Zusammenfassung
Über die ‘Nation’, so hätte man meinen können, habe die Soziologie bereits alles Wesentliche gesagt. Von einer Disziplin, die für sich die kompetente Gesamt-Zuständigkeit für alle sozialen Phänomene beansprucht, hätte man erwarten können, über die Bedeutung ‘nationaler’ Ideen fiir die moderne Gesellschaft informiert zu sein. Doch dem war nicht so. Die ‘Nation’ verschwand nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Aufmerksamkeit des wissenschaftlichen Europa und zog sich dorthin zurück, wo man ihr aus soziologischer Sicht noch die einzig legitime Existenzberechtigung gelassen hatte, nämlich in das Nation-building der um Selbstständigkeit ringenden, ehemals kolonialisierten Staaten der Dritten Welt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1996 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Richter, D. (1996). Einleitung: Die ‘Nation’ — das unterschätzte Konstrukt. In: Nation als Form. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12253-1_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-12253-1_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12797-2
Online ISBN: 978-3-663-12253-1
eBook Packages: Springer Book Archive