Zusammenfassung
„Der Kapitalismus (hat) im Laufe seiner Entwicklung fortschreitend die gesamte dem Menschen verfügbare Zeit und Energie, die er nicht direkt zur produktiven Arbeit benötigt, auf reinen Konsum reduziert: auf den Ge- und Verbrauch von Waren. Auch die subtilsten Formen von ‚Freizeit‘ und ‚unbeschwertem Genuß‘ haben faktisch längst diesen passiven und unproduktiven Charakter angenommen ... Sobald man indessen zum kollektiven Konsum überwechselt, ... stößt man an die Grenze, auf den Grundwiderspruch des Konsums in seiner kapitalistischen Form. Vor allem die Mechanismen der individuellen Konkurrenz, die Stimuli der Verschwendung verlieren fast jeden Wert: Pelzmäntel zu horten oder teure Gemälde zu sammeln oder sich langsam in übergroßen und unnütz schnellen Autos durch die Straßen zu bewegen hat einen „Sinn“; keinen hat es mehr, mehr Kliniken zu bauen, als man zur Heilung der Kranken benötigt, oder länger in der Schule zu bleiben, um Berufe zu erlernen, die man später nicht ausüben kann. Nur eine grotestke und despotische Macht kann nutzlose öffentliche Ausgaben zu reinen Prestigezwecken durchsetzen.
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Literatur
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Grauhan, RR. (1978). Kommune als Strukturtyp politischer Produktion. In: Krise des Steuerstaats?. Leviathan Sonderheft, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14377-2_12
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