Zusammenfassung
Staatsoberhäupter zählen in der politikwissenschaftlichen Analyse westlicher Demokratien zu den eher vernachlässigten Institutionen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Wo das höchste Staatsamt nicht gerade mit einem unübersehbaren Quantum Regierungsgewalt ausgestattet wurde, weckt es wegen seiner „Machtlosigkeit“ bei Politikwissenschaftlern wenig Interesse. Die Ausprägungen westlicher Demokratie werden in der vergleichenden Institutionenbetrachtung zumeist unter den Aspekten des Parlaments und des Spannungsverhältnisses von Parlament und parlamentarisch verantwortlicher Regierung behandelt. Dabei gibt die Ausgestaltung des höchsten Staatsamtes in gleicher Weise Aufschluß über das Regierungssystem wie die sonst im Vordergrund stehenden Institutionen. In letzter Zeit ist ein wachsendes publizistisches und wissenschaftliches Interesse an „westlichen“ Staatsoberhäuptern zu verzeichnen. Es sei nur an die aktuellen Probleme der „cohabitation“ in Frankreich, an die Auseinandersetzungen um die Wahl des österreichischen Präsidenten Waldheim oder an die weithin beachteten Auftritte des deutschen Bundespräsidenten von Weizsäcker erinnert.
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Anmerkungen
Vgl. Ernst Fraenkel, Deutschland und die westlichen Demokratien, Stuttgart 1964; Das amerikanische Regierungssystem, 3. Aufl., Opladen 1976.
Vgl. Winfried Steffani, Parlamentarische und präsidentielle Demokratie. Strukturelle Aspekte westlicher Demokratien, Opladen 1979, 37 ff., 327 ff.
Vgl. ders., Parlamentarisches und präsidentielles Regierungssystem, in: Pipers Wörterbuch zur Politik, hrsg. von Dieter Nohlen, Bd. 2: Westliche Industriegesellschaften, hrsg. von Manfred G. Schmidt München 1983, 247 ff.
Vgl. Karl Loewenstein, Verfassungslehre, Tübingen 1959.
Vgl. Klaus von Beyme, Die parlamentarischen Regierungssysteme in Europa, 2. Aufl., München 1973, 41 ff., 281 f.
Vgl. Maurice Duverger, Les régimes semi-présidentiels, Paris 1986.
Vgl. Werner Kaltefleiter, Die Funktionen des Staatsoberhaupts in der parlamentarischen Demokratie, Köln und Opladen 1970.
Vgl. Duverger, a.a.O.
Vgl. Charles de Montesquieu, De l’ésprit des lois, Paris 1961 (zuerst erschienen 1748 ).
Vgl. Alexander Hamilton/Thomas Madison/John Jay, The Federalist Papers, New York 1961 (zuerst erschienen 1788).
Vgl. Benjamin Constant, Oeuvres, Bd. 4, Paris 1957.
Vgl. Walter Bagehot, The English Constitution, London 1963 (zuerst erschienen 1867).
Vgl. Klaus von Beyme, Vorbild Amerika? Der Einfluß der amerikanischen Demokratie in der Welt, München 1986.
Vgl. dazu das monumentale Werk von Beymes, 1973, passim, sowie, Kaltefleiter, passim.
Vgl. auch das Libersichtswerk von Richard Rose und Ezra N. Suleiman (Hg.), Presidents and Prime Ministers, 2. Aufl., Washington, D. C. 1981.
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Hartmann, J., Kempf, U. (1989). Einleitung. In: Staatsoberhäupter in westlichen Demokratien. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12380-4_1
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