Zusammenfassung
Das Ende der achtziger Jahre stand im Zeichen der großen Steuerreformen in vielen westlichen Industrienationen.1 Vorreiterrolle und Vorbildfunktion nahmen dabei die USA mit ihrer 1986 durchgeführten Steuerreform (Tax Reform Act of 1986) ein. Hauptziele der US-amerikanischen Steuerreform bildeten die Verwirklichung von mehr Steuergerechtigkeit sowie die Wahrung von Entscheidungs- und Aufkommensneutralität.2 Eine Verbesserung der Steuergerechtigkeit, die in der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit ihren Ausdruck findet, sollte durch eine möglichst umfassend definierte Steuerbemessungsgrundlage erreicht werden. Die Diskussion um eine “Verbreiterung” der Steuerbemessungsgrundlage beschränkte sich dabei nicht auf das Einkommen als Indikator steuerlicher Leistungsfähigkeit, sondern setzte sich intensiv mit anderen Maßgrößen auseinander, insbesondere mit dem Konsum und dem finanzwirtschaftlichen Cashflow.3 Dieselben Überlegungen bildeten einen wichtigen Diskussionsgegenstand der Steuerreformbestrebungen in anderen westlichen Nationen, so auch in der Bundesrepublik Deutschland. Im Vorfeld der bundesdeutschen Steuerreform von 1990 wurde der Vorbildcharakter der US-amerikanischen Steuerreform hervorgehoben und auch angeregt, diesem zu folgen.4 Zudem intensivierte sich in der jüngeren steuerwissenschaftlichen Literatur die Auseinandersetzung über die Eignung von Einkommen oder Konsum als Steuerbemessungsgrundlage.5
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Literatur
Folgende Länder haben grundlegende Steuerreformen durchgeführt: Belgien 1.1.1989, Bundesrepublik Deutschland 1.1.1990, Frankreich mit stufenweisen Steueränderungen 1987 und 1988, Italien 1988/89, Japan 1.4.1989, Kanada 1.1.1988, Luxemburg stufenweise 1987/1988, Niederlande 1988, Österreich 1989, USA 1.1.1987. Des weiteren plant Schweden zum 1.1.1991 eine Steuerreform. Vgl. die Zusammenstellung der wichtigsten Reformmaßnahmen bei Domann, IWB, Fach 10, Gr. 2, S. 675ff.
Vgl. United States, Department of Treasury, 1984, S. 16ff.
Vgl. Bradford, 1980, S. 75ff.; United States, Department of Treasury, 1977, S. 113ff.
Vgl. Domann, IWB, Fach 10, Gr. 2, S. 682; Gaddum, DStZ 1986, S. 215f.; Tipke, StuW 1986, S. 167ff.
Vgl. Lang, StuW 1990, S. 107ff.; Schneider, 1990, S. 609ff.; Eischen, 1989, S. 400ff.; Rose, M., StuW 1989, S. 191; Swoboda, 1989; Wagner, 1989, S. 261ff.; Wagner/ Schwinger, 1989, S. 261ff.; Wenger, 1989, S. 279ff.; Mitschke, 1985; Swoboda, 1984, S. 239ff.; Peffekoven, 1980, S. 417ff.
Vgl. u.a. Eischen 1989; Lang, 1988; Mitschke, 1985; Sinn, 1985; Koniarski, 1984; Moxter, 1982; Haller, 1981; Tipke, 1981; Wenger, 1981; Hackmann 1979; Ebnet, 1978; Schneider, 1978; Wagner 1978; Mitschke, 1976; Jacobs 1971; Neumark, 1970.
Vgl. Beisse, StuW 1984, S. 11; Wagner, 1983, S. 44; Wöhe, 1983, S. 8.
Damit werden im wesentlichen die Kriterien der Definition der gewerblichen Tätigkeit des deutschen Einkommensteuergesetzes übernommen. (Vgl. § 15 Abs. 2 EStG.) In Abweichung dazu erfolgt jedoch keine Ausgrenzung selbständiger oder land- und forstwirtschaftlicher Tätigkeit, da keine wirtschaftlichen Gründe für eine andere Einkommensermittlung bei diesen Betätigungsarten sprechen.
Vgl. Sec. 53ff. IRC.
So sind Aussagen darüber ableitbar, ob eine progressive, proportionale oder regressive Tarifgestaltung angestrebt werden sollte.
Vgl. Bayer, 1984, S. 245ff.
Vgl. Kraft, 1991, S. 116f.
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Kraft, C. (1991). Problemstellung, Zielsetzung und Gang der Untersuchung. In: Steuergerechtigkeit und Gewinnermittlung. Neue Betriebswirtschaftliche Forschung (nbf), vol 78. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-13021-5_1
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