Übertragungsprotokolle

Zusammenfassung

Ein Terminalprogramm sendet in der einfachsten Version jedes auf der Tastatur getippte Zeichen zum Empfänger (host). Was geschieht jedoch, wenn eine ganze Datei sehr schnell gesendet werden soll und der Empfänger nur einen kleinen Eingangspuffer hat? Er wird sich an den eingehenden Zeichen verschlucken. Wenn ein Drucker Zeichen empfängt und sein Puffer überläuft, sagt er dem Rechner über seine Steuerleitungen: Ich kann nicht mehr, mache bitte eine Pause, bis ich wieder bereit bin. Dies erfolgt über die Steuerleitungen, über die der Drucker mit dem Rechner verbunden ist. Sind zwei Rechner direkt über die seriellen Schnittstellen miteinander verbunden, so kann dies auch entsprechend erfolgen. Bei der Datenfernübertragung über das Telefon steht jedoch nur eine Leitung zur Verfügung.Kontrollzeichen zum Steuern müssen daher in den Datenstrom eingebunden werden. wenn die Steuerung über den Datenstrom erfolgt, muß die Abstimmung der Partner außerordentlich gut klappen. Sie müssen sich bestimmten Regeln unterordnen. Diese Regelverzeichnisse werden Protokolle genannt. Manche Protokolle können ihre historische Entstehung nicht verleugnen, ging es früher doch hauptsächlich um den langsamen Wagenrücklauf der Teletypes am Ende einer Zeile. Aber auch bei heutigen Bildschirmen entstehen gravierende Zeitprobleme. Beim Bildschirm-Scrolling (wenn eine neue Zeile beschrieben werden muß) braucht der IBM XT 8,3 ms. Bei 10 Bits pro Zeichen können bei 1200 Baud jedoch maximal 120 Zeichen/s empfangen werden. Für jedes Zeichen stehen dem Rechner dann 8,3 ms zur Verfügung. In dieser Zeit muß er aber außer den Bildschirm noch andere Funktionen bedienen. Er wird sich verschlukken, wenn man nicht gewisse Tricks anwendet.