Zusammenfassung
Die Handschrift tritt heute im geschäftlichen Verkehr immer mehr hinter der Schrift der Schreibmaschine zurück. Nur für die Eintragungen in Geschäftsbüchern und für die Ausfüllung kleinerer Vordrucke zieht man die Handschrift vor, da das Einlegen in die Schreibmaschine bei ihnen unmöglich oder mühsam ist, auch das umständliche Einstellen des Schreibmaschinenwagens auf bestimmte Vordruckstellen zu sehr aufhält. Leider geht unter der Vorherrschaft der Schreibmaschine die Gewandtheit und Schönheit der Handschrift, auf die in früheren Zeiten gerade der Kaufmann großen Wert legte, mehr und mehr verloren. Immerhin hat eine klare und schön geformte Handschrift auch heute in Kaufmannskreisen noch hohen Wert. So schreibt man rein persönliche Mitteilungen (Glückwünsche usw.) vorzugsweise mit der Hand, vor allem auch Bewerbungsschreiben, zumal sich aus der Gestaltung der Handschrift Rückschlüsse auf Wesensart und Charakter des Schreibers ziehen lassen. Manche Firmen lassen die Handschrift der Stellenbewerber deshalb von Schriftsachverständigen ausdeuten. Auch in Angeboten und Werbebriefen erzielt man gelegentlich durch die Benutzung der Handschrift (oder ihrer wirklichkeitsgetreuen Nachbildung) gute Erfolge. Unentbehrlich ist die Handschrift für die Vollziehung der Unterschrift. Die Handschrift des Kaufmanns muß unbedingt leserlich sein, auch in Unterschriften.
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Schrifttum
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Schirmer, A. (1950). Handschrift oder Maschinenschrift?. In: Der Sprach- und Schriftverkehr der Wirtschaft. Fachbücher für die Wirtschaft. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13584-5_10
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Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-12695-9
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