Zusammenfassung
In größeren Wirtschaftsbetrieben sind im Zuge der Ausweitung der Betriebsaufgaben, die eine Spezialisierung verlangte, eigene Werbeabteilungen entstanden. Ihre Aufgabe ist es, die Absatzbemühungen des Betriebes „werbewirksam” zu unterstützen. Dies bedeutet nicht, daß beim Bestehen einer eigenen Werbeabteilung alle Werbemaßnahmen ausschließlich von ihr durchgeführt werden. Es haben sich vielmehr die verschiedensten organisatorischen Kombinationen mit außerbetrieblichen Einrichtungen, die Teilaufgaben der Werbung übernehmen, herausgebildet. In den USA verzichtet die Mehrzahl der Industrieunternehmen mit eigenen Werbeabteilungen nicht auf außerbetriebliche Werbespezialisten; das Schwergewicht der laufenden Werbeaufgaben verbleibt allerdings in der Regel im eigenen Betriebsbereich. Der Vorteil betriebseigener Werbeabteilungen, die fremde Werbeinstitutionen nur von Fall zu Fall oder für Spezialaufgaben heranziehen, liegt darin, daß sie über die eigenen Werbeobjekte am besten unterrichtet sind und daher die Erzeugnisse oder Dienstleistungen des Unternehmens mit einem Optimum an Werbewirksamkeit vertreten können. Dieses Argument ist grundsätzlich berechtigt; doch taucht hierbei unter Umständen die Gefahr der Kritiklosigkeit gegenüber den eigenen Maßnahmen („Betriebsblindheit”) auf, die zu werbetaktisch und psychologisch falschem Vorgehen verleiten kann.
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Literatur
Nach E. Lysinski, Die Organisation der Reklame, Berlin 1924,
W. Trautmann, Vertriebsorganisation, Handbuch der Verkaufsorganisation und Verkaufs Verwaltung, Bd. I, München 1961, S. 22.
Vgl. auch E. Lysinski, Die organisatorischen Grundlagen der Reklame, Grundriß der Betriebswirtschaftslehre, Bd. 13, Leipzig 1928,
H. G. Bargendorff, Die Organisation der Werbeabteilung, Graphik, Nr. 2 (1960).
Vgl. auch H. Damrow, Die Stellung des Werbeleiters in der Wirtschaft, Handelsblatt, Nr. 40/1960.
Vgl. W. Trautmann, a. a. O., S. 15 ff.
Vgl. B. Hessenmüller, Rationelles Zusammenwirken von industrieller Werbeleitung und Werbeagentur, Die Anzeige, Nr. 6/1957.
Ein markanter Vertreter dieser Richtung war „Werbwart” Weidenmüller; ferner der unvergessene Egon Juda.
Vgl. Festschrift „Der Mittler in der Werbung 1855 – 1955”, herausgegeben von der ADW, Frankfurt/Main 1955, S. 59 ff.
Quelle: Werbung 1973/74, Hrsg.: ZAW, Bonn 1974, S. 84 f.
Enzyklopädisches Handbuch der Werbung und Publikation, herausgegeben von Dr. Karl Pelzer u. a., 1. Band, Werbung, Thun und München 1961, S. 819 und 821. Vgl. auch H. W. Brose, Die moderne Werbe-Agentur, Deutsche Werbewirtschaft, Der Volkswirt, Beilage zu Nr. 25/1957.
Zitiert nach K. Grün, Zwischen Produkt und Verbraucher — Die Werbeagenturen in Deutschland, FAZ vom 16. 9. 1961, Nr. 215, S. 5.
Die erste englische Annoncen-Expedition war R. F. White & Son in London, gegründet 1800, die erste amerikanische Orlando Bourne in New York, die erste deutsche Haasenstein & Vogler 1855/58; dann enstanden: 1867 Rudolf Mosse, ferner Daube & Co, Sachse & Co, D. Frenz, Carl Schüßler u. a., so daß 1870 bereits’35 Annoncen-Expeditionen arbeiteten. Später kam die von Hugenberg begründete ALA (Auslands-Anzeigen-GmbH) hinzu. Mosse verwaltete als größter Betrieb 1917 über 100 Pachtblätter und war Großverleger namhafter Zeitungen. Vgl. Enzyklopädisches Handbuch der Werbung und Publikation, a. a. O., S. 820.
Ein erfahrener Werbefachmann erkennt die „Handschrift” einer Agentur bereits an gewissen Äußerlichkeiten, ohne in die Details gehen zu müssen. Oft vermag er sogar aus der Art, wie z. B. eine Anzeige gestaltet ist, die Herkunft zu bestimmen und den Einfluß bestimmter Graphiker, Texter oder verbraucherpsychologischer Schulen zu erkennen.
Das Kontakter-System ist in den letzten Jahren in Fachkreisen abgelehnt worden; auch das Agenturprinzip wird von einigen Experten kritisiert.
Ausführliche Darstellung in H. Troost, Berufe in einer Werbeagentur, Düsseldorf 1961; siehe ferner H. K. Rose, Werbung als Beruf, Wiesbaden 1957.
Siehe ausführlicher in T. Körner, die Agenturleistungen und ihre Berechnung, Frankfurt/Main 1960.
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Behrens, K.C. (1976). Die Organisation der Werbung. In: Absatzwerbung. Betrieb und Markt, vol 10. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13857-0_4
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Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
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