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Black in a white America: Immer noch ein „amerikanisches Dilemma“?

  • Chapter
USA

Part of the book series: Grundwissen Länderkunden ((GLÄND,volume 5))

  • 110 Accesses

Zusammenfassung

Vor fast 45 Jahren erschien in den Vereinigten Staaten von Amerika die ebenso umfangreiche wie Aufsehen erregende Studie „An American Dilemma“ des Schweden Gunnar Myrdal, die den Finger auf den wunden Punkt der amerikanischen Gesellschaft legte: die Allgegenwärtigkeit des weißen Rassismus. Galt die USA einerseits seit ihrer Abnabelung vom englischen Mutterschoß als bürgerliche Gesellschaft par excellence, in der die Menschen nicht nur frei, gleich und brüderlich sein sollten, sondern sogar „das Streben nach Glück“ zu einem Recht aller Menschen erklärt worden war, so blieb andererseits von Beginn an ein erheblicher Teil der Bevölkerung von diesen bürgerlichen Rechten und Freiheiten ausgeschlossen — zunächst durch die Sklaverei, später durch die amerikanische Variante der Apartheid, die Jim-Crow-Gesetze und diverse Formen eines institutionalisierten Rassismus. Dieser Widerspruch wurde zur Zeit der Veröffentlichung von Myrdals Studie noch dadurch verschärft, daß die USA sich gerade anschickten, die Menschheit von der Barbarei des Faschismus zu befreien. Und dies mit Hilfe von Soldaten, denen die Bürger- und Menschenrechte, für die sie in Europa ihr Leben aufs Spiel setzten, im eigenen Land (auch in der Armee) nicht zuteil wurden.

Für die schwarze Bevölkerung wichtige Gesetzgebung (vor und nach dem Bürgerkrieg)

1667:

Gesetzliche Einführung der Sklaverei in Virginia. Legalisierung der Sklaverei auch in anderen Kolonien (North Carolina und South Carolina 1663; Maryland 1664; New York 1664; Pennsylvania und Delaware 1682)

1793:

Verabschiedung des Fugitive Slave Act, der die Unterstützung flüchtiger Sklaven unter Strafe stellt.

1807:

Der amerikanische Kongreß untersagt mit Wirkung vom 1. Januar 1808 die Sklaveneinfuhr

1820:

Durch den „Missouri-Kompromiß“ wird die Grenze der Sklaverei auf 36° 30’N (Breitengrad) festgelegt

1854:

Aufhebung jeder geographischen Beschränkung der Sklaverei durch die „Kansas-Nebraska Bill“

1857:

Die Entscheidung des Obersten Bundesgerichts im Fall Dred Scott stärkt die Position des Südens. Sklavenhalter dürfen ihre Sklaven als „Privateigentum“ auch in sklavenfreie Staaten, d.h. vor allem in den Norden und den Westen, mitnehmen.

1861-

1865: Bürgerkrieg

1865:

Der 13. Verfassungszusatz verbietet die Sklaverei

1868:

Verabschiedung der 14. Verfassungsergänzung, die allen Bürgern der USA gleiche Rechte und gleichen Schutz vor Willkürakten von Einzelstaaten zusichert.

1870:

Das 15. „Amendment“ legt fest, daß niemandem das Wahlrecht wegen seiner Hautfarbe verweigert werden darf

1877:

Beginn der Segregation der Schwarzen durch die Verabschiedung der sogenannten „Jim Crow“ -Gesetze (gleich, aber getrennt)

1896:

Oberste Gerichtshof erhält die Entscheidung „gleich, aber getrennt“ im Fall Plessy gegen Ferguson aufrecht

Quelle:

Volkhard Brandes/Joyce Burke, Vom Rassenkampf zum Klassenkampf. Die Organisierung des schwarzen Widerstandes, München 19722, S. 258 ff.

When the Constitution said all men are created equal, it wasn’t talking about niggers.

J.B. Stoner, ein weißer Rassist

‚Conservatism‘ in America’s politics means „Let’s keep the niggers in their place“. And ‚liberalism‘ means „Let’s keep the knee-grows in their place — but tell them we’ll treat them a little better; let’s fool them more, with more promises“: With these choices ... the American Black man only needed to choose which one to be eaten by, the ‚liberal‘ fox or the ‚conservative‘ wolf — because both of them would eath him.

Malcolm X

We’ve been giving white candidates our votes for years and years, unstintingly, ho ping that they would include us in the process, deep-seatedly knowing that they probably would not. And so now it’s come to the point when we say, „Well, it’s our turn. It’s our turn.“ And we don’t have to make excuses for it.

Harold Washington, vor seiner Wahl zum ersten schwarzen Bürgermeister Chicagos

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Hartmut Wasser

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© 1991 Springer Fachmedien Wiesbaden

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van Capelleveen, R. (1991). Black in a white America: Immer noch ein „amerikanisches Dilemma“?. In: Wasser, H. (eds) USA. Grundwissen Länderkunden, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14280-5_12

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14280-5_12

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-0729-2

  • Online ISBN: 978-3-663-14280-5

  • eBook Packages: Springer Book Archive

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