Zusammenfassung
Es gilt, in der Wirtschaftspolitik nach Mitteln, nach Instrumenten zu suchen, die in der Wirtschaft bestimmte, gewünschte Veränderungen herbeiführen. Veränderungen sind aber meist nicht von allen Wirtschaftssubjekten gleichermaßen gewünscht. Nicht alle haben gleichen Nutzen an ihnen, auch sind nicht alle gleichermaßen durch sie belastet. Selbst ein so allgemein anerkanntes Ziel wie das der Geldstabilität hat beispielsweise für manchen Kreditnehmer keine besondere Attraktion, kann er doch seine Schulden im Falle der Inflation leichter zurückzahlen als bei stabiler Währung. Das Interesse des Staates und der Bundesbank gilt in der Regel der Gesamtheit: Arbeit für alle, Einkommen für alle, Wohnungen für alle; gemeint sind aber oft die wirtschaftlich Schwachen, denen geholfen werden soll. Hat der Staat für seine Politik Aufwendungen zu machen, liegt es nahe, daß er sich bei der Mittelbeschaffung an denjenigen hält, der über die Mittel verfügt. Besteuert er die großen Einkommen, um der Gesamtheit zu nützen (Kollektivprinzip), so sollen sich alle Träger der Wirtschaftspolitik, Staat, Bundesbank und auch die Gewerkschaften, darüber einig sein, daß das Wohlergehen der gesamten Volkswirtschaft schließlich von den einzelnen abhängt, besonders von denjenigen, die als Unternehmer fortschrittssuchend und risikobereit willens sind, ihre Arbeitskraft und ihr Vermögen einzusetzen. Ein solcher Einsatz kann aber nur erwartet werden, wenn dem einzelnen nicht nur das Risiko aufgebürdet wird, sondern ihm auch die Chance des angemessenen Gewinns bleibt.
Die Wirtschaftspolitik freiheitlicher Wirtschaftsordnungen steht im Spannungsfeld zwischen zwei Prinzipien: dem Freiheits(Individual)prinzip und dem Kollektivprinzip.
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Dahl, D. (1989). Volkswirtschaftspolitik. In: Volkswirtschaftslehre. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12932-5_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-12932-5_3
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-409-60216-7
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