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Inhaltliche Analyse des Materials

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Wandel der Interpretation

Part of the book series: Konzeption Empirische Literaturwissenschaft ((KEL,volume 27))

  • 73 Accesses

Zusammenfassung

Die Anordnung der inhaltlichen Analysen ist zunächst durch die zeitliche Abfolge bedingt. Zur weiteren Systematisierung dienen die globalen Entwicklungslinien in den Rahmentheorien. Kapitel 3.1.2. hat die Gruppierung schon vorbereitet, und auch die Kafka-Forschung hat Einteilungen vorgenommen, die den Entwicklungen in den Rahmentheorien entsprechen. Beicken (1979) unterscheidet in seiner Typologie der Kafka-Forschung neben den Gesamtdarstellungen Emrichs, Politzers, Weinbergs und Sokels erstens Interpretationsrichtungen, die einen bestimmten externen Bezugsrahmen (religiös, philosophisch, psychologisch, soziologisch, biographisch) auf die Texte anwenden, und zweitens Richtungen, die sich textintern begründen, also sich direkt und zuerst Aspekten der Texte zuwenden. In die zweite Kategorie ordnet er auch die Rezeptionsästhetik ein. Die späteren Entwicklungen geben aber Anlaß, Beickens Einteilung um eine leserorientierte Richtung zu erweitern. Krusche (1974) arbeitet hauptsächlich mit der ersten Richtung, die er noch unterteilt, indem er Arbeiten, die hauptsächlich auf die Individualität des Autors bezugnehmen, als “reduktive Ansätze” kennzeichnet, und Deutungen, welche die Werke in den großen Zusammenhang philosophischer, theologischer oder geistesgeschichtlicher Bereiche stellen, “spekulativ” nennt. Im Übrigen hat sich die Einteilung in solche Linien der Interpretation insgesamt bewährt1. Im großen und ganzen spiegelt sie sich auch im vorliegenden Material.

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Referenzen

  1. Die Einteilung nach den Kriterien der textimmanenten und externen Bezugsrahmen hat schon eine lange Tradition. Sie findet sich zum Beispiel bereits bei Wellek & Warren (1949).

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  2. Vergleiche Anm. 6 zu Kap. 3. Übrigens gibt Krusche (1974), möglicherweise inspiriert von Sokel, eine interessante Erklärung für die Einbeziehung des Autors. Er weist auf die Perspektivierung der Werke hin, die bei Kafka fast immer konsequent an eine Figur gebunden ist, an ein “exemplarisches Ich”, das “seinen Behauptungskampf gegen den Rest der Welt zu führen scheint”. Er vermutet nun, daß sich den Lesern die Kongruenz dieses Ichs zum Autor-Ich gleichsam aufdränge (S.78). Strukturähnlichkeiten zwischen Werken und autobiographischen Schriften legen dies, so meint er, nahe.

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  3. Siehe für einen Überblick Abbildung 7 auf S. 177.

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  4. Man denke hier zum Beispiel an die Titel ‘Parable and Paradox’ (Politzer) und ‘Tragik und Ironie’ (Sokel).

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  5. Interpretationen von Kafkas Werken finden sich nicht nur in literaturkritischen Medien, sondern auch in philosophischen und theologischen Büchern und Zeitschriften.

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  6. Das Paradox etablierte sich schon früh als Merkmal von Kafkas Werk. Vergleiche dazu Politzer (1950), der dabei auf Camus (1942) hinweist.

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  7. In Politzer (1950) wird die psychoanalytische Forschung in kritischer Weise erwähnt.

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  8. Weinberg verbindet mit seiner Deutung auch die “ganze Geschichte des sich aus dem Judentum entwickelnden Christentums mitsamt seiner — vielleicht geglückten, vielleicht aber auch verfehlten — Heilsgeschichte”. Die Präposition “Vor” sieht er dabei sowohl räumlich: diesseitig, als auch zeitlich: vordem man Zugang zum Neuen Gesetz hat. Das Herumrätseln an dieser Präposition taucht später wieder bei Derrida auf.

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  9. Weinberg schreibt also einerseits das Elend der Grausamkeit eines Gottes zu, andererseits einer Schuld des Mannes, für die er zum Teil nichts kann. Das Paradox wird durch ein neues Paradox ersetzt.

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  10. Es werden jetzt die Fragen und Probleme resümiert, die in den Deutungen Ausgangspunkt oder zentrales Anliegen sind. Detailfragen wurden nicht aufgenommen, wenn sie nicht mit der Hauptlinie der Argumentation zusammenhängen. Die Inventarisierung der Fragenkategorien und Fragen wird in den folgenden Abschnitten fortgesetzt. Im Anhang sind alle Fragen noch einmal aufgelistet.

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  11. Hinter den Fragen werden die Interpretationen erwähnt, in denen die Fragen erstmals eine Rolle spielen.

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  12. Wahrscheinlich ist es Zufall, daß dieses Vorgehen in unserem Material erst nach 1967 auftaucht, handelt es sich doch um ein altbewährtes Verfahren, das nicht mit globalen Entwicklungen in den Rahmentheorien zusammenhängt. Es könnte sich darin allerdings zeigen, daß man sich einer genaueren Arbeitsweise zuwenden wollte.

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  13. Diese Auffassung erinnert an die Deutungen Politzers und Weinbergs, die allerdings von Rosteutscher nicht erwähnt werden.

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  14. Obwohl Voigts manche Ideen einbringt und auf mögliche Motiwerwandtschaften hinweist, ist die “Anwendung” in seinem Interpretationsansatz nicht eindeutig formuliert. Der Zusammenhang zwischen aufgespürten Motiven, Aussagen Kafkas, Deutungen anderer Interpreten und nicht näher erklärtem Wissen bleibt weitgehend unklar.

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  15. Die Interpretation Dillers kommt nicht eigens zur Sprache. Sie geht innerhalb eines philosophisch-theologischen Rahmens an die Geschichte heran und versucht eine Parallele mit der Theologie Tillichs nachzuweisen. Auch hier wird argumentiert, daß der intuitive Bezug des Menschen zum Gottesgesetz verlorengegangen sei.

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  16. Man möchte vielmehr annehmen, daß schematische Kenntnisse solcher Legenden und Märchen, sowohl ihres Stoffes als ihrer Bauprinzipien, Voraussetzung für Kafkas Konzipierung der die Gattungskonventionen sprengenden Erzählformen waren.

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  17. Siehe für die Ausarbeitung des Aspekts der Gattungsbezeichnungen und der Art und Weise, wie sie in den Interpretationen angewandt werden, Andringa (1991). Auch Krusche erkannte diese Problematik (Krusche 1974, S. 119 f.f.).

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  18. Übrigens hat auch Heselhaus nicht von konkreten Vorlagen, sondern von allgemeinen Erzählformen gesprochen. Weiter ist es auffällig, daß Binder, der zwar einige kritische Bemerkungen an die Adresse von Sokel (1967) und Kurz (1980) richtet, die Quellenstudien von Rosteutscher, den er jedenfalls kannte (Binder 1976), und Abraham nicht erwähnt und auch nicht auf die Frage spezifischer jüdischer Quellen eingeht.

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  19. Die Wirkung, welche der Zusammenstoß von schematischem Gattungswissen und Abweichungen hat, dürfte einen Teil der Faszination, die die Kafka-Texte hervorgebracht haben, erklären. Vielleicht ist diese Wirkung bei Kafka umso größer, als die kurzen Texte den Leser zunächst vertraut anmuten und sich den, zum Teil kindlichen, Erzählerfahrungen anzuschließen scheinen. Der Leser wird, wie auch Josef K., durch ihre scheinbar einfache, vertraute Form in eine naive Position gebracht; es kommt ihm erst allmählich zu Bewußtsein, wie weit sich das Gelesene von seinen Erwartungen entfernt. In der Bemühung ums Verstehen muß er wohl auch bewußt oder unbewußt über seine eigene Entgleisung und das Staunen darüber Rechenschaft ablegen, wodurch er sich erst recht in den Geschichten verfängt.

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  20. Gaier verzichtet überhaupt auf Literaturangaben. Mehreren Anspielungen ist zu entnehmen, daß er andere Interpretationen von VdG kannte.

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  21. Die Deutung, die Gaier hier gibt, ist vielleicht von anderen Interpretationen (Weinberg?) inspiriert. Wieder irritiert das Fehlen von Hinweisen. Liegt hier zum Beispiel eine Anspielung auf das Werk De Saussures vor, der in der Unterscheidung zwischen “Langue” und “Parole” das kollektiv-allgemeine vom individuell-willkürlichen abtrennt? In dem Fall wäre Gaier gleichsam ein Vorläufer der poststrukturalistischen Deutungsansätze (siehe 5.2.4.).

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  22. Gaier sieht also seine Interpretation des Gegensatzes von Allgemeinem und Individuellem auch in der Verbindung des abstrakten Gesetzes mit der Vorstellung des räumlichen Gebäudes bestätigt. Verwirrend ist hier, daß er den Türhüter als Vertreter des Sinnlichen deutet und ihn als Zeichen für die Fehleinschätzung des Mannes vom Lande präsentiert. Vermutlich kannte Gaier Emrichs Deutung des Türhüters als irreführender Instanz, die “dem Menschen den Eintritt in die ‘Wahrheit’“ verstelle, und bestrebt sich, sie in die eigene einzuarbeiten.

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  23. Wiederholt wird “die Kafka-Forschung” kritisiert, weil sie durch bestimmte Referenzrahmen die Bedeutungen einseitig determiniere. Obwohl sich auch im hier behandelten Material Beispiele von Deutungen im Rahmen der Biographie und der Glaubensproblematik finden, dominieren sie nicht. Die Interpretationen von Kaiser, Henel, Deinert, Sokel, Allemann, um einige der frühen Deutungen zu nennen, wären sicher nicht als auf einen Bezugsrahmen fixiert zu (dis)kwalifizieren.

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  24. Siehe für eine Übersicht der psychoanalytischen Literaturwissenschaft in internationaler Perspektive Schönau (1991).

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  25. Übrigens äußerte Politzer sich bereits 1950 (Politzer 1950) sehr kritisch über die tiefenpsychologischen Versuche; er ist sicher nicht als einer ihrer Vertreter zu betrachten.

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  26. Man vergleiche einen Titel wie ‘The Program of K.’s Court: Oedipal and Existential Meanings of The Trial’ aus 1976.

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  27. Meiner Ansicht nach werden die Ansätze nicht ganz verbunden und vertreten sie zwei Deutungsmöglichkeiten. Es ist aber denkbar, daß ein Kenner der Tiefenpsychologie sie kombinieren kann.

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  28. Hier spielt Sokel auf seine Deutung aus 1964 an, wo er die verlockende Macht des Gesetzes mit weiblichem Reiz vergleicht.

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  29. Obwohl Sokel in den Anmerkungen ziemlich genau auf Quellen der Kafka-Forschung hinweist (siehe Abbildung 5 in Kap. 4), fehlt ein Hinweis auf Werke der Tiefenpsychologie. Deshalb ist nicht anzugeben, ob er außer Freud auch bereits Lacan kannte.

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  30. Hier sei daran erinnert, daß Weinberg (1963) gerade vom “Zögern vor der Geburt” sprach (vgl. S. 92) Auch in der Dimension der Lebensstadien führt die Legende also zu fast entgegengesetzten Ausfüllungen.

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  31. Übrigens hat Kurz in einer späteren Deutung (1987) seine Position nuanciert. Ich entnehme diese Information Witte (1993). Ich zitiere seine Anmerkung 7 (S.97): “Ähnlich auch Kurz 1987, 218: ‘Die Schlußerklärung des Türhüters ist doppeldeutig: Sie kann bedeuten, daß der Mann ausgeschlossen bleibt, sie kann aber auch bedeuten, daß der Man ‘jetzt’, im Tode Einlaß gefunden hat.’“ Die Deutung von Kurz entstammt dem Band ‘Kafka und das Judentum’, herausgegeben von Karl Erich Grözinger u.a.

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  32. Citati verzichtet übrigens auf jede Literaturangabe, spielt jedoch auf gewisse Kenntnisse aus der Forschung an.

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  33. Bei den folgenden Betrachtungen habe ich neben den Schriften Lacans die Arbeiten von A. Mooij (1975), Frank (1983) und Wright (1984) benutzt.

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  34. Dieser Satz ist aber nicht eindeutig. Die Formel “l’inconscient est le discours de l’Autre” ist nach A. Mooij auf verschiedenen Weisen zu interpretieren; “l’Autre” kann auch auf mehreres hinweisen. Man hat hier anscheinend bereits mit Verschiebungen zu tun.

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  35. Turk setzt die “Schuld” als eine Gegebenheit voraus und weist dabei auf die unterschiedlichen Deutungen innerhalb der existentialistischen und theologischen Rahmen hin. Weiter stützt er sich wiederholt auf Sokel, bei dem er seine Bezugnahme auf die sexuelle Thematik bestätigt findet. Turk ist einer der wenigen, die sich mit der vorliegenden Forschung auseinandersetzen und von ihren Ergebnissen auch wirklich Gebrauch machen. Er greift sie auf und baut sie aus, indem er sie in einen weiteren erklärenden Rahmen zu stellen versucht.

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  36. Verwirrend ist, daß Turk “Gericht” und “Gesetz” nicht genau unterscheidet und auch nicht deutlich angibt, wo er auf das Gericht bzw. das Gesetz in Kafkas Texten hinweist und wo auf “Gesetz” oder “Gesetze” aus seinem Bezugsrahmen. So wird nicht klar, ob die Umschreibung des Gesetzes im Rahmen des Romans dieselbe sein soll als die des “Gesetzes” in der Legende.

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  37. Wir erkennen hier zum Teil die Deutung von Sokel (1967), der mittels einer Analyse der Perspektivierung und der Exegesen im Roman zeigt, wie der Mann unfähig ist, eine bestimmte Vorstellung aufzugeben, und wie auch Josef K. sich auf eine bestimmte Sichtweise [“Meinung”] fixiert.

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  38. Nicht deutlich ist, wie Turk die verschiedenen Ansätze am Ende verbinden will. Die verschiedenen Deutungen des Gesetzes werden zum Beispiel nicht explizit miteinander verbunden. Unklar bleibt meines Erachtens auch, warum die Position des Mannes vor dem Gesetz mit der Stufe des Eintritts in die Sprache gleichgestellt wird. Ebenfalls ungeklärt bleibt, wie die Sünde, von der man annehmen sollte, daß sie dem ganzen Prozeß zugrunde liegt, erst mit dem Eintritt in die Sprache im letzten Kapitel zustande kommt. Wenn man Lacans Theorie beibehalten will, so müßte man fragen, ob hier nicht gerade die Möglichkeit für eine Rückkehr in die vorsprachliche Stufe gegeben wäre.

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  39. Es wurde versucht, den Kerngedanken der betreffenden Stellen zusammenzufassen. Abgesehen davon, daß Hiebel häufig redundant schreibt und auch Vieles von anderen übernimmt, ohne daß immer klar wird, was genau die eigenen Beiträge sind, bleiben Argumentationen, die von Lacan inspiriert sind, vielfach undeutlich. Einiges ist ohne ausführlichen Kommentar schwer nachvollziehbar. Die Gefahr besteht deshalb, daß im Bemühen um eine verständliche Wiedergabe Nuancen und Allusionen verloren gegangen sind.

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  40. Dieser idealisierte Leser, der in der Praxis mit dem erfahrenen Interpreten zusammenfällt, ist der Punkt, wo die Kritik an der Arbeit Wolfgang Isers ansetzt. Der idealisierte Leser entfernt sich soweit von realen Lesern, daß er nur noch als eine Heuristik des hermeneutischen Interpretierens Geltung hat.

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  41. Eine noch frühere Fassung ist: ‘Devant la Loi’, erschienen in A. Phillips Griffiths (Hrsg.), 1984, ‘Philosophy and Literature’. Eine spätere Version in englischer Sprache liegt vor in Derrida (1992), S. 181–220.

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  42. Es sei auf die Ironie hingewiesen, daß auch unser empirisch ausgerichtetes Unternehmen dem Schicksal des unendlichen Übersetzens nicht entgeht. Es hat sich unter den Poststrukturalisten gleichsam als Praktizierung der Verkettungs- und Verschiebungsideen eine gewisse Tradition gebildet, Interpretationen anderer zu “dekonstruieren”. Derrida hat zum Beispiel Lacans Deutung zu E.A. Poes ‘The purloined letter’ in seiner Weise zerlegt, wonach Barbara Johnson wiederum Derridas Produkt einer kritischen Analyse unterzogen hat. Die Interpretationen zwingen eine Deutung auf; ihre Hauptgedanken können nicht einfach beschreibend zusammengefaßt werden. Goebel (1991) schreibt in seinem Überblick über die akademische Kafka-Rezeption in den Vereinigten Staaten über Derridas Essay: “Eine auch nur ansatzweise versuchte Paraphrase dieses ebenso wortreichen wie anspruchsvollen Aufsatzes ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, denn der ‘Inhalt’ und die interpretatorischen ‘Ergebnisse’ sind von seiner das Thema in immer neuen Ansätzen umkreisenden Argumentation und Rhetorik nicht zu lösen.” (S. 72)

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  43. “Fragen des Gesetzes” sind von Derrida häufiger thematisiert worden. Die Ursprungsfrage kehrt unter verschiedenen Gesichtspunkten wieder. Das ist zum Beispiel der Fall in seiner Abhandlung ‘Gesetzeskraft. Der “mystische Grund der Autorität”‘ (Derrida 1991), in der er auch wieder auf Kafkas Legende hinweist (S. 78).

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  44. Derrida hebt in diesem Zusammenhang auch die Verbindung von Respekt und Verbildlichung des Respekts im Türhüter hervor.

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  45. Binder (1988) wird zeigen, daß in der Legende zwar von Wiederholungsstrukturen die Rede ist, daß diese jedoch nicht schablonenhaft sind wie in Märchen, sondern jeweils Modifizierungen (siehe Abschnitt 5.2.1. und siehe weiter auch Binder 1993). Die Idee der Differenz hätte auch hier angewandt werden können, es ist aber den Literaturangaben nicht zu entnehmen, ob Binder die Betrachtungen Derridas herangezogen hat.

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  46. Siehe für eine linguistische Analyse dieses Zitats Kap. 6.1.

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  47. Titel eines Films von Luis Buñuel, in dem zwei Schauspielerinnen eine Frau spielen, die vom männlichen “Helden” als dieselbe begehrliche Person wahrgenommen wird/werden. Die Anspielung auf diesen Film findet sich in mehreren poststrukturalistischen Schriften.

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  48. Übrigens verzichtet auch Nägele nicht auf einen Hinweis auf Freud. Ihm war die Abhandlung Derridas bekannt und auch er widmet dem Ursprung des (moralischen) Gesetzes einige Worte: er verbindet das Gesetz unter Anspielung auf Kafkas Verhältnis zu seinem Vater mit einer kodifizierten und erstarrten Form der elterlichen Autorität.

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  49. Es wird hier nicht versucht, eine genaue Abgrenzung von “hermeneutischen” Deutungen zu geben. Das ist kaum möglich, weil fast jede Deutung hermeneutische Elemente enthält — die Theorie der modernen Hermeutik wurde deswegen auch der vorliegenden Studie zugrundegelegt. Auch sind ausdrücklich Mischformen vertreten, wie zum Beispiel der Begriff der “Tiefenhermeneutik” beweist. Doch unter “traditionell hermeneutisch” werden hier die Arbeiten verstanden, die methodologisch, rahmentheoretisch und metatheoretisch nicht spezifiziert werden und die auch sonst keine Besonderheiten im Vorgehen oder in der Fragestellung aufweisen.

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  50. Obwohl Zimmermann ihn nicht erwähnt, erinnert seine Dialektik der Schuld und Unschuld als Lösung für die “Aussperrung” an Weinberg, der sowohl die Grausamkeit eines Gottes, als das “Zögern vor der Geburt zur Seinswirklichkeit” als Ursachen vorschlägt.

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Andringa, E. (1994). Inhaltliche Analyse des Materials. In: Wandel der Interpretation. Konzeption Empirische Literaturwissenschaft, vol 27. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14262-1_5

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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