Das curriculare Profil des Faches Informatik in NRW

Zusammenfassung

In Nordrhein-Westfalen gibt es seit 1981 Richtlinien für das Fach Informatik in der gymnasialen Oberstufe. Auf die Entwicklung der Informatikrichtlinien aller Bundesländer haben die Empfehlungen der Gesellschaft für Informatik (GI) maßgeblichen Einfluß gehabt (vgl. Bosler, 1981, S. 20). Diese Empfehlungen aus dem Jahre 1976 wandten sich schon damals gegen einen stark auf die Hardware und auf das Erlernen einer Programmiersprache zentrierten Unterricht (vgl. Brauer u. a., 1976, S. 35–36). Die GI vertrat einen Algorithmen orientierten Ansatz und forderte, auch die gesellschaftlichen Auswirkungen der Datenverarbeitung im Unterricht zu berücksichtigen (vgl. Eppenstein-Baukhage, 1985, S. 42). Die Bedeutung des Computereinsatzes für die Gesellschaft und die Notwendigkeit von Kenntnissen aus diesem Bereich wurden stark betont. „Gegenstand des Informatikunterrichts ist in erster Linie nicht die technische Funktion des Rechners. Vielmehr erscheint es wesentlich, Möglichkeiten der Anwendung des Rechners sowie Auswirkung und Grenzen des Einsatzes von Rechenanlagen zu kennen und zu erkennen“ (Brauer u.a., 1976, S. 35). Diese Empfehlungen der GI stehen somit in Einklang mit den beiden allgemeinen Lernzielen der gymnasialen Oberstufe, ‚Wissenschaftspropädeutische Ausbildung‘ und ‚Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung‘ (s. Abb. 1).