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Der Knoblauch in der polnischen Volkskultur

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Book cover Ethnobotanik—Ethnobotany
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Zusammenfassung

Knoblauch wird in Polen seit Bestehen des Staates angebaut, heute besonders im Süden (Karpaten, bes. Tatrafuß). Die Autorin stellt das Wissen von Nahrungs-, Geschmacks- und Heilungs- sowie von magischen Eigenschaften des Knoblauchs in der alten polnischen Literatur dar sowie den Knoblauchgebrauch in der Kultur des 19. und 20. Jh. in den Küchen der Adels-, Bürger- und Bauernkreise und in jenen der nationalen Minderheiten der Juden und Armenier. Knoblauch spielt in der polnischen Küche eine verhältnismäßig geringe Rolle, zumal sein Geruch negativ beurteilt wird. Dennoch wird er bei der Vorbereitung mancher Speisen, besonders bei aus Schweinefleisch erzeugten Würsten verwendet. In der Volksmedizin ist er dagegen allgemein bekannt, und zwar als ein Mittel gegen Erkältung, gegen Parasiten des Verdauungskanals und gegen andere Krankheiten. Er wird auch in der Magie als Schutzmittel und zum Schadenzauber angewandt.

Summary

In Poland garlic is being cultivated since the origin of the nation, mostly in the south (Carpaths, Tatra). The author shows the knowledge of garlic as factor in nutrition, gustation, healing and as magic substance, and its use in the 19th and 20th century cookery by different social classes and the national minorities of the Jews and the Armenians. Garlic is not very important in the polish kitchen, mostly because of its smell. People take it into kinds of saussage from pork. In folk medicine it is well known against common cold, parasites of the intestines, and others. It finds different magical applications. es

Resume

L’ail est cultivé en Pologne depuis que cet Etat existe, aujourd’hui surtout dans le sud (Carpathes, au pied des monts Tatra). L’auteur expose les qualités nutritives, gustatives médicales et magiques de l’ail dans l’ancienne littérature polonaise. Elle traite aussi de l’utilisation de l’ail dans la culture des XIXe et XXe siècles dans l’alimentation des nobles, des bourgeois et des paysans, ainsi que des minorités nationales (Juifs es Arméniens). L’ail joue un rôle relativement restreint dans la cuisine polonaise, surtout à cause de son odeur. Cependant, on l’utilise dans la préparation de certains mets, surtout les saucisses de porc. Par contre, il est bien connu dans la médicine populaire comme moyen de combattre les refroidissements, les parasites de l’appareil digestif et autres maladies. En magie, il protège des mauvais sorts. gm

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Anmerkungen

  1. Rostafiński: Zielnik czarodziejski to jest zbiór przesadów o roślinach (Zauberkünstlerisches Pflanzenbuch, das heißt eine Sammlung von dem an Pflanzen gebundenen Aberglauben). Kraków, 1893. Der Autor, ein Botaniker und zugleich Historiker, hat in diesem Werke die Zitate aus polnischen Kräuterbüchern, medizinischen Handbüchern und anderen im 16.–18. Jh. erschienenen Druckschriften gesammelt.

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  4. Die Armenier kamen im 14. Jh. aus Armenien nach Polen. Sie siedelten sich in den Städten des damaligen Ostpolen ein und trieben Handelsgeschäfte, besonders mit der Türkei. Wesentlich erleichtert wurde ihnen dies durch die Kenntnis des Türkischen sowie die Gegenwart der auf dem Gebiet des Osmanischen Kaiserreiches zahlreichen armenischen Kolonien, in denen sie Unterstützung fanden. Um die Wende des 17./18. Jh. haben die polnischen Armenier, die bis dahin beim griechischorthodoxen Glaubensbekenntnis geblieben waren, eine Union mit der katholischen Kirche geschlossen. Dies war zugleich der Anfang ihrer Polonisierung, die im 19. Jh. endgültig vollzogen wurde. Heutzutage kennen Armenisch nur noch ganz wenige, dafür bleiben sie dem armenisch-katholischen Ritus treu.

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  5. Das ethnographische Material, das sich auf die Anwendung des Knoblauchs in der Küche sowie in der Heilkunst und bei den magischen Volksriten bezieht, ist größtenteils das Ergebnis eigener Untersuchungen der Autorin.

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  9. “Baca” heißt der Vorsteher einer Gruppe von Hirten, welche im Frühling mit Schafsherden in die Karpaten-Almen ziehen und dort, von ihren Heimatdörfern entfernt, die Schafe bis Herbst weiden. Außer den Kenntnissen aus dem Bereich der Schafzucht, Tierheilkunde und Schafskäseerzeugung gehören ebenso zu den Fähigkeiten eines “baca” jene magischen Handlungen, die die Herde beschützen und die Milch vermehren sollen.

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  10. Sandezer Beskiden — Ostteil der polnischen Karpaten.

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© 1985 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Kowalska-Lewicka, A. (1985). Der Knoblauch in der polnischen Volkskultur. In: Ethnobotanik—Ethnobotany. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-14132-7_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-14132-7_10

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-528-07919-2

  • Online ISBN: 978-3-663-14132-7

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