Zusammenfassung
Es ist aus mehreren Gründen nicht ganz leicht, zum gestellten Thema — speziell aus volkswirtschaftlicher Sicht — wissenschaftlich bündige Aussagen zu machen. Für eine Urteilsbildung wichtige und besonders umstrittene Positionen sind im Fluß der taktisch orientierten Diskussion nicht sehr klar zu erkennen. Vor allem ist eine objektive Analyse des Fragenkreises besonders schwer, weil in diese leicht in fragwürdiger Weise subjektive Wertungen eingehen. Ich werde mich deshalb bemühen, meine eigene Wertposition hinreichend deutlich zu machen. Die immer mehr anschwellende Literatur über die bisher bei der Mitbestimmung gesammelten Erfahrungen kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß in bezug auf viele Streitfragen keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen — nicht zuletzt deshalb, weil die bisherige Praxis mit ganz spezifischen gesellschaftspolitischen Umständen verbunden war. Mutmaßungen und Behauptungen bestimmen daher vielfach die aktuelle Diskussion. Immerhin sollte hierbei nicht übersehen werden, daß manche Blütenträume, die nach dem Zusammenbruch von 1945 mit dem Ausbau der Mitbestimmung verbunden waren, nicht gereift sind und schwerlich reifen werden. Ebenso haben sich freilich bestimmte Befürchtungen als nicht zutreffend erwiesen.1 Unwillkürlich gingen mir bei der Abfassung des Referates die Worte des Apostels Paulus aus dem 13. Kapitel, 9. Vers des ersten Briefes an die Korinther durch den Sinn.
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Literatur
Vgl. hierzu die umfassende Studie von FRITZ VOIGT: Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Unternehmungen. Eine Analyse der Einwirkungen der Mitbestimmung in der Bundesrepublik Deutschland auf die Unternehmensführung. In: FRITZ VOIGT und WALTER WEDDIGEN: Zur Theorie und Praxis der Mitbestimmung, I. Bd., Berlin 1962, S. 87 ff.
Zu den weltanschaulichen Grundpositionen siehe OTTO KUNZE (Hrsg.): Wirtschaftliche Mitbestimmung im Meinungsstreit, Bd. I u. II, Köln 1964, sowie FRITZ ARLT: Außerungen evangelischer und katholischer Sozialethiker und -politiker zur Mitbestimmungsdiskussion, Köln 1965.
Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorständen der Unternehmen des Bergbaus und der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie vom 21. 5. 1951 (ergänzt durch das Gesetz vom 7. B. 1956 für die Holding-Gesellschaften).
Vgl. Grundsatzprogramm des Deutschen Gewerkschaftsbundes, November 1963, und Aktionsprogramm des DGB 1965; ferner: Dokumentation zur Mitbestimmung. Argumente und Stellungnahmen der Gewerkschaften zum Problem der Mitbestimmung. Manuskript, hrsg. v. Deutschen Industrieinstitut, März 1965.
Siehe hierzu die treffenden Bemerkungen von Görz BRIEFS: Der Mythos von der Mitbestimmung. Vortrag anläßlich der Jahrestagung des Bundes katholischer Unternehmer vom 1. 10. 1965.
Siehe hierzu auch GERHARD ERDMANN: Wirtschaftsdemokratie und Mitbestimmung, Neuwied und Berlin 1964, S. 24.
Vgl. »Streiks und Aussperrungen« im Statistischen Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1964, Hrsg.: Statistisches Bundesamt, S. 41.
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Zeitel, G. (1966). Die Mitbestimmung — Auswirkungen auf Wettbewerb und Wirtschaftswachstum in Verbindung mit dem unternehmerischen Entscheidungsprozeß. In: Mitarbeiten Mitverantworten Mitbestimmen. Veröffentlichungen der Walter-Raymond-Stiftung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14364-2_4
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