Das Betriebspraktikum für Schüler

Zusammenfassung

Die Modellarbeit, der ich mich gegenwärtig mit dem freiwilligen neunten Schuljahr in Grenchen widme, ist nicht so sehr der Notlage der Grenchner Schüler entsprungen, als vielmehr der allgemeinen Notlage des Industriekindes, wie ich sie in Berlin kennengelernt habe. In meiner Tätigkeit als Gastdozent der Pädagogischen Hochschule Westberlin unterrichtete ich auch in jeder Woche in irgendeinem Berliner Bezirk Schüler der Volksschuloberstufe praktischen Zweiges (Primar-Abschlußstufe). Das war eine erfreuliche Tätigkeit; sie stürzte mich aber in immer neue Probleme hinein. Die Schwierigkeiten, die mir am meisten zu schaffen machten, ergaben sich aus den Problemen der Großstadtkinder in der modernen Arbeitswelt. Das waren also zeitbedingte Probleme, die nicht allein Berlin angingen, sondern die auf uns alle zukommen. Als ich dann nach Grenchen kam und mir eines Tages die Führung des neueingeführten neunten Schuljahres zugewiesen wurde, dachte ich an die Berliner Probleme zurück und überlegte, wie ein neuntes Schuljahr im Sinne der Lebenshilfe zeitgemäß durchgeführt werden müsse. Dann spielte sich sehr rasch die heutige Form ein, die sich nun vier Jahre bewährt hat. Ich glaube, Grenchen ist stolz, ein solches Modell des Betriebs-und Sozialpraktikums für Schüler zu besitzen, trotzdem es damit vorläufig in der Schweiz allein dasteht.