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Umweltorientierte Investitionsplanung

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Investitionsplanung
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Zusammenfassung

Der Einsatz einer Produktionsanlage findet im Regelfall nicht in einem der Umwelt gegenüber isolierten, räumlich und wirkungsmäßig vollständig abgrenzbaren Betrieb statt. Außerbetriebliche Wirkungen sind für den betriebsintern, erwerbswirtschaftlich orientierten Investitionsplaner nicht entscheidungsrelevant, wenn keine gesetzlichen Beschränkungen vorhanden sind. Tatsächlich existiert aber eine Vielzahl externer Wirkungenl, die eine Prozeßrealisierung kostenmäßig oder in anderer Weise sofort oder zukünftig begrenzen könnten. Aus den Verbindungen des Betriebes mit der Umwelt ergeben sich zwangsläufig weitere Zielsetzungen, die das Gewinnmaximierungsziel ergänzen. Unabhängig davon, ob weitere Ziele aus übergeordneten Interessen autonom festgelegt2 oder von außen vorgegeben werden, stellt sich immer die Frage der Einhaltung oder Nichteinhaltung von Grenzen3, die Satisfizierungs- oder Niveauziele darstellen4. Derartige Fragestellungen sollen hier jedoch nicht diskutiert werden. Bei Planung und Realisation von Produktionsprozessen sind neben den innerbetrieblichen Sachverhalten externe Effekte, d.h. die auf die ökologische Umwelt gerichteten (Außen-)Wirkungen zunehmend zu beachten und deshalb antizipativ zu erfassen. Die unternehmerische Investitionsplanung muß darauf angelegt sein, politische, normative und subjektive Bewertungen bei der Quantifizierung von Umweltwirkungen mit Sicherheit auszuschließen. Ein erster Schritt muß deshalb in der mengenmäßigen Erfassung meßtechnisch oder prozeßanalytisch nachweisbarer betriebsexterner Umweltwirkungen bestehen. Der zweite Schritt beinhaltet deren Überführung in Kosteninformationen, um die unternehmerischen Entscheidungsgrundlagen zu verbessern. Der Lösungsvorschlag für die Investitionsplanung bezieht sich auf die negativen externen Effekte, die bei planmäßig verlaufender Technologienutzung entstehen. Die umweltorientierte Bearbeitung des Planungsproblems muß eine Schnittstellen-Analyse beinhalten.

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Literatur

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  2. Zum Prinzipiensystem für das Festlegen der Art und Weise der Leistungserstellung, insbesondere zum Prinzip einer möglichst geringen Beeinträchtigung der Umwelt siehe Jacob, H.: Betriebswirt¬schaftslehre und Unternehmensführung, in Jacob, H. (Hrsg.), Schriften zur Unternehmensführung, Bd. 25, 1978, S. 20ff.

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  3. Vgl. Rückle,D. und Terhart, K.: “Die Befolgung von Umweltschutzauflagen als betriebswirtschaftli¬ches Entscheidungsproblem”, in: ZfbF 38 (1986) 5, S. 393–424.

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  4. Vgl. hierzu Laux, H.: Entscheidungstheorie, Grundlagen, 1982, S. 26f.

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  5. Vgl. Schult, E.: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S. 191, weitere Umweltbegriffe siehe Wicke, L.: Umweltökonomie, 1982, S. 5f.

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  6. Ergänzende Ausführungen und verschiedene Beispiele hierzu siehe Berth, P./Fischer, K. W.: Waschmittelphosphate und Gewässerschutz, in Schultze, H. (Hrsg.): Umwelt-Report, 1973, S. 118f.; Gebhard, E.: Gefährdung des menschlichen Erbgutes durch Umweltchemikalien, in Schultze, H. (Hrsg.): Umwelt-Report, a.a.O., S. 299ff.; US-Außenministerium und Council on Environmental Quality (Hrsg.): The Global 2000 Report to the President, deutsche Übersetzung, 1980, vgl. Klimaveränderungen und Umwelt, S. 548; Wicke, L.: Umweltökonomie, a.a.O., S. 60ff.

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  7. Picot, A.: Volkswirtschaftliche Kosten, in: Handwörterbuch des Rechnungswesens, Sp. 975, hrsg. von Kosiol, E., Chmielewicz, K.,Schweitzer, M., 2Aut1., 1981.

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  8. Verursacher und Verursachungsprinzip sollen als synonyme Begriffe aufgefaßt werden, da beide auf dem Wort Ursache aufbauen.

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  9. Siehe hierzu Oberhaus, A.: Abgrenzung des Verursacherprinzips und seine Einordnung in die Um¬weltpolitik und Gesamtwirtschaftliche Wirkungen der Anwendung des Verursacherprinzips in Bullinger, M./Rincke, G./Oberhauser, A./Schmidt, R.-B.: Das Verursacherprinzip und seine In¬strumente, 1974, S. 11 und S. 17f. Wicke, L.: Umweltökonomie, a.a.O, S. 75.

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  10. Siehe Rincke, G.: Die Anwendbarkeit des Verursacherprinzips am Beispiel der Wasserwirtschaft, in Verursacherprinzip und seine Instrumente a.a.O., S. 19ff.

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  11. Siehe hierzu Ehrt, R.: Die Zurechenbarkeit von Kosten auf Leistungen auf der Grundlage kausaler und finaler Beziehungen, 1967, S. 24 und Hartmann, N.: Teleologisches Denken, 1951, S. 46f.

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  12. Bezüglich der Darstellung der Systematik der Kostenzurechnung soll hier auf die einschlägige Lite¬ratur verwiesen werden: Hummel, S./Männel, W.: Kostenrechnung 2, Moderne Verfahren, 2Auf1., 1981, S. 49ff. Layer, M.: Die Kostenrechnung als Informationsinstrument der Unternehmensleitung, in Jacob, H. (Hrsg.): Moderne Kostenrechnung, 1978, S. 153ff. Riebel, P.: Einzelkosten-und Dek¬kungsbeitragsrechnung, a.a.O, S. 35ff. und 149 if.

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  13. Siehe hierzu Hummel, S., Männel, W.: Kostenrechnung 2 a.a.O., S. 61f.

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  14. Zum Meßplan und zur Auswertung von Kenngrößen für die Vorbelastung, siehe “Technische An¬leitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft)” vom 28.8.1974 mit den Änderungen der allgemeinen Verwaltungsvorschriften zum Bundes-Immissionsschutzgesetz vom 23.2.1983, ohne Verfasser, 1983, S. 40ff.

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  15. Vgl. TA Luft, a.a.O., S. 47ff.

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  16. Zum Identitätsprinzip siehe Riebel, P.: Einzelkosten-und Deckungsbeitragsrechnung, a.a.O., S. 402.

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  17. Ausführungen zur Abgabe von Prozeßprodukten an die Umwelt und zur Beschreibung von Trans¬port-und Ablagerungsprozessen siehe u.a. Der Bundesminister für Forschung und Technologie (Hrsg.): Deutsche Risikostudie Kernkraftwerke, Hauptband, 2. Aufl., 1980, S. 156ff.

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  18. Ein kurzer Überblick über derzeit definierte und deshalb einer Belastungsüberprüfung zu unter ziehende Schadstoffe findet sich in der TA Luft, a.a.O., S. 45f. und S. 96ff., Anhänge A, B, und C.

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  19. Hierzu werden insbesondere die karzinogenen Stoffe gezählt. Die vom Bundes-Immissionsschutzge¬setz erfaßten karzinogenen Stoffe können aus der TA Luft, a.a.O., S. 96f., Anhang B, ersehen wer¬den.

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  22. Vgl. Wicke, L.: Umweltökonomie, a.a.O., S. 380f.

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  23. Wicke, L.: Umweltökonomie, a.a.O., S. 381f.

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  24. Zum Stand der Diskussion siehe u.a. Siebert, H.: Ökonomische Theorie natürlicher Ressourcen, 1983, S. 276.

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  25. Die generelle Einbeziehung des Rohstoffverbrauches und der damit bewirkten Preisveränderungen in die Bestimmung sozialer Kosten bzw. deren Behandlung wird in der Literatur bisweilen für not¬wendig gehalten, weil die Konsequenzen der Verknappung von der Sozialgemeinschaft zu tragen sind, siehe hierzu Picot, A: Soziale Kosten, a.a.O., S. 975. Außerdem sind Doppelerfassungen nicht auszuschließen.

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  26. Zur Diskussion von Grundfragen der Nutzung natürlicher Ressourcen siehe Siebert, H.: Ökonomi¬sche Theorie der Umwelt, 1978, S.141 ff.

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  27. Zu den Wirkungen marktmäßiger Interdependenzen und den für die Preisentwicklung maßgeben¬den Märkten bis hin zur Preisbeeinflussung durch Alternativtechnologien siehe Siebert, H.: Ökono¬mische Theorie natürlicher Ressourcen a.a.O., S. 318f. und S. 260ff.

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  28. Zu den Grundlagen der Meßtechnik, insbesondere zur Ersatzgrößenbestimmung siehe Hemmi, P.: Theoretische Grundlagen, in Profos, P. (Hrsg.): Handbuch der industriellen Meßtechnik, 1974, S. 13f.

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  29. Als Beispiel für chemisch stabile Substanzen in der Realität derzeitiger Technologienutzung in der Energiewirtschaft und mögliche stark voneinander abweichende Bewertungshorizonte sei auf eine Zusammenstellung von Halbwertzeiten für Nuklide verwiesen. Die dort aufgeführten Nuklide sind Elemente, die durch instabile (Atom-)Kerne gekennzeichnet sind. “`Der Grad dieser Instabilität ist bei den einzelnen radioaktiven Nukliden sehr verschieden und läßt sich durch keinerlei Einwirkun¬gen beeinflussen, weder durch Erwärmung oder Abkühlung, noch durch Druck oder chemische Be¬handlung oder andere Maßnahmen, die ja alle molekulare oder atomare Verhältnisse betreffen, d.h. höchstens auf die Atomhülle einen Einfluß haben, aber nicht auf den Kern” (Mittelstaedt, Elemen¬tarbuch der Kerntechnik, 1968, S. 21). Anzumerken ist hier, daß mit Erreichung der Halbwertzeiten die absolute Wirkungsneutralität von radioaktiven Prozeßsubstanzen nicht erreicht ist.

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  30. Mittelstaedt, F.: Elementarbuch der Kerntechnik, 1968, S. 21.

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  31. In der Literatur wurde im Zusammenhang mit der Erläuterung der Problematik sozialer Fallen auf entweder unzureichend durchgeführte Diskontierungen oder Probleme verwiesen, die so weit in die Zukunft weisen, “`daß deren Abzinsung praktisch Null” ergeben müßte; Bruckmann, G.: Zur Pro¬blematik der Institutionalisierung von Technology Assessment, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, Heft 8, 1981, S. 815.

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  32. Vgl. Leffson, U.: Bewertungsprinzipien, in Handwörterbuch des Rechnungswesens, 1981, S. 159ff.

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Betge, P. (1991). Umweltorientierte Investitionsplanung. In: Investitionsplanung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13278-3_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-13278-3_7

  • Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden

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