Zusammenfassung
»Die deutsche Kunstwissenschaft ist seit einiger Zeit darum bemüht, die Begriffe, die sie für ihren historischen Aufbau und die Periodeneinteilung verwendet, einer Überprüfung zu unterziehen und zu einer genaueren, sachlich begründeten Formulierung von Stilbestimmungen zu gelangen«, so beginnt der Kunsthistoriker Werner Weisbach 1924 eine seiner Untersuchungen, welche die »Stilbegriffe und Stilphänomene« zum Gegenstand hat. Und Helmuth Plessner als Soziologe fragt gleichzeitig, 1923, nach der Wissenschaft überhaupt sowie nach der Haltung, die ihr zugrunde liegen kann: »Wissenschaft muß nicht als Methode, jedoch stets als Disziplin auftreten, das heißt Einheit im Fortgang ihrer Urteilsbildung zeigen. Diese Einheit im Fortgang kann in Prinzipien begründet sein, dann läßt sich der Fortschritt begrifflich beurteilen, die Mehrung und Vertiefung der Einsichten hat Kriterien, an denen sie zu messen ist. Oder die Einheit im Fortgang beruht in der begrifflich zwar mitteilbaren, doch nicht dadurch zu erwerbenden Einheit der Haltung, dann gibt es keine objektiven Kriterien und Garantien ihrer gerechten Beurteilung, außer daß man sich bemüht, sich der Haltung selbst anzupassen, es ihr gleichzutun, den Vorbildern ihrer Durchführung ähnlich zu werden« 1.
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Anmerkungen
Helmuth Plessner, Die Einheit der Sinne. Grundlinien einer Aesthesiologie des Geistes (Bonn 1923), S. 141; vorher Werner Weisbach, Stilbegriffe und Stilphänomene (Wien, München 1957), darin: Die klassische Ideologie, S. 87 ff. (zuerst Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, Bd. 11, 1933); Renaissance als Stilbegriff, S. 13 ff. (zuerst Historische Zeitschrift, Bd. 120, 1919); Barock als Stilphänomen (zuerst DVjLGG Bd. 2, 1924); Gegenreformation, Manierismus, Barock, S. 69 ff. (zuerst Repertorium für Kunstwissenschaft, Bd. 49, 1928); das Zitat findet sich im Aufsatz »Barock als Stilphänomen«, S. 41.
W. Weisbach, Barock als Stilphänomen, in: Stilbegriffe und Stilphänomene, S. 41, S. 66.
W.Weisbach, S. 41.
W. Weisbach, S. 42.
Helmuth Plessner, Die Einheit der Sinne, S. 149.
Joseph Münzhuber über »Das Schöne und die Philosophie«, in: Einführung in die Philosophie (Nürnberg 1948), S. 275.
Vgl. L. Dittrnann, Stil, Symbol, Struktur (1968).
Johannes Hoffmeister, Wörterbuch der philosophischen Begriffe (Leipzig 1944), S. 127.
Brockhaus Bd. I (1952), S. 629; Brockhaus Bd. II (1967), S. 317.
Johann Eduard Erdmann, Grundriß der Geschichte der Philosophie (Neuausgabe Berlin, Zürich 1930), S. 412, 434, 454.
Kuno Fischer, Geschichte der neueren Philosophie (1897 ff.), Bd. 1: Descartes (1912 5), Kap. V-VIII, S. 75–153.
Wilhelm Windelband, Lehrbuch der Geschichte der Philosophie (Billige Ausg. 1935), Teil IV und V, S. 292 ff. bzw. 367 ff.
Wilhelm Dilthey, Gesammelte Schriften (Berlin, Leipzig 1921 ff.) Bd. III, S. 69.
Auflage 1905, dort S. 289, 388, 320.
Vgl. die Seiten 159, 180–259.
Kurt Schilling, Geschichte der Philosophie (München 1943, 1953 2), Einleitung S. 16 ff.
Johannes Hirschberger, Geschichte der Philosophie (Freiburg i. Br. 1949/1952), Bd. II, bes. S. 88, S. 189, S. 240 ff.
Geschichte der abendländischen Weltanschauung (Paderborn 1947/1949), bes. Bd. III, S. 180.
Vgl. Bd. II (Paris 1934), S. 10, 37, 46, 130, 145, 159, 202, 232, 276, 300, 309 usw.
Ausgabe London 1946, S. 511 ff.
Deutsche Ausgabe Berlin 1959 ff., bes. Bd. I, S. 268/271 ff.; S. 337 ff.; S. 314 ff.
Vgl. Barocco Bd. I (Venedig, Rom 1952), Sp. 578/9; Empirismo Bd. I, Sp. 1878 ff.; Illuminismo Bd. III, Sp. 1242 ff.; Razionalismo Bd. III, Sp. 1870 ff., Rinascimento Bd. VI, Sp. 134 ff.
Vgl. die 3. Aufl. (Buenos Aires 1951), S. 372.
Bd. I (Barcelona 1937), S. 137.
Vgl. ihren Beginn im 17. Jahrhundert mit Jacob Thomasius, Schediasma historicum quo omnia discutiuntur ad historiam tum philosophicam turn ecclesiasticam pertinentia (Leipzig 1655); Thomas Stanley, The History of Philosophy (London 1655); Jacob Thomasius (hrsg. v. Chr. Thomasius), Origines historiae philosophicae et ecclesiasticae (Halle 1699); André François Deslandes, Histoire critique de la philosophie (Amsterdam 1730 u. 1756); Johann Jacob Brucker, Infinita falsae philosophiae exempla (1747), welch letzterer jede andere als die leibnizische Philosophie als »Sectas« bezeichnet.
Vgl. Nicolai Hartmann, Der philosophische Gedanke und seine Geschichte, in: Abhandl. d. Preuss. Ak. d. Wissenschaften, Berlin 1936, S. 3.
Vgl. August Faust, Der Möglichkeitsgedanke, Systemgeschichtliche Untersuchungen (Heidelberg 1931), Bd. I, S. IX.
Nicolai Hartmann, Der philosophische Gedanke und seine Geschichte, S. 4 ff.
Vgl. N. Hartmann, S. 5.
Erich Rothacker, Philosophiegeschichte und Geistesgeschichte, in: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, Bd. 18, 1 (1940), S. 6; dann auch in: Mensch und Geschichte (Bonn 1950), S. 84–102.
E. Rothacker, Mensch und Geschichte, S. 101-102.
Henri Bergson, Die philosophische Intuition, Kongreßvortrag Bologna 10. 4. 1911, dtsch. in »Denken und schöpferisches Werden« (Meilenheim 1934), S. 126 ff.
H. Bergson, S. 148.
Friedrich Nietzsche hat in der zweiten »Unzeitgemäßen Betrachtung«, die »Von Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben« handelt (1874), das Dictum gegeben: Kultur ist die Einheit des künstlerischens Stils in allen Lebensäußerungen eines Volkes (Nr. 4).
»Lebensstil« ist Thema in Erich Rothackers »Geschichtsphilosophie« (München—Berlin 1934), S. 41 ff.; »Kulturstil« findet sich bei E. Rothacker in »Probleme der Kulturanthropologie« (Berlin 1942), zusammen mit »Lebensstil«, vgl. S. 68, S. 86, S. 147.
E. Rothacker, Die Schichten der Persönlichkeit (Leipzig 1938), S. 53, wendet diesen Uexküllschen Terminus aus der Umweltforschung allgemein kulturanthropologisch an.
»Zu einer Analyse der Form muß eine Analyse der Ausdrucksproblematik treten, die in kulturellen, religiösen, soziologischen Gegebenheiten ihre Wurzeln hat«, stellt Werner Weisbach 1924 allgemein fest (vgl. Stilbegriffe und Stilphänomene, S. 53).
Gleichzeitig (1925) wird Problem, wie »Stil« und »Charakter« zueinanderstehen. Emil Utitz ist (Charakterologie 1925) dem Zusammenhang von Physiognomik, Phrenologie, Graphologie, Charakterologie, Psychographie, Phänomenologie und Typologie anläßlich von Kasuistikfragen nachgegangen. Seit 1925 begannen die solchen umfassenden Untersuchungen gewidmeten » Jahrbücher für Charakterologie« zu erscheinen.
E. Rothacker, Geschichtsphilosophie, S. 85 ff.
E. Rothacker, Logik und Systematik der Geisteswissenschaften (1926, 1948 2), S. 3; Probleme der Kulturanthropologie (1942, 1965 2), S. 71 (17).
An Rothacker zweifellos anknüpfend hat Amadeo Graf von Silva-Tarouca »Stilgesetze des frühen Abendlandes« (1943) gesucht; Alfred Müller-Armack beschrieb eine »Genealogie der Wirtschaftsstile« (1944); Adolf Grabowsky hat die »Politik« (1948) auf Stilelemente hin analysiert; Albert Görland schrieb eine »Ästhetik« als »Kritische Philosophie des Stils« (1937).
E. Rothacker, Geschichtsphilosophie, S. 86.
Dies wäre gegen die sogenannte »Kulturmorphologie« (O. Spengler, »Der Untergang des Abendlandes« (1918 ff.),L. Frobenius,Paideuma (1921) und K. Breysig, Die Geschichte der Seele (1931) zu sagen.
In diesem Sinne ist im Bereiche der Philosophie durch Karl Groos, Der Aufbau der Systeme in Ztschr. f. Psychologie 49.; 51.; 60.; 62.; Bd. (1908–1912, 1924); Hans Leisegang,Denkformen (1928); Richard Müller-Freienfels, Persönlichkeit und Weltanschauung (1919); Herman Nohl, Stil und Weltanschauung (1920); Wilhelm Ostwald, Große Männer (1919); Eduard Spranger, Lebensformen (1914,1921); Ludwig Stein, Philosophische Strömungen der Gegenwart (1908); Adolf Trendelenburg, Ober den letzten Unterschied der philosophischen Systeme, Abh. d. Berliner Akademie 1847, in: Historische Beiträge zur Philosophie, Bd. II (1855) S. 1–30, das Stilproblem anvisiert und behandelt worden.
Damit wird den vor allem kunsthistorisch fundierten Werturteilen, Barock sei etwa »der Superlativ des Bizarren, der Ausbund des Lächerlichen« usw., entgegengetreten. Vgl. dazu die Hinweise bei W. Weisbach, Stilbegriffe und Stilphänomene, S. 46.
Vgl. die Ges. Werke Bd. VIII, S. 75.
W. Dilthey, S. 78.
Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 2 Bde., 1918 ff. Bd. I, 237 ff.
Vom westlichen und östlichen Auffassen bzw. Denken als »Stilunterschieden« spricht Hermann Graf Keyserling (Reisetagebuch eines Philosophen, 2 Bde., 1919), ebenso Betty Heimann (Indian and Western Philosophy, A Study in Contrasts, 1937).
Johannes Erich Heyde, Relativität der Wahrheit, in: Grundwissenschaft Bd. 12 (1933), S. 47–89; auch in: Wege zur Klarheit (1960), S. 153–175, hat die Formeln »relatives Erkennen« und »Relatives erkennen« einander gegenübergestellt.
Ober solche »typologischen« und »stilmäßigen« Erschließungsweisen der Wirklichkeit ist seit Otto Weiningers »Geschlecht und Charakter« (1903) in zunehmend wissenschaftlicher Weise gearbeitet worden, vor allem unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg; vgl. C. G. Jung (1920), K. Jaspers (1921), O. Rutz (1921), E. Kretschmer (1921), L. F. Clauss (1923), E. Jaensch, (1925) usw.
»Proletarische Wissenschaft«, »bourgeoise Bildung« stellen freilich sprachliche Mißbildungen nach der Art von »Reitende Artillerie-Kaserne« dar; gemeint ist trotzdem meist nur Wissenschaft bei Proletariern, Bildung von Bourgeois usw.; wo das nicht der Fall ist, liegt das logische Problem der besonderen »Denkformen« vor (Hans Leisegang 1928).
So W. Kayser, Das sprachliche Kunstwerk (Bern/München 1948/59), S. 272.
Nach H. Lausberg, Handbuch der literarischen Rhetorik, München 1960, 2 Bde., hier Bd. I, S. B.
H. Lausberg, Handbuch S. B.
Vgl. »Recueil l’Académie (1753), S. 337. Nicht, wie der Stil so der Charakter, sondern: der Mensch ist sein Stil, wäre Buffons Auffassung.
W. Dilthey, Ges. Schriften, Bd. V, S. 318; Bd. VIII, S. 146; vgl. dazu Martin Heidegger, Sein und Zeit (1927), S. 152 ff.
L. Pfandl (1929), S. 215.
E. R. Curtius (1948), S. 297, Anm. 4.
Vgl. die von Oskar Walzel im Anschluß an eine Anregung Fritz Strichs aus dem Jahre 1916 aufgeworfene Frage nach der »wechselseitigen Erhellung der Künste«, die bei ihm (1917) den Untertitel trägt: Ein Beitrag zur Würdigung kunstgeschichtlicher Begriffe (in: Philos. Vorträge der Kant-Gesellschaft, Berlin 1917).
Emil Staiger, Grundbegriffe der Poetik (Zürich 1959), bes. S. 13, S. 83, S. 143; vgl. dazu Wolfgang Kayser, Das sprachliche Kunstwerk, S. 271. Eine Erklärung wird bei Käte Hamburger, Die Logik der Dichtung (1957), versucht.
E. Rothacker, Probleme der Kulturanthropologie, S. 71/2.
Vgl. hierzu die Herleitung des Barockbegriffs von Barucca (= schiefe, unregelmäßige Perle) bei Werner Weisbach (Stilbegriffe und Stilphänomene, dort: Barock als Stilphänomen, S. 43 ff.) bzw. von der logischen Schlußfigur baroco bei Kurt Borinski. (Die Antike in Poetik und Kunsttheorie, I, Leipzig 1914, S. 199) sowie bei Benedetto Croce (Der Begriff des Barock. Die Gegenreformation. Zürich 1925, und in: La Critica, 20. November 1925, S. 366).
Vgl. den Sammelband: Die Kunstformen des Barockzeitalters (Bern 1956), S. 14 ff.
Es genügt dabei, einen »Grundriß der Logik« (z. B. von Kurt Joachim Grau, in: Aus Natur und Geisteswelt, Bd. 637, Leipzig, Berlin 1918) zu befragen (S. 72 ff.).
Eine entsprechende Kurzerklärung findet sich bei Theodor Elsenhans, Psychologie und Logik (1904), Die Schlüsse, S. 85–123, bes. S. 103, S. 107 ff.
Siehe Th. Elsenhans, S. 107.
E. Rothacker, Probleme der Kulturanthropologie, S. 147.
E. Rothacker, Geschichtsphilosophie, S. 55.
E. Rothacker, Geschichtsphilosophie, S. 120.
Dabei ist der »Geist eines Zeitalters« (= Diapason) durch verschiedene Stilarten wie »Symbolismus«, »Typismus«, »Konventionalismus«, »Individualismus«, »Subjektivismus« usw. geprägt. Vgl. K. Lamprecht,Deutsche Geschichte der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart (1912), Alte und neue Richtungen der Geschichtswissenschaft (1896); Was ist Kulturgeschichte? (1897); — W. Sombart, Der moderne Kapitalismus, 3 Bde. (1902); — Die Zukunft des Kapitalismus (1932); — Rudolf von Ihering, Der Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung, 4 Bde. (1852–1865, 1878); — H. Wölf f-lin, Renaissance und Barock (1888); Kunstgeschichtliche Grundbegriffe (1915); — A. Riegl, Die Entstehung der Barockkunst in Rom (1908); — C. C. Jung, Psychologische Typen (1920); — M. Weber, Wirtschaft und Gesellschaft (1921); Ges. Aufsätze zur Wissenschaftslehre (1921); — M. Scheler, Die Formen des Wissens und die Bildung (1925); Die Wissensform und die Gesellschaft (1926); — P. Yorck von Wartenburg, Bewußtseinsstellung und Geschichte, hrsg. von I. Fetscher (1956); — E. Troeltsch, Ges. Aufsätze zur Geistesgeschichte und Religionssoziologie (1925); — G. Misch, Geschichte der Autobiographie, Bd. I—III (1907–1962); — E. Spranger, Lebensformen (Festschrift für A. Riehl, 1914, erweitert 1921); — G. Schmidt-Rohr, Die Sprache als Bildnerin der Völker (1932); — W. Dilthey, Die Typen der Weltanschauung (1911; in: Ges. Schriften, Bd. VIII).
K. Marx, F. Engels, Das Kommunistische Manifest (1848) — V. Pareto, Compendio di Sociologia Generale (1920) — G. Sorel, Réflexions de la violence (1908) — L. F. Clauss, Die nordische Seele (1923) — H. F. K. Günther, Der nordische Gedanke bei den Indogermanen Asiens (1934) — A. Rosenberg, Der Mythus des 20. Jahrhunderts (1930).
In einer »weitgehend desorientierten und desintegrierten Gesellschaft«, wie etwa der Deutschlands im 20. Jahrhundert, ist der Boden für »dezisionistische« Lösungen (Ernst Jünger, Carl Schmitt, Martin Heidegger) bereitet. Vgl. Christian Graf von Krockow, Die Entscheidung (1958), bes. S. 5.
Carl Schmitt (in: Der Begriff des Politischen, 1927, 19333); »Die eigentliche politische Unterscheidung ist die Unterscheidung von Freund und Feind. Sie gibt menschlichen Handlungen ihren politischen Sinn, auf sie führen schließlich alle politischen Handlungen und Motive zurück. Der politische Feind braucht nicht moralisch böse, er braucht nicht ästhetisch häßlich zu sein; er muß nicht als wirtschaftlicher Konkurrent auftreten, und es kann vielleicht sogar vorteilhaft und rentabel scheinen, mit ihm Geschäfte zu machen. Er bleibt aber ein Anderer, ein Fremder« (S. 6/7).
G. Mosca, Elementa di scienza politica (1895, dt. Die herrschende Klasse, 1950); W. J. Lenin, Der Imperialismus als höchste Stufe des Kapitalismus (1915).
Im Leninismus geht die Lehre von der Partei-Elite und von der Diktatur Hand in Hand mit der Auffassung, es sei »Freiheit« ein »Bürgerliches Vorurteil« und »Radikalismus« müsse die Konsequenz des Kommunismus sein. Vgl. W. I. Lenin, Die Kinderkrankheiten des »Radikalismus« im Kommunismus (hrs. v. Maslow 1925).
Vgl. Constantin Brunner (= Leo Wertheimer), Die Lehre von dem Geistigen und vom Volke (1908, 19623). Die »interesselosen Betrachter« dieser Position, wie etwa Hans Leise-gang, stellen die historischen Befunde zusammen.
H. Leisegang, Deutsche Philosophie im XX. Jahrhundert (1928), S. 81 ff.
Heinrich Wölf flin, Kunstgeschichtliche Grundbegriffe (1915, Darmstadt 1957), bes. S. 31; 91; 145; 179; 227 usw.: vgl. Reinassance und Barock (1888, Darmstadt 1961), bes. S. 1 ff.; 15 ff.; 24 ff.; 30 ff.; 45 ff.
Laokoon (1766), Nr. XVI.
Heranzuziehen ist: F. Strich, Der logische Stil des 17. Jahrhunderts (in: Festschrift für Muncker, 1916).
F. Strich, Die Übertragung des Barockbegriffs von der bildenden Kunst auf die Dichtung, in: Die Kunstformen des Barockzeitalters (1956), S. 262.
Berlin 1921; verteidigt in dem Aufsatz: Gegenreformation, Manierismus, Barock; vgl. Stilbegriffe und Stilphänomene, S. 69–85, bes. 71 ff.
Festschrift Srbik (1938).
In: The Journal of Aesthetics (1955), S. 156 ff.
Hamburg 1921.
in: Peters-Jahrbuch (1919), Nr. 26.
Vgl. die grundsätzlichen Auseinandersetzungen bei W. Weisbach in »Barock als Stilphänomen« (1924) und »Gegenreformation, Manierismus, Barock« (1928), jetzt in: Stilbegriffe und Stilphänomene, S. 39–67 bzw. S. 69–85, die sein Buch »Der Barock als Kunstform der Gegenreformation« (1921) ergänzen.
Helmuth Plessner hat den Hinweis auf »zwei unbestrittene Welterfolge« der philosophischen Literatur gegeben, nämlich auf Spenglers »Untergang des Abendlandes« und auf Heideggers »Sein und Zeit«, wobei ihm der Ausgang von einem »Seelentum, das seinen Stil zu Ende lebt«, besonders wichtig ist. Vgl. Deutsches Philosophieren in der Epoche der Weltkriege, aus: Maß und Wert (Zürich 1938), jetzt in: Zwischen Philosophie und Gesellschaft (Bern 1958), S. 9–38, bes. S. 13. Es wird da das »Stilwollen« praktisch, das Plessner auch (in: Die Einheit der Sinne, 1923) etwa übereinstimmend bei Alois Riegl, Wilhelm Worringer, August Schmarsow, Heinrich Wölfflin hervorhebt (S. 148/9), während er sonst gern Wendungen wie »syntagmatische Prägung«, »syntagmatische Präzisierung« usw. vorzieht (S. 156/7).
in: Relativität der Wahrheit?, Grundwissenschaft Bd. 12 (1933), H 1, S. 39.
Vgl. zu dieser besonders während des »Dritten Reiches« praktisch wichtig werdenden Relativitätsfrage aus gleicher Zeit die breiteren, aber politisch weniger pointierten Untersuchungen von Eduard May (Am Abgrund des Relativismus, 1941) und Johannes Thyssen (Das Problem des Relativismus, 1941).
Lasson-Ausgabe (1911), S. 15, Glockner-Ausgabe (1927), Bd. VII, S. 35.
Vgl. hierzu die Analyse, die Theodor Litt in der Schrift »Philosophie und Zeitgeist« (1935), S. 10 ff., durchführt.
Th. Litt, Philosophie und Zeitgeist, S. 20 ff.
Vgl. Hans Barth, Das Zeitalter des Barock und die Philosophie von Leibniz, in dem Sammelband: Die Kunstformen des Barockzeitalters, S. 413 ff.
H. Plessner, Die Einheit der Sinne. Grundlinien einer Aesthesiologie des Geistes (Bonn 1923), S. 156, auch 150.
H. Plessner, S. 34.
H. Plessner, S. 157.
H. Plessner, S. 74.
H. Plessner, S. 77.
Vgl. das Vorwort zu dem Sammelband »Aus der Welt des Barock« (Stuttgart 1957); dort auch Erich Trunz, Weltbild und Dichtung im deutschen Barock, S. 1–35, bes. S. 3 ff.; und Wilhelm Treue, Kulturgeschichte des Alltags im Barock, S. 192–211, bes. S. 206 ff.
H. Plessner, S. 81.
Egon Friedell, Kulturgeschichte der Neuzeit, 3 Bde. (1927/32), Bd. I, S. 26.
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Funke, G. (1974). Stil in der Philosophie und das Problem einer Barockphilosophie. In: Dux, G., Luckmann, T. (eds) Sachlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14323-9_5
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