Zusammenfassung
Der zentrale normative Referenzpunkt moderner Gesellschaften ist die Verfassung.195 Sie sind Reaktionen auf gesellschaftliche und politische Ordnungs-und Legitimationsherausforderungen. Gleichwohl ist der Begriff der Verfassung schillernd. Historisch verbinden sich mit ihr der Wunsch und die Hoffnung nach Stabilität einer politischen Ordnung. Die Idee der Verfassung geht jedoch nicht in dem Wunsch nach Stabilität allein auf, vielmehr geht sie zumeist einher mit der normativen Vorstellung, dass diese Ordnung eine gute und gerechte für die politische Gemeinschaft sein soll. Daher ist die Verfassung auch „Gegenstand allen Sehnens“196. Sie ist historisch häufig Projektionsfläche für politische Utopien gewesen, was insofern überraschend ist, als Verfassungen die prototypische Verdichtung der Idee von Recht sind, mithin etwas aus heutiger Sicht eher Lebensfernes. Trotzdem bildete die Idee der Verfassung zusammen mit jener der Revolution und des Fortschritts einen historisch wirkungsmächtigen Dreiklang.197
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Schaal, G.S. (2004). Vertrauen und Verfassung. In: Vertrauen, Verfassung und Demokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12436-8_3
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