Zusammenfassung
Aurelios Lukios, Sohn des Hermes und der Arona, wohnhaft in Terythis, nimmt bei dem Mönch Pasalymios, Sohn des Papnuthios, der aus demselben Dorf stammt, am Anfang der siebten Indiktion ein Darlehen über zwei solidi auf. Die Rückzahlung soll in zwei Raten erfolgen: ein solidus soll zur Zeit der Olivenernte der kommenden Indiktion in Werg abgezahlt werden, der zweite in bar zurückerstattet werden. Die Hälfte des Geldes wird also für einen Lieferungskauf1 gegeben, die andere Hälfte als reines Darlehen. Dieser Umstand unterstreicht, daß die Lieferungskäufe Darlehenscharakter haben. Für den Fall, daß der Darlehensnehmer nicht pünktlich zurückzahlt, wird ein jährlicher Zinssatz pro υομισμáτιου vereinbart.
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Literatur
Für Literatur zum Lieferungskauf vgl. P. Köln III Nr. 152, Einl.
Vgl. U. Wilcken, Grundzüge S. 254; A. Calderini, Raccolta di scritti in onore di G. Lumbroso, Milano 1924, S. 77.
Eine Liste der Urkunden, die mit Werg zu tun haben, bietet A. Calderini, Raccolta Lumbroso S. 78–81.
P. Oxy. XII 1430 (324 n. Chr.): c enniov xev(rnvaeiov) a Sea(µtdúov) y sind 33000 Drachmen wert; P. Oxy. X 1288 (4. Jahrh. n. Chr.): pro Ahea ounrsov werden (raAavrov) a (Seaxµai) ‘B bezahlt; Stud. Pal. XX 96 (4. Jahrh. n. Chr.): amniov 21(reat) o (s ist offenbar ein Druckfehler) kosten (reblavra) an, ein Liter also 4 Talente. Vgl. A. C. Johnson — L. C. West, Byzantine Egypt: Economic Studies, Princeton 1949, S. 190, wo die Texte teilweise anders interpretiert sind. Bei Pachtverträgen wird einmal év xevn vdetov art niov als jährliche Pacht pro Arure vereinbart (PSI V 469, 334 n. Chr.), einmal anderthalb (P. Lond. III 979 [S. 234], 346 n. Chr.) und einmal zwei xevr~vd eta für 121/84 Arure (P. Herrn. 22, 394 n. Chr.).
Diese übliche Form ist wohl eher herzustellen als das homerische Séaµ[ar]a.
S. G. Kapsomenakis, Voruntersuchungen zu einer Grammatik der Papyri der nachchristlichen Zeit, MB 28, S. 13–15, hat den Ausdruck oa)) v Aal O4 i ç rev éxrlvayµóv aov im P. Fay. 114 (100 n. Chr.), 21 als „Schwatze nicht über dein Weggehen“ aufgefaßt; er ist zu dieser Interpretation durch Anknüpfung des Sinngehaltes an den vorhergehenden Satz gelangt. Dieser ist aber wenig klar, und es ist nichts Besonderes, daß der Verfasser eines Briefes unvermittelt von einem Gedanken zum anderen springt.
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Kramer, B., Erler, M., Hagedorn, D., Hübner, R. (1980). Darlehensvertrag und Lieferungskauf. In: Kramer, B., Erler, M., Hagedorn, D., Hübner, R. (eds) Kölner Papyri. Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, vol 7/3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14384-0_27
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14384-0_27
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