Zusammenfassung
Mit einer Untersuchung zur „Phraseologie im deutschen Parlamentarismus“ werden zwei Ziele verfolgt: Zum einen geht es darum, einige Konstanten und Veränderungen im lexikalischen Sprachgebrauch des deutschen Parlamentarismus der letzten 150 Jahre aufzuzeigen. Exemplarisch wird ein vernachlässigter Teil des Wortschatzes in den Blick genommen, nämlich die Phraseologie (i. S. der Gesamtheit phraseologischer Verbindungen). Damit stellt sich dieser Beitrag in die Reihe diachroner Untersuchungen zur politischen Sprache im Deutschen (vgl. Grünen 1984 und 1985; Burkhardt 1998) und versucht, speziell im Bereich ihrer Lexik und Rhetorik eine Lücke zu schließen. Zum zweiten ist die besondere Rolle der Phraseologie (als linguistischer Teildisziplin) für die Analyse politischer Texte herauszustellen.
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Literatur
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Elspaß, S. (2000). Phraseologie im deutschen Parlamentarismus. In: Burkhardt, A., Pape, K. (eds) Sprache des deutschen Parlamentarismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12377-4_12
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