Zusammenfassung
Im folgenden interessiert das Zahlenwerk des Rechnungs- und Finanzwesens in spezifischer Ausgestaltung als Instrument für die Unternehmungsführung. Es bildet einen Teil des allgemeinen Informationssystems der Unternehmung. Ausgehend von dem ökonomischen Hauptziel Ergebnisstreben und dem unabdingbaren Nebenziel Liquiditätssicherung ermöglicht es eine erfolgs- und liquiditätsrechnerische Darstellung des betrieblichen Geschehens und seiner Verbindung zum Markt exante und expost und dessen zielorientierte Gestaltung durch eine ergebnis- und liquiditätsorientierte Planungs- und Kontrollrechnung. Diese beinhaltet eine monetäre Zielsetzungs- und Zielerreichungsplanung und Zielerreichungskontrolle. Mit Hilfe der Informationen der ergebnis- und liquiditätsorientierten Planungs- und Kontrollrechnung werden Input, Transformation und Output des Realgütersystems (Stoffsystems, Erzeugungssystems, Gütersystems) und Input und Output des Nominalgütersystems (Geldsystems) abgebildet und gelenkt (vgl. Abbildung 31)1).
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Literatur
Vgl. zur Abgrenzung der Wertgrößen des Rechnungs- und Finanzwesens z. B. Chmielewicz, K., Integrierte Finanz- und Erfolgsplanung, Stuttgart 1972, S. 42 ff.; Kilger, W., Betriebliches Rechnungswesen, in: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Hrsg. H. Jacob, Wiesbaden 1969, S. 841 ff.; Mellerowicz, K., Kosten und Kostenrechnung, II. Verfahren, 4. Auflage, Band 2,1, Berlin 1966 und Band 2,2, Berlin 1968.
Vgl. zum Begriff pagatorisches Ergebnis Kosiol, E., Buchhaltung und Bilanz, 2. Aufl., Berlin 1967, S. 7 und S. 37. Abweichend von Kosiol rechnen wir zur pagatorischen Rechnung nicht die Finanzrechnung; vgl. zur Interpretation der Gewinnbegriffe auch die systematische Darstellung bei Lechner, K., Gewinnbegriff, Gewinnarten, Gewinninhalte, in: Festschrift für H. Hämmerle, Hrsg. H. Wünsch, Graz 1972, S. 205 ff.; vgl. zum Erfolgsbegriff ferner Pohner, D., Bea F. X., Erfolg, in: HWR, Hrsg. E. Kosiol, Stuttgart 1970, Sp. 457 f.
Vgl. Chmielewicz, K., Integrierte Finanz- und Erfolgsplanung, a. a. O., S. 42 ff.; Gutenberg, E., Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, 3. Bd., Die Finanzen, Berlin - Heidelberg - New York 1969, S. 6.
Vgl. Chmielewicz, K., Integrierte Finanz- und Erfolgsplanung, a. a. O., S. 72.
Vgl. Agthe, K., Kostenplanung und Kostenkontrolle, Baden-Baden 1963, S. 16 ff.; zur Standardkostenrechnung vgl. Weber, K., Standardkostenrechnung, IO 1960, S. 205 ff.
Zu den Grundlagen und zur Durchführung der Plankostenrechnung vgl. insbes. Kilger, W., Flexible Plankostenrechnung, 5. Aufl., Opladen 1972.
Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten der Deckungsbeitragsrechnung in Form von Grenzkosten- und Einzelkostenrechnungen werden ausführlich dargestellt bei Agthe, K., Stufenweise Fixkostendeckung im System des Direct Costing, ZfB 1959, S. 404 ff.; Mellerowicz, K., Neuzeitliche Kalkulationsverfahren, 4. Aufl., Freiburg i. Br. 1971; Riebel, P., Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung, Op-laden 1972.
Zur Kostenträgerstückrechnung vgl. z. B. Kosiol, E., Kostenrechnung und Kalkulation, 2. Aufl., Berlin - New York 1972, S. 175 ff.
Vgl. Betriebswirtschaftlicher Ausschuß im DBI (Hrsg.), Industriekontenrahmen „IKR“, 2. Aufl., Bergisch-Gladbach 1971, S. 78 ff., sowie dazu Angermann, A., Industriekontenrahmen (IKR), in: Management Enzyklopädie, Ergänzungsband, München 1973, S. 357 ff.; Eisele, W., Zielvorstellungen und Gestaltungsprinzipien des neuen Industriekontenrahmens, ZfB 1973, S. 617 ff.
Vgl. hierzu grundsätzlich Wöhe, G., Bilanzierung und Bilanzpolitik, München 1971.
Bei rein formaler Betrachtung handelt es sich bei der Rentabilität wie bei der Wirtschaftlichkeit und der Produktivität um inhaltlich dimensionslose und damit nichtmonetäre Größen, die erst im Zusammenhang mit ihren Komponenten gesehen monetäre Ziele bilden.
Vgl. zu diesem Prinzip Gutenberg, E., Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, 1. Bd., Die Produktion, a. a. O., S. 446 f.; Gutenberg, E., Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, 3. Bd., Die Finanzen, a. a. O., S. 272 ff.; i. w. S. auch Kosiol, E., Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, a. a. O., S. 76.
Vgl. zu diesen Ausführungen Schmidt, R.-B., Wirtschaftslehre der Unternehmung, Grundlagen, a. a. O., S. 115–117; ferner Lehmann, M. R., Leistungsmessung durch Wertschöpfungsrechnung, Essen 1954, S. 90 ff.
Kirsch differenziert die Mittel-Ziel-Beziehungen sehr exakt in drei Typen. Dabei präzisiert er den obigen Beziehungstyp auf eine Anreiz-Beitrags-Beziehung; vgl. Kirsch, W., Gewinn und Rentabilität, Wiesbaden 1968, S. 49.
Vgl. z. B. Schnettler, A., Betriebsanalyse, 2. Aufl., Stuttgart 1960, S. 413 ff.
Vgl. zu dieser Problematik auch den Hinweis bei Kirsch, W., Gewinn und Rentabilität, a. a. O., S. 34.
Vgl. zum Begriff und zur Bedeutung des Return an Investment z. B. Matz, A., Die Kapitalertragszahl — Ein Instrument der Erfolgskontrolle, ZfB 1964, S. 118 ff.; Wheaton, R. G., „Ertrag aus investiertem Kapital“ als betriebspolitisches Lenkungsmittel, ZfB 1960, S. 148 ff.
Im Prinzip findet sich dieser Gedanke in der wirtschaftspolitischen Konzeption Jugoslawiens.
Vgl. Bidlingmaier, J., Unternehmerziele und Unternehmerstrategien, Wiesbaden 1973, S. 89 ff.
Vgl. zu den übrigen Zieltypen Bidlingmaier, J., Unternehmerziele und Unternehmerstrategien, a. a. O., S. 109–118.
Vgl. z. B. Schmidt-Sudhoff, U., Unternehmerziele und unternehmerisches Zielsystem, a. a. O., S. 41 ff., S. 62 f.
Vgl. Wöhe, G., Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, B. Aufl., Berlin - Frankfurt/M. 1968, S. 34; ferner Bidlingmaier, J., Unternehmerziele und Unternehmerstrategien, a. a. O., S. 93 ff.
Vgl dazu auch Heinen, E., Das Zielsystem der Unternehmung, a. a. O., S. 59 f. und Bidlingmaier, J., Unternehmerziele und Unternehmerstrategien, a. a. O., S. 93 f.
Vgl. zur Beweisführung Kirsch, W., Gewinn und Rentabilität, a. a. O., S. 43 f.
Zu möglichen Gründen für die Gewinnlimitierung vgl. Dean, J., Managerial Economics, Englewood Cliffs 1951, S. 29 ff.
Strenggenommen reicht die Bedingung Grenzkosten = Grenzerlöse für die Mehrproduktunternehmung nicht aus. Vgl. dazu Pack, L., Rationalprinzip, Gewinnprinzip und Rentabilitätsprinzip, ZfB 1965, S. 546.
Vgl. Gäfgen, G., Theorie der wirtschaftlichen Entscheidung, 2. Aufl., Tübingen 1968, S. 41.
Vgl. Blohm, H., Gewinnplanung, in: Unternehmensplanung, Hrsg. K. Agthe, E. Schnaufer, Baden-Baden 1963, S. 412 ff.
Vgl. zu dieser Zielformulierung im Zusammenhang mit mathematischen Entscheidungsmodellen in der Formulierung der linearen Programmierung Hammann, P., Gewinnmaximierung — Dominantes Ziel oder Zieldominante?, ZfB 1968, S. 263 ff.
Vgl. zu einer Darstellung z. B. Bidlingmaier, J., Unternehmerziele und Unternehmerstrategien, a. a. O., S. 93–109, und zu einer Kritik z. B. Schneider, D., Investition und Finanzierung, Köln–Opladen 1970, S. 58 L; vgl. ferner Schmidt-Sudhoff, U., Unternehmerziele und unternehmerisches Zielsystem, a. a. O., S. 43–63.
Vgl. zu einer ähnlichen Kritik Lohmann, M., Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 4. Aufl., Tübingen 1964, S. 211 und Schmidt-Sudhoff, U., Unternehmerziele und unternehmerisches Zielsystem, a. a. O., S. 64 f.; ferner Schneider, D., Investition und Finanzierung, a. a. O., S. 55.
Vgl. Heinen, E., Das Zielsystem der Unternehmung, a. a. O., S. 74–77. Dort und bei anderen Autoren umfaßt der Liquiditätsbegriff auch die Liquidierbarkeit von Vermögensteilen.
Zu den grundsätzlichen Möglichkeiten der Formulierung des Liquiditätszieles vgl. Schmidt, R.-B., Wirtschaftslehre der Unternehmung, Grundlagen, a. a. O., S. 121 f.
Vgl. Witte, E., Die Liquiditätspolitik der Unternehmung, Tübingen 1963.
Die Beziehung zwischen der Gewinnlimitierung und Maximierungszielen, hier vor allem der Umsatzmaximierung, soll nicht weiter vertiefend betrachtet werden.
Vgl. zu dieser Ableitung Pack, L., Rationalprinzip und Gewinnmaximierungsprinzip (I), ZfB 1961, S. 207 f.
Vgl. zu der detaillierten Ableitung Jennihsen, H.-F., Gewinnmaximierung und Rentabilitätsmaximierung als Ziel erwerbswirtschaftlich orientierter Unternehmungen, Köln–Opladen 1967, S. 36–38.
Zur ausführlichen Beschreibung der sogenannten Tangentenmethode vgl. Jennihsen, H.-F., Gewinnmaximierung und Rentabilitätsmaximierung als Ziel erwerbswirtschaftlich orientierter Unternehmungen, a. a. O., S. 38–40.
Vgl. zu diesem Fall Jennihsen, H.-F., Gewinnmaximierung und Rentabilitätsmaximierung als Ziel erwerbswirtschaftlich orientierter Unternehmungen, a. a. O., S. 44 f.
Vgl. zur Problematik der Formulierung des obersten Ziels der Unternehmung in seiner schärfsten Ausprägung — insbesondere zur Frage des Strebens nach maximalem kalkulatorischen Gewinn oder maximaler Eigenkapitalrentabilität z. B. Heinen, E., Das Zielsystem der Unternehmung, a. a. O., S. 62 f.; Kirsch, W., Gewinn und Rentabilität, a. a. O., S. 44 f., 47 ff. und 89; Pack, L., Rationalprinzip und Gewinnmaximierungsprinzip (I), a. a. O., S. 207 ff. und S. 283 ff.; Pack, L., Rationalprinzip, Gewinnprinzip und Rentabilitätsprinzip, a. a. O., S. 525 ff.; Seelbach, H., Rentabilitätsmaximierung bei variablem Eigenkapital, ZfB 1968, S. 237 ff. sowie die bei diesen Autoren angegebene Literatur.
Vgl. zu den Mittel-Zweck-Beziehungen Heinen, E., Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, a. a. O., S. 111 f.; Heinen, E., Das Zielsystem der Unternehmung, a. a. O., S. 102 ff.; Kirsch, W., Gewinn und Rentabilität, a. a. O., S. 47 f.
Vgl. hierzu Gutenberg, E., Zum Problem des optimalen Verschuldungsgrades, ZfB 1966, S. 681 ff.; Gutenberg, E., Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, 3. Bd., Die Finanzen, a. a. O., S. 184 f. und S. 362 f. Für die Veränderung des Gewinns bei Veränderung des Eigenkapitals bzw. bei Veränderung des Fremdkapitals kann kein gesicherter funktionaler Zusammenhang aufgezeigt werden. Spezielle Annahmen über die Veränderung der kurzfristigen Verbindlichkeiten bzw. Veränderung des Zahlungsmittelbestandes bei Veränderung der Kapitalstruktur zeigen lediglich definitorische Zusammenhänge (vgl. Dornieden, U., Die betriebswirtschaftliche Problematik der Interdependenz von Liquidität und Rentabilität, Diss., Münster 1968, S. 30–40 ).
Vgl. zu Vorschlägen und Konzeptionen einer integrierten Planungs- und Kontrollrechnung unter EinschluB betriebswirtschaftlich relevanter Kennzahlen als Führungsinstrument auch Chmielewicz, K., Integrierte Finanz- und Erfolgsplanung, a. a. O.; Hahn, D., Ergebnisorientierte Planungsrechnung mehrgliedriger Unternehmungen auf der Basis des „Return an Investment“ (RoI), ZfürO 1969, S. 177 ff.; Hoffmann, F., Das Rechnungswesen als Subsystem der Unternehmung, ZfB 1971, S. 363 ff.; Huch, B., Zur Organisation eines operablen Rechnungswesens im betrieblichen Entscheidungsprozeß, ZfB 1972, S. 761 ff.; Lewis, R. B., Chef-Kontrolltechniken zur Gewinnverbesserung, bearb. v. H. Blohm, K. Luder, München 1966; Kern, W., Kennzahlensysteme als Niederschlag interdependenter Unternehmungsplanung, a. a. O.; Schwantag, K., Planung und Kontrolle des Erfolges im System einer geschlossenen Planungsrechnung, in: Unternehmensplanung als Instrument der Unternehmensführung, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft Planungsrechnung e. V. — AGPLAN, Wiesbaden 1965, S. 77 ff.; Wissenbach, H., Betriebliche Kennzahlen und ihre Bedeutung im Rahmen der Unternehmerentscheidung, Berlin 1967; sowie (mit z. T. stark abweichender Terminologie) Betriebswirtschaftlicher Ausschuß des Zentralverbandes der Elektrotechnischen Industrie e. V. (Hrsg.), ZVEI-Kennzahlensystem, Frankfurt/M. 1970.
Vgl. hierzu z. B. Bleicher, K., Perspektiven für Organisation und Führung von Unternehmungen, Baden-Baden - Bad Homburg v. d. H. 1971, S. 102 ff.; Fiertz, A. L., Strategische Planung und Führungssysteme, in: Handbuch des Konzernmanagement, München 1972, S. 67 ff.; Köhler, R., Informationssysteme für die Unternehmensführung, a. a. O., S. 33 f.;Szyperski, N., Das Setzen von Zielen — Primäre Aufgabe der Unternehmungsleitung, ZfB 1971, S. 639 ff.; Will, H. J., Moderne Un-ternehmungsführung, ZfB 1970, S. 363 ff.
Vgl. z. B. Frese, E., Management by Exception, in: HWO, Hrsg. E. Grochla, Stuttgart 1969, Sp. 956 ff.; Rettenmaier, H., Management by exception mit EDVA, NB 5/1972, S. 8 ff.
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Hahn, D. (1974). Ergebnis- und liquiditätsorientierte Planungs- und Kontrollrechnung — PuK. In: Planungs- und Kontrollrechnung -PuK-. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13135-9_4
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