Zusammenfassung
Das vorliegende Stück, ein Fragment aus einer Papyrusrolle, ist aus Mumienkartonage gewonnen worden. Es enthält zwei vollständige Kolumnen mit verschiedenen Abschnitten aus der griechischen Literatur. Der Schrift und den Fehlern nach zu urteilen, sind die Kolumnen von zwei Schülern geschrieben worden1.
Bei der Herstellung des Textes der zweiten Kolumne waren R. Daniel, M. Gronewald, D. Hagedorn, R. Hübner, R. Merkelbach und besonders B. Snell beteiligt; der letztere war so freundlich, mir darüberhinaus brieflich noch viele Hinweise zum Verständnis des Textes zu geben.
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Literatur
Literarische Texte sind oft in Schulübungen herangezogen worden; neben einzelnen Sentenzen, Einzelversen aus Tragikern und Komikern, Prosasätzen, Fabeln, Abschnitten aus Homer finden sich auch ganze Epigramme und zusammenhängende Partien aus den Tragikern; solche Zusammenstellungen enthalten folgende Papyri: Pack2 2642 (P. Cairo inv. 65445), ein Handbuch für den Schulgebrauch; Pack2 2643 (P. Bouriant 1) und P. Yale inv. 1253v, ed. M. Parâssoglou, Hellenica 27, 1974, 242–243, beide von der Hand eines Schülers (s. auch unten Anm. 3).
Die erste Kolumne ist dadurch fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Ähnlich schlimme, von den Herausgebern in bewundernswerter Weise berichtigte Texte sind beispielsweise die Ostraka Pack2 1759 und 1760, die beide dasselbe Epigramm auf Agesilaos enthalten, und die Wachstafel T. Brit. Mus. 29527 (P. Lit. Lond. 63 = Pack2 1765), die ein Epigramm auf sich selbst bewahrt hat (= E. Ziebarth, Aus der antiken Schule, Bonn 21913, S. 9 Nr. 20).
Zeilen und Verse stimmen nicht überein; die Anapäste sind wie Prosa geschrieben. Nichtmetrische Schreibung von Versen findet sich z. B. auch in P. Strassb. WG 304307 = Pack2 426, einer Anthologie lyrischer Euripides-Partien, und in P. Berol. Inv. 9771 = BKT V 2.79–84 = Pack2 444, Euripides, Phaethon. Ein Beispiel für nichtmetrische Schreibung von Anapästen ist der P. Berol. P. 9775 = BKT V 2, 131, Abb. b. W. Schubart, Papyri Graecae Berolinenses 11 b (vermutlich ebenfalls eine Schülerübung).
Literatur zu den Psychagogoi des Aischylos: L. C. Valckenaer, Diatribe in Euripidis perditorum dramatum reliquias, Leipzig 1824, 286; F. G. Welcker, Die Aeschylische Trilogie Prometheus und die Kabirenweihe zu Lemnos, nebst Winken über die Trilogie des Aeschylus überhaupt, Darmstadt 1824, 311, 485ff.; U. v. WilamowitzMoellendorff, Aischylos, Interpretationen, Berlin 1914, 49, 246 Anm. 1. A. Hartmann, Untersuchungen über die Sagen vom Tod des Odysseus, München 1917, 106–112 (dort weitere Lit.).
Auf die Totenbeschwörungsszene ist später in der Literatur häufig angespielt worden, so z. B. Aristophanes, Vögel 1553ff. (zit. unten zu 2); Sopatros, Nekyia fr. 14 Kaibel (Corn. Graec. fr. 1899, p. 195) = Athen. Deipnosoph. IV 51 p. 160 BC (I 361,24 Kaibel); Horaz, Sat. II 5; Lukian, Dial. mort. 29,1; Platon, resp. X 620c; P. Oxy. III 412 (Iulius Africanus, ϰεστοί).
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Kramer, B., Erler, M., Hagedorn, D., Hübner, R. (1980). Schülerübung; Anapäste (Aischylos, Psychagogoi?). In: Kramer, B., Erler, M., Hagedorn, D., Hübner, R. (eds) Kölner Papyri. Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, vol 7/3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14384-0_1
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