Zusammenfassung
Wird ein rekristallisierter, metallischer Werkstoff wie in Bild 1 elastisch-plastisch verformt und dann entlastet, so ist der durch die Steigung der Sekante durch den Lastumkehrpunkt U und den Entlastungspunkt O gegebene Sekantenmodul ES kleiner als der bei rein elastischer Beanspruchung ermittelte Elastizitätsmodul EO (Anfangsmodul). Verursacht wird dieses Werkstoffverhalten durch plastische Rückverformungen beim Entlasten, die auf dem Bauschingereffekt beruhen (vgl. V 30). Bei Gußeisenwerkstoffen (vgl. V 18) ist die Abnahme von Es gegenüber EO besonders stark. Verantwortlich hierfür sind Risse in Graphitteilchen und Abläseerscheinungen an den Grenzflächen Graphit/Matrix, die sich während der Zugbeanspruchung bilden. Beim Entlasten schließen sich diese Hohlräume teilweise und liefern damit zusätzliche Verformungsanteile, die ES verkleinern. Bei Druckbeanspruchung können sich ebenfalls Ablösungen zwischen Graphit und Matrix bilden, und zwar quer zur Beanspruchungsrichtung.
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© 1989 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Macherauch, E. (1989). Gußeisen unter Zug- und Druckbeanspruchung. In: Praktikum in Werkstoffkunde. uni-texte. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13980-5_31
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-13980-5_31
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-528-73306-3
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