Zusammenfassung
In der traditionellen Unternehmungstheorie wird von der Annahme ausgegangen, „daß die betriebswirtschaftliche Organisation vollkommen funktioniert und der Unternehmer als einziger rationaler Beteiligter auf mehr oder minder willenlose Produktionsfaktoren einwirkt“1). Die Unternehmungen stellen damit eigentlich organisationslose Gebilde dar2), in denen weder Interessengegensätze noch sonstige aus dem Zusammenwirken einer Mehrzahl von Personen resultierende Friktionen die Reaktionen des Unternehmers beeinträchtigen3). Der Unternehmer selbst, mit vollkommener Voraussicht über das zukünftige Geschehen ausgestattet, richtet sein Verhalten auf die Maximierung des Gewinns als einzige Zielvariable aus. Er paßt sich mit unendlicher Geschwindigkeit vollständig an Datenänderungen an. Diese Reaktionsprämisse betrifft nicht nur das zeitliche Moment, sondern auch den Umfang der Anpassung4).
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Literatur
Strasser (1966), S. 20.
Vgl. Heinen (1970 a), S. 46.
Vgl. Bidlíngmaier (1964). S. 32 ff.; Strasser (1966), S. 20 L; Schröer (1969), S. 17 ff.; Kade (1962), S. 49 ff.
Vgl. Bidlíngmaier (1964), S. 31.
Damit gäbe es strenggenommen nur Unternehmungen, die langfristig Gewinne erzielen, denn der homo oeconomicus weiß bereits bei der Gründung der Unternehmung, ob ihn Gewinne oder Verluste erwarten. vgl. hierzu die Diskussion bei Wittmann (1959), S. 18 f.; Morgenstern (1935), S. 337 ff.; Strasser (1966), S. 21 ff.; Krelle (1957), S. 632 ff.
vgl. z. B. Sandig (1966), S. 6; Mellerowicz (1963), S. 83 L; Gaugler (1961), S. 498 ff.; Wöhe (1972), S. 457.
Vgl. z. B. zum beschaffungs-und absatzpolitischen Instrumentarium der Betriebswirtschaftslehre Gutenberg (1968); Nieschlag et al. (1971); Kelly und Lazer (1967); Fäßler und Kupsch (1972), S. 238 ff.
Vgl. Wöhe (1972), S. 457; vgl. aber auch den erweiterten bilanzpolitischen Bezugsrahmen von Kappler (1972), der die enge Mittel-Zweck-Betrachtung verläßt und Politik als Prozeß ‘der Interessendurchsetzung konzipiert.
Lisowsky (1948), S. 13 f.
Oberparleiter (1930), S. 150.
vgl. zum Problem der betriebswirtschaftlichen Begriffsbildung Glöckner (1963); Heinen (1970 b), S. 43 ff.; Schreiber (1960); Szypersky (1962).
Vgl. Knight (1957), S. 232 ff.; ausführliche Diskussionen über die Zweckmäßigkeit dieser begrifflichen Trennung finden sich bei Wossidlo (1970), S. 33 ff.; Haas (1965), S. 11 ff.; Wittmann (1959), S. 34 ff.; Philipp (1967), S. 36 f.; Bowman (1964), S. 605 ff.
Vgl. Hart (1954), S. 547; Tintner (1941), S. 298; Haas (1965), S. 12 f.
Vgl. z. B. Brim und Hoff (1957), S. 225 ff.; Kogan und Wallach (1960), S. 207 ff.; Brim (1955), S. 65 ff.
Vgl. Wossidlo (1970), S. 34 f.
Wossidlo (1970), S. 37; vgl. auch Arrow (1951), S. 417.
Wossidlo (1970), S. 39; ähnlich Haas (1965), S. 18.
Haas (1965), S. 18.
Vereinzelt wird in der Literatur neben der unvollkommenen Voraussicht und ihrer Entscheidungsbezogenheit das menschliche Versagen als weitere Risikoursache genannt. Vgl. Wittmann (1959), S. 36; Philipp (1967), S. 16. Allerdings schränkt Wittmann seine Ausführungen dahin gehend ein, daß die Existenz dieser Risikoursache vom Begriffsumfang der vollkommenen Information abhängig sei. Wird vollkommene Information mit vollständiger Voraussicht gleichgesetzt, dann ist menschliches Versagen nicht möglich, denn „es kann infolge der Interdependenz aller wirtschaftlichen Prozesse und Gegebenheiten untereinander… kein noch so kleiner Ausschnitt aus dem Geschehen angegeben werden,… dessen Voraussicht nicht zugleich die Voraussicht des gesamten Restes bedeutet“, Morgenstern (1935), S. 342; vgl. auch Strasser (1966), S. 22. Gebraucht man vollkommene Information im weniger strengen Sinn, etwa nur hinsichtlich des Wissens bezüglich des Eintritts einer bestimmten Datenkonstellation, die jedoch die Entscheidungskonsequenzen nicht eindeutig determiniert, dann ist menschliches Versagen als weitere Risikoursache zu betrachten, dessen Analyse in den Bereich der deskriptiven Entscheidungstheorie fällt.
Vgl. Wittmann (1959), S. 189.
Vgl. Schröer (1969), S. 38.
Jacob (1963), S. 246.
Jacob (1963), 5. 247.
vgl. Wossidlo (1970), S. 37 ff.
Bowman (1964), S. 607.
Vgl. den Überblick bei Schröer (1969), S. 28 L; Haas (1965), S. 14; Philipp (1967), S. 34 ff.; Vollmar (1957); oder im einzelnen: Leitner (1915); Lisowsky (1947, 1948); Stadler (1932); Oberparleiter (1930); Bussmann (1955); Martin (1941); Fischer (1964), S. 493 ff.; Jenni (1952).
Es handelt sich hier um ein Problem der Zielwahl und der Formulierung des Zielausmaßes, das zu einer Relativierung der Verlustkomponente führt. Diese relative Betrachtungsweise wird von Vollmar in seiner Abhandlung nicht berücksichtigt. Vgl. Vollmar (1957), S. 34 ff., und Stadler (1932), S. 36 ff.
Vgl. zur Zielforschung Heinen (1971) und die dort angegebene Literatur.
Vgl. Schröer (1969), S. 31. Zum Problem der Zielgewichtung vgl. Heinen (1971), S. 126 ff.
Wossidlo (1970), S. 41 (ohne Hervorhebungen).
Vgl. Stadler (1932), S. 5.
vgl. zum bonitären Kostenbegriff Heinen (1970 b), S. 51 ff.
Beträgt die Wahrscheinlichkeit 1, liegt kein Risiko mehr vor, weil das Gefahrenmoment ausgeschaltet ist.
Zu denken wäre beispielsweise an einen Verlustbetrag, dessen Realisation den Konkurs einer Unternehmung herbeiführt; das Risiko einer derartigen Handlungsweise könnte einen rechnerisch gleich hohen Risikobetrag mit geringeren Verlusten und höherer Verlustwahrscheinlichkeit im Urteil des Aktors bei weitem übersteigen.
Der Begriff „Chance“ wird ebenfalls nicht einheitlich verwendet. Im Gegensatz zur obigen Fassung wird der Sinngehalt der Chance auch dahin gehend eingeengt, daß sie die Möglichkeit eines günstigeren Abschneidens ausdrückt, als es aufgrund der Planungsmaßnahmen zu erwarten ist. Behält man jedoch die Entsprechung von Risiko und Chance im Auge, so müßte in diesem Fall ein zusätzlicher Risikobegriff eingeführt werden, der sich auf unerwartet höhere Verlustgefahren bezieht. Dieses Vorgehen erscheint wenig zweckmäßig. Vgl. zur Diskussion um den Chancenbegriff Wittmann (1959), S. 37; Wossidlo (1970), S. 41 ff.; Oberparleiter (1930); Lisowsky (1947), S. 98; Krelle (1957), S. 641 ff.
Hartley (1964), S. 250. vgl. zum Begriff der Erwartung auch Bowman (1958), S. 11 ff.; Shackle (1952), S. 1 ff.; Ozga (1965), S. 23 ff.; Albach (1959), S. 1 ff.; Wittmann (1959), S. 31 ff.; Bidlingmaier (1964), 5. 45 ff.; Haas (1965), S. 15 ff.; Strasser (1966), S. 36 ff.
vgl. die Systematisierung der Ungewißheitsformen z. B. bei Albach (1959), S. 3 ff; Georgescu-Roegen (1958), S. 12 ff.; Shubik (1964), S. 629 ff.; Gäfgen (1968), S. 129 ff.; Bidlingmaier (1964), S. 45 ff.; Haas (1965), S. 29 ff.; Krelle (1957), S. 632 ff.
Wittmann (1959), S. 31.
Vgl. Albach (1959), S. 3 ff.
Vgl. Albach (1959), S. 4.
Vgl. zu den Bereichen der betriebswirtschaftlichen Risikopolitik z. B. Lisowsky (1947), S. 97 ff.; Lisowsky (1948), S. 13 ff. und S. 67 ff.; Stadler (1932); Oberparleiter (1930); Lettner (1915); Martin (1941); Knittel (1939); Vollmar (1957); Bussmann (1955); Philipp (1967); Jenni (1952); Sandig (1939).
Vgl. zur Risikogliederung besonders Bussmann (1955), S. 21 ff.; Philipp (1967), S. 28 ff.; Vollmar (1957); Lisowsky (1947), S. 100 ff.; Knittel (1939), S. 51 ff.; Martin (1941), S. 68 ff.; Oberparleiter (1930), S. 105 ff.; Oberparleiter (1960), Sp. 4695 f.
Vgl. Philipp (1967), S. 29 ff.; Oberparleiter (1960), Sp. 4693 ff.; Bussmann (1955), S. 22; Stadler (1932), S. 30 ff.; Lehmann (1956), S. 154.
Vgl. zu dieser Unterscheidung Krelle (1957), S. 633 ff.; Stadler (1932), S. 36.
Lehmann (1956), S. 154.
Vgl. Cohen et al. (1956), S. 271 ff.; Peterson und Miller (1965), S. 117 ff.; Attneave (1953), S. 81 ff.; Peterson et al. (1965), S. 522 ff.; deshalb wird auch die Bezeichnung „subjektive Ereigniswahrscheinlichkeit“ verwendet, vgl. Wild (1969), S. 75.
Vgl. Krelle (1957), S. 635; Braess (1960).
Vgl. z. B. Lehmann (1956), S. 154 f.; Mellerowicz (1966), S. 317 ff.; Bussmann (1955), S. 30 ff.; Fischer (1964), S. 493 ff.
So z. B. von Fischer (1964), S. 526.
Vgl. Lehmann (1956), S. 155.
Vgl. Sandig (1939), Sp. 1464 ff.; Jenni (1952), S. 11 ff.; Marx (1950), S. 18 ff.; Fischer (1964), S. 493 ff.; Bussmann (1955), S. 11 ff.; Oberparleiter (1930), S. 95; Stadler (1932), S. 9; Mellerowicz (1966), S. 85 ff.; Martin (1941), S. 37.
vgl. den Vberblick bei Vollmar (1957); Philipp (1967).
Vgl. Marx (1950), S. 18 ff.
Vgl. Jenni (1952), S. 11 f.
„Wagnis bedeutet den wagenden Einsatz von Kräften oder Mitteln für eine betriebswirtschaftliche Leistung“, Sandig (1939), Sp. 1465. Oberparleiter unterscheidet zwischen Risiko als Möglichkeit irgendeiner Gefahr und Wagnis, das bewußt übernommen wird. Vgl. Oberparleiter (1930), S. 95.
Stadler (1932), S. 9.
Wittmann (1959), S. 35.
Vgl. z. B. Lehmann (1956), S. 155 ff.; Fischer (1964), S. 503.
Vgl. hierzu z. B. Lisowsky (1948); Lettner (1915), (1941); Philipp (1967); Jenni (1952); Lehmann (1956); Fischer (1964); Mellerowicz (1966); Sandig (1939); Bussmann (1955); Mehr und Hedges (1963); Oberparleiter (1930).
Vgl. Leitner (1915); Oberparleiter (1930); Lisowsky (1948); Mehr und Hedges (1963); Fischer (1964); Philipp (1967).
Vgl. Wossidlo (1970), S. 46.
Vgl. zum Problem des Informationsoptimums Albach (1961), S. 355 ff.; Mellwig (1972), S. 55 ff.
Vgl. z. B. Leitner (1915), S. 52 ff.; Oberparleiter (1930), S. 146 ff; Mehr und Hedges (1963), S. 31.
Vgl. hierzu im Überblick Kupsch und Marr (1972), S. 445 ff.
Vgl. zum Problem der Reservenbildung in der Praxis Wossidlo (1970), S. 85 ff.
Vgl. z. B. Mehr und Hedges (1963).
Bezogen auf die Kostenträgerrechnung, kann hierin bereits ein Element wirkungsbezogener Maßnahmen gesehen werden, wenn es sich um die Festlegung von Angebotspreisen handelt.
Vgl. Mellerowicz (1966), S. 318.
Vgl. z. B. Mellerowicz (1966), S. 320 ff.; Bussmann (1955), S. 30 ff.
Vgl. die Beispiele und Regeln für die Verrechnung kalkulatorischer Wagniskosten bei Mellerowicz (1966), S. 323 ff.; Bussmann (1955), S. 37 ff.
Vgl. zum Rückstellungsproblem in Bilanzen Littmann und Förger (1967); Werninger (1960); Mutze (1969), S. 275 ff.
Vgl. die Beispiele bei Wossidlo (1970), S. 86 ff.
Vgl. Littmann und Förger (1967), S. 30.
Vgl. Wossidlo (1970), S. 86 ff., der auch Personalreserven dazu zählt.
Vgl. Oberparleiter (1930), S. 164 ff.
Oberparleiter (1930), S. 178.
Vgl. Wossidlo (1970), S. 90 ff., der den Terminus „Friktion“ verwendet.
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Kupsch, P.U. (1973). Das Risiko in der Unternehmungspolitik. In: Das Risiko im Entscheidungsprozeß. Die Betriebswirtschaft in Forschung und Praxis, vol 14. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13637-8_2
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