Zusammenfassung
Aus den Spezifika einer Luftverkehrsgesellschaft resultiert, daß für die Datenverarbeitung in Luftverkehrsunternehmungen extreme Verfügbarkeitsansprüche, kurze Verarbeitungszeiten für schnelle Antworten und hohe Speichervolumina charakteristisch sind.
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Referenzen
SIWIEC, J.E.: A High-Performance DB/DC System, a.a.O.
Als ‘Transaktion’ werden in der Datenverarbeitung allgemein eine mit einer Dateneinheit (Nachricht) vorgenommene Übertragungs- und Verarbeitungsmaßnahme bezeichnet. Vgl. hierzu Lexikon der Datenverarbeitung, Siemens AG (Hrsg.), 1982. Für den Transaktionsanwender ist die sog. Responsezeit (Zeit zwischen dem Auslösen der Transaktion und dem Erhalt der System antwort) wesentlich, die i.d.R. im Sekundenbereich liegt.
Online: die System komponente ist aktiviert und steht bei Bedarf sofort zur Verfügung. Offline: die Komponente wird erst bei Bedarf aktiviert.
Vgl. auch Aspekte, die unter dem Begriff “fehlertoleranter Systeme (FTS)” bereits weiter oben angesprochen wurden. Eine Übersicht, wie Hersteller dem genügeleisten, findet sich u.a. in SMITH, L.; MADSEN, K.: Nonstop Transaction Processing, Datamation 29, 3 (Mar. 1983), S. 167–179.
Als Overhead wird allgemein der verwaltungsbedingte System aufwand bezeichnet, d.h. die Eigenaktivität des Betriebssystems.
Multiprogrammierung: Mehrere Programme sind gleichzeitig aktiviert. Sie überlappen in der Nutzung von CPU- und Ein-/Ausgabe-Service.
SIWIEC, J.E.: A High Performance DB/DC System, a.a.O. SIWIEC bezieht in “Systemkomponenten” für eine Aufgabenverlagerung (Off-Load) u.a. auch den Agenten im Reisebüro ein: nach seiner Ansicht beginnt die Datenverarbeitung mit der telefonischen Reservierungsanfrage eines Kunden, die vom Agenten in ein Terminal eingegeben wird.
Ein Front-End-System, auch unter der Bezeichnung ‘Vorrechner’ zu finden, ist definiert als “Datenverarbeitungsanlage für Entwicklungsaufgaben in einem Datenfernverarbeitungssystem — auch ‘Kommunikationsrechner’ genannt”, Lexikon der Datenverarbeitung. Siemens AG (Hrsg.), 1982.
CANADY, R.H. et al.: A Back End Computer for Data Base Management, Comm. ACM 17, 10 (Oct. 1974), S. 575–582.
Maryanski, F. J.: Backend Database Systems, Computing Surveys 12, 1 (March 1980), S. 3 – 25.
MARYANSKI (vgl. Zitat 31) stellt fest, daß seit der ersten Prototypentwicklung des Back-End DBMS (vgl. Zitat 30) zahlreiche kommerzielle und wissenschaftliche Untersuchungen erfolgt seien. Ihm sei jedoch kein System bekannt, das auf dem Markt vertrieben werde.
MIGRATION: Die systematische Umlagerung (von Daten/Informationen) zwischen verschiedenen Speichern.
SMITH, A.J.: Long Term File Migration: Development and Evaluation of Algorithms, Comm. ACM 24, 8 (Aug. 1981), S. 521 – 532.
CACHE: Ein Schnellzugriffsspeicher, in dem häufig angesprochene Hauptspeicherelemente abgebildet sind.
BERNARD, D.: Management Issues ..., a.a.O.
Siehe Fußnote 17 in Kap. 1 und außerdem TALLON, P.: EDV im Dienst des Luftverkehrs ..., a.a.O.
Die SITA z.B. bietet seit Anfang 1976 den Service des Reservierungssystems GABRIEL an. Zu den Hauptkomponenten gehört neben der Reservierung ein Wetterinformationssystem, Gepäckverfolgungs-, Abflugkontroll- und Flugpreissystem. An dem Realtime System SPERRY 1100/84, installiert in Atlanta (Georgia, USA) sind 31 Luftverkehrsgesellschaften mit 1537 Terminals angeschlossen (Stand: Juli 1983).
BERNARD, D.: Management Issues ..., a.a.O.
Als zentralisiert bezeichnet BERNARD (vgl. Zitat 39) die Struktur, bei der die Benutzerorganisationen lediglich als Kunden für den Netzwerkservice agieren. Die Netzwerkentwicklung und der Betrieb werden von einer Zentrale gesteuert. SITA betreibt zwar hauptsächlich ein Netzwerk, stellt jedoch seit 1976 den Teilnehmern Applikationen auf SITA-eigenen Rechnern zur Verfügung.
CAB has Reservations on Airline Reservations, Datamation 16, 10 (Oct. 1970), S. 85 – 87. S. ferner Airlines Approach On-Line Agent System, Datamation 14, 7 (July 1968), S. 85 – 86.
HENDERSON, D.K.: Airline Computerization Investment Nears $ 2 Billion, Air Transport World (ATW) 17, 11 (Nov. 1980), S. 69 – 80.
HENDERSON, D.K.: Airline Dependence on Computers Growing, Air Transport World (ATW) 20, 9 (Sept. 1983), S. 37 – 53. Bei den folgenden Analysen wird unterstellt, daß die von HENDERSON referierten Erhebungen ein zutreffendes Branchenbild wiedergeben. Hinsichtlich von Einzelfragen (z.B.: Welche Luftverkehrsgesellschaft hat welche Aufgabe realisiert oder gedenkt, welche Aufgabe wann zu realisieren?) sei auf die betreffenden Erhebungsresultate im einzelnen verwiesen. Im folgenden werden die Einzelbefunde aufbereitet und verdichtet (s. insbesondere die Abschnitte 2.1. und 3.1.). Das Ziel ist eine Beschreibung und die Interpretation der Gesamtsituation der Datenverarbeitung im Luftverkehrsbereich, wobei diese Darlegungen am Beispiel der Datenverarbeitung der Deutschen Lufthansa AG weiter verdeutlicht werden.
Ebenda.
Information seitens IBM Poughkeepsie (USA), 1982. Aussage bezieht sich nicht bloß auf Anwender der Luftverkehrsbranche.
Die Anforderung der Kunden auf Installationsperioden von 4 bis 5 Jahren führt daher zu den erheblichen Leistungssprüngen bei derzeitigen CPU-Ankündigungen.
In HENDERSON, D.K.: Airline Computerization Investment ..., a.a.O., werden 1980 im einzelnen folgende Aufgabenkomplexe unterschieden: Bereich “Passenger Service Functions”: Reservations, Check-in, Ticketing, Fare Quote (Flugpreisberechnung), Hotel Reservation, Car Rental, Baggage Trace. Bereich “Operations Functions”: Crew Management, Flight Planning, Weight/Balance. Bereiche “Maintenance Engineering Functions”: Rotables Control (Umlaufteileverfolgung), Inventory Management, Maintenance Scheduling, Maintenance History. “Miscellaneous”: Financial, Cargo Control, Management Information, Other. Bereits die Rubrik “Other” der ATW-Studie 1980 zeigt eine Vielfalt weiterer automatisierter Aufgabenkomplexe. In Kapitel 3 wird auf die einzelnen Aufgaben näher eingegangen. In der neueren Übersicht 1983 wird diese Liste um die nachstehenden Aufgabenkomplexe noch erweitert: Bereich “Passenger Service Functions”: Schedules (Flugplan) Bereich “Operations Functions” Flight Follow (operationeile Statistik) Bereich “Maintenance Engineering Functions”: Performance Analysis An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, daß die in diesen Erhebungen berücksichtigten Aufgabenkomplexe zum überwiegenden Teil Funktionen des Passagebereichs betreffen.
Die Auswertung ist in zwei Schritten erfolgt: GETRENNT — jedes Erhebungsergebnis ist für sich analysiert worden; GEMEINSAM — es sind nur die befragten Airlines bei der Analyse berücksichtigt worden, die an beiden Studien teilgenommen haben.
ATW versteht unter Finanzaufwand die jährlichen Mieten, Abschreibungen und Gebühren, gerechnet in US Dollar auf der Kursbasis von 1980 bzw. 1983.
HENDERSON, D.K.: Airline Computerization Investment..., a.a.O. HENDERSON, D.K.: Airline Dependence on Computers Growing, a.a.O.
BROUGH, B.M.: Managing the Information Ressource, 4th AOPAA Symposium, Lisboa (Nov. 1979).
Im Kapitel 3.1 wird detailliert darauf eingegangen.
DSC Working Group on Accounting Practices. LH Survey of Computer Equipment in Selected Airlines. Interne Berichte, jährlich 1972 – 1983.
USAS: Univac Standard Airline Software (SPERRY).
IPARS: International Passenger Airline Reservation System (IBM).
ACP: Airline Control Program (IBM).
Von den insgesamt 20 AEA-Gesellschaften gehören der AEA-Data Services Conference (DSC) 11 europäische Luftverkehrsgesellschaften an; u.a. die Deutsche Lufthansa AG. Vgl. auch Abschn. 1.3.
TALLON, P.: EDV im Dienst des Luftverkehrs ..., a.a.O.
SIWIEC, J.E.: A High-Performance DB/DC System, a.a.O. ACP: siehe Fußnote 55.
Pocket Guide to SITA (July 1983).
Eine umfassende Definition des Rechnerverbundes findet sich in SCHMITZ, P.; HASENKAMP, U.: Rechnerverbundsysteme. München, Wien 1981, S. 14.
Das Vorstandsressort Finanzen der Deutschen Lufthansa AG umfaßt neben dem Bereich “Datenverarbeitung und Fernmeldesysteme”, die Direktion “Planung und Steuerung”, den Bereich “Rechnungswesen und Allgemeine Dienste”, die Hauptabteilung “Finanzierung, Geld und Kredit” sowie das Justitiariat.
Die Systeme UNIVAC, später SPERRY UNIVAC tragen seit 1983 die (Firmen-Bezeichnung SPERRY.
Cache, Hauptspeicher, Trommel FH437, Fixed Head Disk 8405, Magnetplatte 8470/8450/8433, Magnetband U30/34.
Sequential-by-module: ein zusammenhängender Datenbestand wird modulweise, z.B. ein Magnetplattenspeicher-Laufwerk, gespeichert. SIWIEC, J.E.: A High-Performance DB/DC System, a.a.O.
SPERRY realisiert auf der Hardware-Ebene eine FTS-Konzeption (siehe FuGnote 8). So werden u.a. Instruktionsausführungen parallel ausgeführt und auf übereinstimmende Ergebnisse überprüft. Vgl. Vortrag SEDMAK, R.S.: Hardware Fault Tolerance. USE Conference, Fall 1979. Siehe außerdem: Hardware System Description, Sperry Univac Doc. UP-8744, S. 17ff.
BORGERSON, B.R. et al.: The Evolution of the Sperry Univac 1100 Serie: A History, Analysis and Projection, Comm. ACM 21, 1 (Jan. 1978), S. 25 – 43.
CANADY, et. al. beleuchten die Vorteile solcher Konfigurationen, wobei das Schwergewicht auf Back-End-Systemen liegt. Es ist ein Verweis auf Literatur zum Front-End enthalten. Auch Maryanski diskutiert die Grundlagen des Back-End Konzeptes ausführlich. Vgl. CANADY, et.al.: A Back-End-Computer ..., a.a.O. und außerdem MARYANSKI, F.S.: Backend Database Systems ..., a.a.O.
Siehe SIWIEC, J.E.: A High-Performance DB/DC System, a.a.O.
Zu START s. im einzelnen Fußnote 18. Außerdem ist die Deutsche Lufthansa AG — wie bereits erwähnt — an das SITA-Netz angeschlossen. Die Deutsche Bundesbahn ist mit dem IRIS-Netz der europäischen Bahngesellschaften verbunden. Die Touristik Union International GmbH (TUI) betreibt ein bundesweites Netz. Siehe auch Fleischmann, F.: Grundlagen des flächendeckenden DV-GroQprojekts “START”, a.a.O.
IMS: Information Management System (IBM).
High Speed Buffer, Hauptspeicher, Solid State Disk STC 4305, Magnetplatten-Speicher IBM 3350, Massenspeicher IBM 3850, Magnetband STC 3470/3670.
HSM: Hierarchical Storage Manager (IBM).
CASE, P.R.; PADEGS, A.: Architecture of the IBM System /370, Comm. ACM 21, 1 (Jan. 1978), S. 73 – 96.
Im einzelnen gilt bei dem IBM/AMDAHL-System grob folgende Aufgabenteilung -System 1: Online-Dialogverarbeitung mit IMS (IBM 3081).-System 2: Dialogprogrammierung, Timesharing-Verarbeitung (Amdahl 470 V 7/A).-System 3: Backup für System 1 und 2, Batch Produktion, Test für innovative Vorhaben (Amdahl 5850). Vgl. auch Abb. 5.
IATA-Umfrage bezgl. Entwicklung dezentraler DV-Systeme bei Luftverkehrsgesellschaften für die Jahre 1984–1986. IATA/DPSC: Microcomputing within the Airline Industry. Results of the January, 1984 industry survey.
“Elektronisches Platzbuchungssystem bei der Deutschen Lufthansa”, SIEMENS AG (Hrsg.), 1968.
BECHER, G.: Das Realzeitsystem der Deutschen Lufthansa, Datascope, Heft 18 (1975).
Stand Februar 1984.
SNA: System Network Architecture (IBM).
Vgl. SITA: Annual Report 1982, S. 2.
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Becher, G., Bahr, D., Vieweg, W. (1984). Die Funktionsausfüllung und Funktionsunterstützung durch die automatische Datenverarbeitung in einer Luftverkehrsgesellschaft. In: Datenverarbeitung im Luftverkehr. Programm Angewandte Informatik. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14185-3_2
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