Zusammenfassung
Die Gestaltung kann als Oberbegriff allen zweckgerichteten (zielstrebigen) Handelns in der Unternehmung angesehen werden. Aus ihr ist das Spezifische der organisatorischen Gestaltungsvorgänge zu entwickeln. Geht man von der bildhaften Sinndeutung des Wortes selbst aus, so ist Organisation rein sprachlich eine ordnende Gestaltung, wie sie in Organismen aufgrund von Naturgesetzen vorliegt. Organisieren stellt danach eine Nachahmung der sich in Organismen abspielenden Gestaltungsprozesse durch den Menschen dar. Diese Nachahmung vollzieht sich keineswegs bewußt, sie stellt auch keine Kopie der Naturvorgänge dar. Unternehmungen sind weder Mechanismen noch Organismen, sondern von Menschen geschaffene Gebilde eigener Art. Unter Nachahmung soll hier lediglich verstanden werden, daß beide Gestaltungsvorgänge wesentliche Gemeinsamkeiten, innere Verwandtschaft, Analogieeigenschaften aufweisen.
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Literatur
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Vom griechischen Bildhauer Polyklet wird berichtet, daß nach seiner Auffassung das Wesen der Gestalt im Verhältnis ihrer Teile untereinander und zum Ganzen liegt. — Zum Gestaltbegriff vgl. Grelling, Kurt, und Oppenheim, Paul, Der Gestaltbegriff im Lichte der neuen Logik, Erkenntnis, hrsg. von Rudolf Carnap, 7. Band, 1937/38, S. 211 ff. (logische Behandlung des Problems).
Eisfeld, Kurt, Zur Lehre von der Gestaltung der Unternehmung, Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, 1951, S. 289 ff. und 337 ff., stellt neben die Organisationslehre eine eigene Gestaltungslehre, die auf der Anwendung des typologischen Verfahrens beruht.
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Kosiol, E. (1962). Strukturierung und Organisation. In: Organisation der Unternehmung. Die Wirtschaftswissenschaften, vol 6. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13161-8_2
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