Zusammenfassung
In einer Festrede hat Professor Salin 1958 von den Modeströmungen in den Wirtschaftswissenschaften gesprochen. Man geht vielleicht nicht fehl in der Behauptung, daß auch die „langfristige Unternehmensplanung” eine solche Modeerscheinung ist. In einem Augenblick, in dem z. B. in Großbritannien und Frankreich wissenschaftliche Gesellschaften für Langfristplanung ge¬schaffen sind, die Gründung einer internationalen wissenschaftlichen Gesellschaft für langfristige Unternehmensplanung erwogen wird und in dem gleichzeitig in der Praxis erprobte Systeme der Langfristplanung kaum be¬kannt sind, erscheint es zweckmäßig, über die Notwendigkeit und die Auf¬gaben der langfristigen Unternehmensplanung nachzudenken. Dabei bin ich mir der Vorbehalte mancher Praktiker gegenüber solch akademischem Unterfangen sehr wohl bewußt. Diese Vorbehalte sind von Bakkenist auf dem 14. CIOS-Kongreß wie folgt formuliert worden: „Es ist heute Mode, über langfristige Pläne zu reden. Viele Professoren schreiben darüber und halten Tagungen über dieses Thema ab. Aber bis jetzt sind nur wenige tief im Her¬zen überzeugt, daß es möglich und notwendig ist, langfristige Pläne aufzu-stellen.”2)
Aus: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 38 (1968), 2. Ergänzungsband, S. 3 ff.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Bakkenist, S. C, Marketing as a Means for Corporate Planning and Growth, in: Management and Growth, Proceedings of the 14th CIOS (Conceil International pour l’Organisation Scientifique) International Management Congress, Rotterdam 1967, S. 78.
Der hier verwandte Begriff der „Absatzgesellschaft“ ist nicht identisch mit dem Begriff der „Überflußgesellschaft“. Vgl. Galbraith, J. K., The Affluent Society, Boston 1958.
Arbeit und Leistung sind hier natürlich nicht im physikalischen Wortsinn gebraucht.
McClelland, D. C., The Achieving Society, Princeton 1961.
Marcuse spricht von der „Konvergenz von Arbeit und Spiel“ und unter Hinweis auf das Werk Fouriers von einer „möglichen Gesellschaft, in der die Arbeit zum Spiel wird“. Marcuse, H., Das Ende der Utopie, Berlin 1967, S. 19 f.
Galbraith spricht von „organized intelligence“ und nennt sie „the decisive factor of production“; Galbraith, J. K., The New Industrial State, Boston 1967, S. 70.
Die Zahlen sind entnommen aus: Servan-Schreiber, J.-J., Le Défi Américain, Paris 1967, S. 76.
Vgl. u. a. Green, E. J., Planning for Profits and Growth, in: Stanford Research Institute, Background Papers for the SRI Conference on Planning for Industrial Growth, Menlo Park, Calif. 1963, S. 10.
Vgl. Bakkenist, S. C., a. a. O.
Ibuka, M., Managing Product Development for Growth, in: Proceedings of the 14th CIOS International Management Congress, a. a. O., S. 310.
Servan-Schreiber, J. J., Le Défi Américain, a. a. O., S. 95.
Zur Klärung dieser Probleme haben die Arbeiten von Heinen wesentlich beigetragen. Vgl. Heinen, E., Die Zielfunktion der Unternehmung, in: Koch, H. (Hrsg.), Zur Theorie der Unternehmung, Wiesbaden 1962, S. 9; ders., Das Zielsystem der Unternehmung, Wiesbaden 1966; ders., Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, Wiesbaden 1968, besonders das dritte Kapitel.
Ogilvy, D., Confessions of an Advertising Man, Mayflower-Dell-Paperback, 1966, S. 33.
Dabei sei ausdrücklich festgestellt, daß „Grundsätze“ Tendenzen aufzeigen, nicht aber selbst schon normative Regeln unternehmerischen Verhaltens enthalten. Optimale Regeln unternehmerischen Verhaltens können aber nur unter Beachtung der durch „Grundsätze“ aufgespannten Kontinua abgeleitet werden.
Morris, W. T., Diversification, Management Science 4 (1958), S. 382.
Ansoff, H. I., A Model of Diversification, Management Science 4 (1958), S. 392.
Vgl. Servan-Schreiber, J. J., Le Défi Américain, a. a. O., S. 71.
The Fortune Directory: The 500 Largest US Industrial Corporations, Fortune Bd. LXXV (1967), Nr. 7; Kennzahl: Net Profits/Sales.
The Fortune Directory: The 200 Largest Industrials Outside the United States, Fortune Bd. LXXVI (1967), Nr. 4: Kennzahl: Net Profits/Sales.
Ogilvy, D., Confessions of an Advertising Man, a. a. O., S. 25.
Vgl. Luhmann, N., Funktionen und Folgen formaler Organisation, Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Bd. 20, Berlin 1964, S. 221.
Dieses System der Unternehmensorganisation habe ich ausführlich in meiner Arbeit „Systeme der Planung in großen Unternehmensgruppen“, in: Schriftenreihe des Instituts für Unternehmungsführung und Unternehmensforschung der Ruhr-Universität Bochum, Gütersloh 1969, beschrieben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1969 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Albach, H. (1969). Betriebswirtschaftliche Anforderungen an eine langfristige Unternehmensplanung. In: Beiträge zur Unternehmensplanung. USW-Schriften für Führungskräfte, vol 2. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13784-9_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-13784-9_4
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-12758-1
Online ISBN: 978-3-663-13784-9
eBook Packages: Springer Book Archive