Zusammenfassung
Das vorliegende Dokument enthält den Schluß eines Pachtvertrages; Pachtobjekt ist ein Schiff (πλοĩου Z. 6). Die Urkunde ist subjektiv stilisiert: der Pächter spricht in der ersten Person.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Siehe z. B. R. Taubenschlag, The Law of Greco-Roman Egypt in the Light of the Papyri, Warschau 21955, S. 268, Fußnote 23 und S. 270–71;
F. Pringsheim, The Greek Law of Sale, Weimar 1950, S. 262–265; A. Berger, Die Strafklauseln in den Papyrusurkunden, Leipzig
Berlin 1911, S. 148–49; A. J. M. Meyer-Termeer, Die Haftung der Schiffer im griechischen und römischen Recht, Zutphen 1978, S. 9–10.
In P. Iand. Inv. 616 + 245, 1 ist wohl [’Evav]2waav statt [’Egla]8waav zu lesen, vgl. M. Chr. 341, 1.
Vgl. A. J. M. Meyer-Termeer, Die Haftung der Schiffer im griechischen und römischen Recht, Zutphen 1978, S. 9.
Die Lesung dcòç ßiaç im P. Laur. I 6, 10 (97/98 oder 116/117 n. Chr.; Fragment eines Frachtvertrages) scheint mir paläographisch zu unsicher, um sie als Ausnahme gelten zu lassen. Was als aç gelesen ist, sieht eher wie ein n aus (mit 3)roc Z. 10 korrespondierend). Auch ßi ist schwer zu erkennen. Ferner befriedigen die in Z. 9 und 10 vorgeschlagenen Ergänzungen nicht. Gegen eine „Gefahr“ durch höhere Gewalt kann keine Gewähr gegeben werden, sondern nur gegen ihre Folgen (Im P. Oxy. I 144, 11 [580 n. Chr.] Siza 79eov” ßlaç xai zwv xard nozaµóv xevôvvwv xai Emieslwv wird xívdvvoç nicht durch höhere Gewalt hervorgerufen, sondern parallel oder epexegetisch danebengesetzt. Vgl. auch U. Wollentin, ‘O xívòvvoç in den Papyri, Diss. Köln 1961, S. 111–112). Auch können höhere Gewalt und incursus hostium nicht auf gleicher Ebene stehen (verbunden durch i?rot — 4), da Schaden durch Einfall von Feinden ein Sonderfall höherer Gewalt ist (s. unten). Üblicherweise stehen an dieser Stelle Bestimmungen, die die Dauer der Fahrt betreffen; aber ich kann keine Lösung finden. Insbesondere ist es nicht leicht, für Z. 11 éwódov eine andere plausible Erklärung zu geben. A. J. M. Meyer-Termeer, Die Haftung der Schiffer im griechischen und römischen Recht, Zutphen 1978, S. 117–118, zitiert eine von M. Kaimio zur Publikation vorbereitete vav2wrix4 (P. Oxy. 21 3B 25G (2–4) a), in der (nach vorläufiger Transkription) Z. 6ff. zu lesen ist: xai n2Eeía?? róv ITAovvchwr(133) 714v édv ö µ7l) yeí [votTo] ç aiztóv zt avµß?j nvek dacó y“jc 3j xtµci7voç 4 xaxovpywv e ußa[A]Aóvra7v, ö avµpaviç nou Yaç dvev5vvoç i”an avv xai zi? vavtía. Hier wird der Schiffer indessen nicht für den Fall von der Haftung befreit, daß die Ladung auf Grund höherer Gewalt Schaden nimmt, sondern (dem Zitat zufolge jedenfalls) daß die Fahrt nicht geschehen kann. Die Formulierung zeigt bemerkenswerte Parallelität zum vorliegenden Text (könnte man nAiiv écív, ö µ7) yiv[oczo, éx de]dç ßlauív Ti avµßrj xr%. lesen, wäre die Übereinstimmung perfekt; vielleicht stand jedoch in der Lücke eine weitere mögliche Schadensursache); nur Kenntnis des Kontextes könnte darüber Aufschluß geben, ob der Schiffer von der Haftung entbunden wird, falls das Fahrzeug auf Grund höherer Gewalt Schaden nimmt.
W. Dahlmann, `H ßia im Recht der Papyri, Diss. Köln 1968, S. 54.
Die erstgenannte Auffassung vertreten z. B. C. H. Brecht, Zur Haftung der Schiffer im antiken Recht, MB 45, 1962, S. 46, S. 69–70 mit Fußnote 1, S. 143, S. 152
W. Dahlmann, ‘H ßia im Recht der Papyri, Diss. Köln 1968, S. 54–55; A. Steinwenter, Eos 48, 1956 (= Symbolae Taubenschlag), fasc. 1, S. 266–67, die letztgenannte A. J. M. Meyer-Termeer, Die Haftung der Schiffer im griechischen und römischen Recht, Zutphen 1978, S. 119, wo die frühere Literatur zu dieser Frage ausführlich referiert wird.
Siehe T. Mayer-Malt’ RE IX A 1, S. 340–47.
Vgl. C. H. Brecht, Zur Haftung der Schiffer im antiken Recht, MB 45, 1962, S. 67. Weiteres Material über die Erwähnung höherer Gewalt in den Papyri findet sich bei A. S.einwenter, Eos 48, 1956 (= Symbolae Taubenschlag), fasc. 1, S. 261–271;
A. J. M. Meyer-Termeer, Die Haftung der Schiffer im griechischen und römischen Recht, Zutphen 1978, S. 117–119.
S. W. Schubart, AfP 5, 1913, S. 4217.
Vgl. dazu W. Schubart, AfP 5, 1913, S. 47–57.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1980 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Kramer, B., Erler, M., Hagedorn, D., Hübner, R. (1980). Schiffspachtvertrag. In: Kramer, B., Erler, M., Hagedorn, D., Hübner, R. (eds) Kölner Papyri. Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, vol 7/3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14384-0_23
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14384-0_23
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-09911-8
Online ISBN: 978-3-663-14384-0
eBook Packages: Springer Book Archive