Zusammenfassung
Es ist bekannt, daß sich Entwicklung und Wachstum der einzelnen Volkswirtschaften und der gesamten Weltwirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert keineswegs in einem geradlinigen Aufstieg vollzogen. Vielmehr erfolgte diese Bewegung in einer Aufeinanderfolge von Wellen, deren Trend allein nach aufwärts gerichtet war. Dabei stellte sich die einzelne Welle mit ihrem Wellenberg und Wellental als ein Zyklus der mehr oder minder gesetzmäßigen Aufeinanderfolge bestimmter Phasen des Beschäftigungsgungsgrades und der Wirtschaftsbelebung dar, der nur durch den Zeitablauf in die Wellenform auseinandergezogen wurde. Die Gesamtheit der Phasen eines solchen Wellenablaufes bezeichnen wir daher als Konjunkturzyklus.
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Wir ziehen hier vorerst die Möglichkeit noch nicht in Betracht, daß solche Sparmittel von den Sparern gehortet werden könnten.
Im Rahmen unserer knappen Darstellung wollen wir es außer Betracht lassen, daß Keynes diesen Gedanken ausdrücklich nicht in die Formel gebracht haben will, die Investition bleibe dann hinter der laufenden Ersparnis zurück oder übersteige diese. Diese Einstellung von Keynes ist nämlich lediglich darin begründet, daß er Sparen und Investieren insoweit für miteinander identisch ansieht, als er die infolge des Konsumverzichtes der Sparer nicht beanspruchten Güter von vorneherein zum investitionsmäßigen Zuwachs des Volksvermögens rechnet. Tut man dies, dann kann das eine freilich nicht hinter dem anderen zurückbleiben, und umgekehrt! Wir dagegen meinen die der Geldmittelersparnis unter Einsatz dieser Mittel nachfolgende bewußte Investitionstätigkeit der Investoren, wenn wir sagen, daß die geldliche Investition die laufende Ersparnis übersteigen oder unterschreiten könne. (Wir beschränken uns hier im übrigen überhaupt auf die Andeutung nur jener Keynesschen Auffassungen, die u. E. für eine praktische Konjunkturpolitik unmittelbare Bedeutung erlangen können.)
Nach unserer Auffassung wird von Keynes der Erscheinung einer von der Höhe des jeweiligen Zinsfußes abhängigen Barhortung zu große Bedeutung beigemessen Jedoch können ja, wie wir weiter oben sahen, die von Keynes im folgenden in Betracht gezogenen deflatorischen Wirkungen auch bei Wegfall jeglicher Hortungserscheinungen von einem zu hoch gehaltenen Marktzins her ausgelöst werden, und umgekehrt inflatorische Wirkungen von einem zu niedrigen Zinssatz.
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Lukas, E. (1950). Das Geld im Konjunkturablauf. In: Geld und Währung. Fachbücher für die Wirtschaft, vol 1. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13388-9_7
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Print ISBN: 978-3-663-12621-8
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