Zusammenfassung
Entschuldigen Sie, dass ich erst heute Ihnen für Ihr freundliches Schreiben und die Zusendung der 100 Mark für das Neumannstipendium meinen Dank sage. Ich wollte die Feier erst vorübergehen lassen, um Ihnen über den Verlauf berichten zu können. Was unsere Sammlung betrifft, so ist dieselbe sehr zu unserer Zufriedenheit ausgefallen und hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir werden im Stande sein ein für hiesige Verhältnisse recht stattliches Stipendium zu begründen. Auch die Feier selbst ist sehr gut abgelaufen und wird gewiss alien die an derselben betheiligt waren eine unvergessliche und schöne Erinnerung sein. Neumann hat sich dabei in vollkommener geistiger Frische und verhältnissmassig auch in körperlicher Rüstigkeit gezeigt und hat trotz der Besorgnisse der Familie den für ihn sehr anstrengenden Tag ganz ohne nachtheilige Folgen überstanden.
Königsberg, den 25ten März 1876.
Fußnoten und Anmerkungen zu diesen Briefen folgen auf S. 215
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Anmerkungen und Fußnoten
Heinrich Weber (1842–1913), ein außerordentlich vielseitiger Mathematiker, war auf vielen wesentlichen Gebieten der Mathematik des 19. Jahrhunderts aktiv (algebraische Zahlentheorie, mathematische Physik) und wirkte an zahlreichen Universitäten u.a. in Zürich, Königsberg, Marburg, Göttingen und Straßburg. Er war eng mit Dedekind befreundet, mit dem er viel zusammenarbeitete.
Noch heute ist er durch sein hervorragendes dreibändiges Algebra-Lehrbuch bekannt (das insbesondere auch die Theorie elliptischer Funktionen umfaßt).
Fußnoten
Es geht offenbar um die große Feier zum fünfzigjährigen Doktorjubiläum von Franz Neumann (1798–1895).
Es geht in diesem und dem folgenden Brief um die wohlbekannten Vorgänge im Zusammenhang mit der Verleihung des Preises der Pariser Akademie an den 18-jährigen Studenten H. Minkowski (1864–1909). Für weitere Dokumente in diesem Zusammenhang vgl. Strobl: Ein Beitrag zur Jugendgeschichte von Hermann Minkowski, preprint 1984.
Die Verteilung der statischen Elektrizität auf leitenden Oberflächen war im 19. Jahrhundert ein wichtiges Thema in der Theorie der partiellen Differentialgleichungen.
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Lipschitz, R. (1986). Briefe von Heinrich Weber. In: Scharlau, W. (eds) Briefwechsel mit Cantor, Dedekind, Helmholtz, Kronecker, Weierstrass und anderen. Dokumente zur Geschichte der Mathematik, vol 2. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14205-8_21
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14205-8_21
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-08969-6
Online ISBN: 978-3-663-14205-8
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