Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Anwendung des Erfolgsteuerrechts auf Personengesellschaften. Die derzeit gegebene Gegensätzlichkeit der beiden Prinzipien, daß die Einkommensbesteuerung bei dem einzelnen Personengesellschafter und die Gewerbesteuer bei der Personengesellschaft ansetzt, wird dabei als gegeben genommen und den Oberlegungen zur Rechtsanwendung von Einkommensteuer- und Gewerbesteuergesetz zugrunde gelegt.
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Literatur
Urteil des BFH vom 5.7.1972 — I R 230/70 — BStBI. II 1972, S. 928.
Es bedurfte erst des Beschlusses des Großen Senats des BFH vom 25.6.1984 — GrS 4/82 — BStBI. II 1984, S. 751–770, 761 r.Sp. f., 764 r.Sp., um diese Selbstverständlichkeit für die steuerliche Rechtsanwendung bewußt zu machen: die zivilrechtliche Vermögenssonderung hat zwangsläufig zur Folge, daß die betrieblich tätige Gesamthandsgemeinschaft auch die “Gewinnermittlungseinheit” ist (ermittlungsrechtliche Rechtszuständigkeit der Gesamthand als solcher).
Flume DB 1973; Woerner BB 1974; Döllerer DStZ 1974; Keuk, StuW 1974; Thiel FR 1974; Meyer-Arndt BB 1974.
Knobbe-Keuk (1985) § 11; Wöhe (II/1, 1982) S. 31–66; Biergans (1985) S. 76–95, 460–484; Tiedtke (1983) S. 33–46.
Vgl. z.B. Littmann (1981) I. §§ 4, 5 Anm. 288–325; II. § 15 Anm. 104–110; Schmidt (1987) § 15 Anm. 65–108.
Stoll (1977); Felix (1980); Schicketanz (1980); Brewi (1981), Schulze zur Wiesche (1982); Söffing (1983); Dornfeld (1985).
Döllerer DStZ 1983,S. 179; Woerner,StbKonerRep. 1982,5. 194; Tipke(1987)S. 288.
Söffing DStR 1983, S. 311.
Lem enau, StbJb 1982/83, S. 214; ähnlich bereits Ott, DB 1977, S. 2345; Knobbeeu 85 ) S. 297–299.
Bereits ein bei Döllerer DStZ 1983, S. 180 zitierter Anonymus.
Vgl. Döllerer DStZ 1980, S. 259.
Lempenau StbJb 1982/83, S. 214.
Auf das noch fehlende sowohl geschlossene und widerspruchsfreie als auch aus dem Gesetz abgeleitete Konzept weist Weber-Grellet DStR 1982, S. 701 hin.
Woerner StbKongrRep. 1982, S. 194.
Woerner StbKongrRep. 1982. S. 201.
Zur Theoriebildung durch die Rechtsprechung vgl. Rose, StbJb 1975/76, S. 66–69; ders., in: Der Bundesfinanzhof und seinèTtechtsprechung, 1985, S. 286–288.
Vgl. z.B. Schmidt (1987) Anm. 71 und 73b zu § 16 EStG.
Das Grundproblem jeder Rechtsanwendung liegt in der Frage, ob der Tatbestand einer Rechtsnorm auf einen gegebenen Sachverhalt anzuwenden ist“, Hartmann/Walter (1984) S. 153.
Vgl. z.B. Hartmann/Walter (1984); Crezelius (1983), nur S. 84–91 ist dem Sachverhalt gewidmet; Tipke (1987), § 8 “Rechtsanwendung im Steuerrecht” erwähnt die Sachverhaltsebene nicht.
Nur (m.W.) Brockmann (1964); Thiel FR 1964; Kottke DStR 1982; Knoop (1985).
Anders Larenz (1983), II. Teil, Kap. 3(S. 266–297). Wenig überzeugend ist allerdings die gleichzeitige Begriffsverwendung sowohl für den “Lebensvorgang” selbst als auch für die “Aussage über den Lebensvorgang”.
Vgl. Niemann StbJb 1964/65, S. 471.
Soweit ersichtlich, findet diese Umkehrung des Gleichheitsgebotes wenig Beachtung; z.B. BVerfG Bd. 1 S. 275 f.; Neumark (1970) S. 346; Bäumlin u.a. (Stein) Anm. 55 zu Art. 3 GG (1984) und Lehmann (1983) S. 8 f..
Dazu statt vieler z.B. Hartmann/Walter (1984) S. 86–102. Der Unterschied liegt in der Fragestellung: Unter dem Gleichheitsgebot wird erörtert, ob rechtlich einheitlich (gleich) verfahren werden muß oder der Gesetzgeber/die Rechtsprechung/die Verwaltung rechtlich differenzieren durfte. Unter dem Differenzierungsgebot wird umgekehrt erörtert, ob rechtlich differenziert werden muß oder der Gesetzgeber (usw.) rechtlich einheitlich verfahren durfte. In beiden Fällen handelt es sich um den Vergleich von rechtlichem Sollen (= muß) und rechtlichem Ist (= durfte). Unklar ist, was Herzog StbJb 1985/86, S. 44 in diesem Zusam-menhang unter “tatsächlicher Gleichbehandlung” im Unterschied zur rechtlichen Gleichbehandlung versteht.
Exemplarisch zur Erhebung kommunaler Beiträge vgl. Lehmann (1983).
Diese deduktive Vorgehensweise unterscheidet von der induktiven case-law-Methode; vgl. zur letzteren Walz, StuW 1986.
Vorgeführt beispielsweise für den Bereich “mitunternehmerische Betriebsaufspaltung/Sonderbetriebsvermögen” von Lehmann, GmbHR 1986, S. 318–320, 360–362.
Vgl. dazu Rose, StbJb 1975/76; Rose, in: Der Bundesfinanzhof und seine Rechtsprechung, 1985, S. 281–285.
Vgl. Urteil des BFH vom 4.3.1964 — II 162/62 U — BStBI. III 1964, S. 308–311, das zutreffend verwirklichte Tatbestände des Zivilrechts als Merkmale des steuerrechtlichen Sachverhalts einordnet.
Zum Buchungsvorgang als Sachverhaltsmerkmal z.B. des “gewillkürten Betriebsvermögens” vgl. Abschnitt 42 mit Schema 17, S. 202.
Zum Bilanzansatz als Sachverhaltsmerkmal vgl. zutreffend das Urteil des BFH vom 9.4.1981 — I R 191/77 — BStBI. II 1981, S. 620 f..Die bei Diebold (1984) I, S. 316 f. (Fn. 231) dagegen bzw. gegen den Buchungsvorgang als Sachverhaltsmerkmal vorgebrachten Einwendungen überzeugen nicht.
Das Begriffspaar ist zugegebenermaßen unbefriedigend, weil die Vorschriften des Ermittlungsrechts gleichfalls Tatbestände (Rechtsnormen) sind.
Zu erörtern wäre folglich die Stellung des Einkunftsermittlungsrechts insgesamt und nicht spezifisch die Stellung des Gewinnermittlungsrechts; vgl. so z.B. Mathiak, in: Kirchhof/Söhn, Anm. A 19 zu § 5 EStG.
Unzutreffend ist die Bezeichnung “Bilanzsteuerrecht”, weil es sich um steuerliches Erfolgsermittlungsrecht in der Kategorie des Bilanzrechts handelt. Wäre es anders richtig, müßte es konsequenterweise “Bilanzhandelsrecht” heißen. Vgl. dazu Mathiak in:Kirchhof/Söhn, Anm. A 19 und A 20 zu § 5 EStG.
Unterschiede im wirtschaftlichen Gehalt der Erfolgsgröße führen z.B. zu der Differenz zwischen Handels- und Steuerbilanzgewinn oder zwischen Steuerbilanzgewinn und Gewerbeertrag. Unterschiede im rechtlich-rechnerischen Vorgehen führen zu den verschiedenen Verfahren der Einkunftsermittluna im EStG.
Vgl. z.B. Raupach, FR 1976; Weber-Grellet DStR 1982; Bordewin StbJb 1982/83. Im Extremfall wird aus der Personenmehrzahl kurzerhand der Schluß gezogen, daß das Einkommensteuerrecht das Gesamthandsvermögen nicht kenne; vgl. so Kübler (1985) S. 276; zu diesem Kurzschluß vgl. Heyll (1982) S. 21.
Eine Zusammenstellung dieser Irrungen und Wirrungen findet sich bei Kurth StuW 1978a und 1978b.
Als ein völliges Durcheinander muß man die Situation im Bewertungsrecht bezeichnen. Argumentativ wird hier die Mitunternehmerstellung eingesetzt, um den Umfang des Betriebsvermögens über das Gesamthandsvermögen hinaus zu erweitern. Vermögensermittlungsrechtlich hingegen existiert die eigene Rechtszuständigkeit des Gesellschafters nicht: seine als Betriebsvermögen qualifizierten Vermögensgegenstände und Schulden werden kurzerhand bereits in die Ermittlung des Einheitswertes für den gewerblichen Betrieb der Personengesellschaft einbezogen; vgl. dazu z.B. Halaczinksy, BB 1985, S. 1350; Marx (1986) und DB 1987.
Analog zu der Formulierung, “daß die Buchführung nur dem Recht nachfolgt, nicht, es auch selbst gestaltet”, Diebold (1984) II, S. 613.
Z.B. bei den später dargestellten Konstrukten des “geduldeten” und des “fortgeführten” Betriebsvermögens; vgl. S. 232, 235 bzw. S. 261–267.
Vgl. bereits Mayer (1917) S. 406.
Vgl. Illetschko (1957) S. 79; Ballerstedt (1964) S. 120, 125.
Diese notwendige Unterscheidung zwischen der betrieblichen Realität und ihrem rechnerischen Abbilden findet sich auch im Vorlagebeschluß des I. BFH-Senats an den Großen Senat vom 20.8.1986- I R 41/82 — BStB1
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Lehmann, M. (1988). Einführung. In: Betriebsvermögen und Sonderbetriebsvermögen. Besteuerung der Unternehmung, vol 13. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13750-4_1
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