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Part of the book series: Neue betriebswirtschaftliche Forschung ((NBF,volume 117))

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Zusammenfassung

Wo es Interessen gibt, gibt es auch Interessengegensätze, und wo immer sich Interessengegensätze manifestieren, da bildet sich Konfliktpotential. Privatwirtschaftliche Unternehmen sind durch zahlreiche — beabsichtigte und unbeabsichtige — Beziehungen mit ihrer Umwelt vernetzt. Daß es hierbei zwangsläufig zu Konflikten kommt, in welchen Vertreter gegensätzlicher Interessen ihr Anliegen vorbringen und vertreten, ist Ausdruck des pluralistischen Demokratieverständnisses unserer Gesellschaftsordnung. Dennoch ist der Konfliktbegriff vorbelastet. Die Aussage „Wir haben jede Menge Konflikte“ impliziert Versagen bei der Entscheidungsfindung. Diese Deutung unterstellt jedoch, daß die Herausforderung einer Konfliktsituation nicht gemeistert worden ist. G1.AS1, (1990a: 132f.), der sich der Dynamik solcher destruktiven, eskalierenden Konfliktverläufe widmet, unterscheidet dabei — populärwissenschaftlich etwas dramatisierend — Ablaufstufen wie ‚Verhärtung‘, ‚Schlacht‘, ‚Vernichtungsfeldzug‘ und ‚Kamikaze‘. Solche Konfliktverläufe sind jedoch nicht zwingend. Konfliktmanagement, verstanden als die systematische, weitsichtige und zielgerichtete Handhabung von Konflikten, kann dem Unternehmen wichtige Impulse für eine langfristig tragfähige Politik vermitteln und unternehmerische Kreativität freisetzen. Voraussetzung ist jedoch eine Denkweise, die Pluralismus antizipiert und Konflikte nicht pauschal als einen zu unterdrückenden Störfaktor denunziert, sondern ihre Signalwirkung für eine auch in der Zukunft akzeptable Unternehmenspolitik erkennt. Somit können richtig interpretierte und adäquat geregelte Konflikte dazu beitragen, über gegenseitige Anpassungsprozesse ein harmonisches Beziehungsgeflecht zwischen der Unternehmensführungt und ihrer Umwelt zu etablieren (vgl Apitz 1987: 6, Schwarz 1990: 13ff.).

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Literatur

  1. Der Führungsbegriff wird in dieser Arbeit im institutionalen Sinne als die “Führung von Unternehmen” verstanden, im Gegensatz zu dem personalen Führungsbegriff, der die “Führung im Unternehmen” zum Gegenstand hat (vgl. RAFFEE/FRITZ 1991: 1212). Die Begriffe Untemehmensführung und Unternehmensleitung werden hier synonym verwendet.

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  2. FINK (1968) erörtert das Interpretationsspektrum des Konfliktbegriffs. U.a. führt er vierzehn Kriterien an, aufgrund derer Konfliktsituationen von Konkurrenzsituationen abgegrenzt werden können.

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  3. Eine Sammelrezension zu diversen spieltheoretischen Beiträgen findet sich bei WINAND. Er verfolgt dabei die Zwecksetzung, “Ansatzpunkte für eine optimistischere Einschätzung der potentiellen Anwendungsrelevanz zu lokalisieren.” (1977: 485).

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  4. Fir eine Abgrenzung von Social Marketing und Nonprofit Marketing siehe z.B. FOX/KOTLER (1980: 25), BLOOM/NOVELLI (1981: 79) und JESCHKE/BERGANUS (1991: 427).

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  5. Es gibt in der betriebswirtschaftlichen Diskussion Tendenzen, den Marktbegriff auf alle Systeme auszudehnen, die durch freiwillige und unregulierte Transaktionsprozesse zwischen einer Angebots-und einer Nachfrageseite gekennzeichnet sind, so daß z.B. gesellschaftlicher Goodwill als ein Austauschobjekt angesehen werden kann. Im folgenden soll der Begriff des Marktes jedoch im engeren Sinne Anwendung finden, sich auf freiwillige Transaktionen beziehen, die unmittelbar mit der betrieblichen Kernleistung wettbewerbsorientierter Unternehmen in Verbindung stehen, und bei denen die Beteiligten davon ausgehen, einen wechselseitigen Nutzenvorteil zu erlangen.

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  6. Eine Ausnahme stellen z.B. die Turbulenzen bezüglich des Übernahmeversuchs der Continental AG durch Pirelli SpA dar, bei denen sich interpersonelle Konflikte um die Person des damaligen Vorstandsvorsitzenden von Continental, Horst W. Urban, rankten.

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  7. Vgl. zum Diskontinuitätsbegriff DRUCKER (1968), ANSOFF (1976: 131), ZAHN (1979: 119) und HOLROYD (1980).

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  8. WooD verwendet für die Umweltanalyse den Begriff ‘environmental assessment’. Der Bewertungsprozeß (assessment) bildet jedoch, wie im folgenden zu zeigen ist, lediglich die Abschlußphase der Umweltanalyse.

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  9. Der Begriff Umwelt wird hier im weiteren, systembezogenen Sinne und nicht im engeren, ökologiebezogenen Zusammenhang verwendet.

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  10. Manche Autoren beziehen den Begriff Environmental Scanning auf den gesamten Prozeß der Umweltanalyse - so z.B. JAIN (1984) oder LESTER/WATER (1989). Wie das Wort “scan” indiziert, kann es sich bei dieser Tätigkeit jedoch nur um einen breit angelegten Versuch der Informationsgewinnung handeln, der lediglich die erste Phase der Umweltanalyse ausmacht.

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  11. Inzwischen muß wohl auch die Auffassung, das primäre Aktionärsinteresse bezöge sich auf die Dividendenzahlungen bzw. auf den Kursgewinn, überdacht werden. So geht beispielsweise aus einer Umfrage des pr reporter (O.V. 1991a: 1ff.) hervor, daß Aktionäre Ausgaben für eine umweltverträglichere Fertigung bzw. für eine höhere Produktsicherheit eine größere Bedeutung einräumen als einer Steigerung der Dividendenzahlungen.

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  12. Der Gruppenbegriff soll aus Gründen der sprachlichen Prägnanz im folgenden auch für institutionalisierte Stakeholder Anwendung finden. dende und als positiv oder negativ sanktionierende Handlungsträger die Macht besitzen, auf den Fortbestand der Organisation einzuwirken, die also aufgrund von Austauschbeziehungen mit der betrachteten Organisation in Interaktion stehen.“ (1987: 153).

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  13. Vgl. Z.B. BROWN (1979: 5), JOHNSON (1983: 22), ARRINGTON/SAWAYA (1984: 148) und WARTICK/COCHRAN (1985: 766).

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  14. Während CHASE (1977) von Issue statt Issues Management spricht, hat sich in der Literatur weitgehend die pluralisierte Form durchgesetzt, welche auch im folgenden Anwendung findet.

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  15. Als zentrale Quellen sind hier insbesondere LAWRENCE/LORSCH (1969), MOCKLER (1971), STAEHLE (1973, 1976, 1979a) und KIESER/KUBICEK (1983) zu nennen. Einen Überblick über die Enstehungsgeschichte des situativen Ansatzes bietet STAEHLE (1987: 82ff., 1990: 47ff.). Verschiedene Erkenntnisaspekte bzw. Analysemethoden situativ ausgerichteter Forschungsdesigns werden ausführlich von HARRIDAN (1983), DRAZIN/VAN DE VEN (1985), HAMBRICK/LEI (1985) und GRESOV (1989) diskutiert.

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  16. Vgl. RAFFEE (1984: 37) und TOMCZAK (1989: 8) sowie die jeweils dort angegebene Literatur.

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  17. KUBICEK 1983: 57ff.). Die inhaltliche Ausgestaltung dieser Bestandteile hängt von der spezifischen Problemstellung ab. Zahlreiche diesbezügliche Beispiele führen Z.B. HOFER (1983) und 17 Eine ausführliche Diskussion von Aussagehalt und Meßmethode verschiedenartiger intervenierender Variablen (moderators) ist bei PRESCOTT (1986) zu finden.

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  18. Die intervenierende Variable wird bei der Hypothesenbezeichnung mit ‘L V.’ abgekürzt.

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  19. Der Ressourcenbegriff soll hier nicht im engeren Sinne für ‘natürliche Produktionsmittel’ verwendet werden, sondern für jegliche erfolgsbeeinflussende, betriebliche Eigenschaft stehen, deren Güte durch das Unternehmen steuerbar ist.

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© 1993 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Jeschke, B.G. (1993). Grundlegung. In: Konfliktmanagement und Unternehmenserfolg. Neue betriebswirtschaftliche Forschung, vol 117. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13253-0_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-13253-0_1

  • Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-409-13873-4

  • Online ISBN: 978-3-663-13253-0

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