Zusammenfassung
Der Schreiber, dessen Name verloren ist, bittet in diesem Empfehlungsschreiben Herakleides, einem gewissen Telephanes bei einer Erbschaftsangelegenheit zur Hand zu gehen.1 Die Frau des Telephanes hat Güter von seiten ihres Vaters und ihres Großvaters ([τ]à πατριк кαì τà παππϖια) geerbt, und Telephanes tritt in der Erbschaftsangelegenheit offenbar als ihr кύριoc auf. Da das Erbe als ein τóπoc (Z. 9) bezeichnet wird, wird Landbesitz gemeint sein, der mit Hilfe des Empfängers unseres Briefes gesichert werden soll. Es könnte sich um Gebäude oder Privatland (παράδειcoc oder αμπελώv) gehandelt haben. Unwahrscheinlich ist es, daß Nutzungsrechte an Katökenland dabei eine Rolle spielten, da man Frauen als Besitzerinnen von Katökenland erst aus dem 1. Jahrhundert v.Chr. kennt.2
Für Kritik, die mich vor einem falschen Verständnisses des des Textes bewahrt hat, danke ich Rudolf Kassel, Stephan Schröder und Jürgen Hammerstaedt, dem ich vor allem das Verständnis des Anakoluths in Z. 11 verdanke.
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Literatur
Zum ptolemäischen Empfehlungsschreiben und seinem Formular R. Buzón, Die Briefe der Ptolemäerzeit. Ihre Struktur und ihre Formeln, Diss. Heidelberg 1984, S. 46–86.
W.M. Brashear, BGU XIV, S. 226. Vererbt konnte Katökenland ohnehin nicht werden, da es rechtlich in ptolemäischer und auch später in römischer Zeit Eigentum des Staates blieb. Für Literatur zur Entwicklung der Besitzverhältnisse an Kleroi und Stathmoi s. P.Petr.2 I, S. 37, Anm. 52).
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Maresch, K. (2001). Empfehlungsschreiben an Herakleides mit der Bitte, Bei der Erlangung Einer Erbschaft Behilflich zu Sein. In: Gronewald, M., et al. Kölner Papyri (P. Köln). Abhandlungen der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14387-1_10
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