Zusammenfassung
Die Erzeugung von Angst gehörte zu den Kontrollmitteln der Baader-Meinhof-Gruppe — aber als Angst vor ihrer gewalttätigen Rache spielte sie nur in wenigen Fällen eine bestimmende Rolle, und das gibt für Erklärungen nicht viel her. Wäre es anders, so müßte es für die Dauer der Baader-Meinhof-Gruppe mehr als nur eine Handvoll Beispiele dafür geben, daß Mitglieder (und nicht bloße Unterstützer) der RAF wirklich abgeschworen haben. Selbst für die durch Inhaftierung eingeleitete Zerfallsphase der Gruppe ist fast ausnahmslos das Gegenteil bezeugt. Die weit überwiegende Mehrzahl der Inhaftierten blieb der Gruppe treu, und wenn sie entlassen wurden, verschwanden die meisten sehr schnell wieder im Untergrund. Sofern Angst vor der Gruppe also eine Rolle spielte — und das war sicher der Fall — war es eher die Angst, von ihr verschmäht und verlassen zu werden159. Wie anders hätte Andreas Baader mit Gruppenausschluß drohen können?
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© 1982 Springer Fachmedien Wiesbaden
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von Baeyer-Katte, W., Claessens, D., Feger, H., Neidhardt, F. (1982). Bedingungen des Zusammenhalts. In: Gruppenprozesse. Analysen zum Terrorismus, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14409-0_20
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14409-0_20
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-11582-5
Online ISBN: 978-3-663-14409-0
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