Zusammenfassung
„Boxkampf oder Oskarverleihung? Triumphierend wie ein Champion, bravourös wie ein Filmstar zog Gerhard Schröder in die Leipziger Messehalle zum SPD-Parteitag ein... Hollywood läßt grüßen. Ein mediengerecht inszenierter Wahlkampfauftritt, typisch für Amerika oder Großbritannien, an den wir uns hier erst noch gewöhnen müssen.“ So kommentierte Alexander Niemetz am 17. April 1998 im heute-journal des ZDF Bilder vom Sonderparteitag der SPD, auf dem die Partei ihren Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl nominierte. Ähnlich am gleichen Abend auch Heiner Bremer im RTL Nachtjournal, der die Sendung einleitete mit den Worten: „Die Veranstaltung erinnerte stark an eine Unterhaltungsshow oder ein großes Sportereignis. Der Wahlparteitag der SPD hat Gerhard Schröder in einem Medienspektakel ohne gleichen ins Rennen gegen Kanzler Kohl geschickt. Die Politshow hat überdies die Richtung des Bundestagswahlkampfes angedeutet: Es geht weniger um Inhalte und mehr um die Form.“
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Literatur
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Holtz-Bacha, C. (2000). Bundestagswahlkampf 1998 — Modernisierung und Professionalisierung. In: Holtz-Bacha, C. (eds) Wahlkampf in den Medien — Wahlkampf mit den Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12440-5_1
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