Zusammenfassung
Eine zentrale Frage jeglicher empirischer Forschung ist, inwieweit die eigenen, prinzipiell begrenzten Forschungsergebnisse über den Rahmen der eigenen Untersuchungen hinaus verallgemeinert werden können. Methodisch gesprochen: Für welche Grundgesamtheit(en) können Aussagen auf Basis der jeweiligen Untersuchungseinheiten als gültig angesehen werden?
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Literatur
Vgl. hierzu Lutz/Schmidt (1977).
Vgl. allerdings die Hinweise von Maurice (in diesem Band) zur Möglichkeit einer dynamischen Erweiterung des Ansatzes vom »gesellschaftlichen Effekt«
Vgl. etwa P. d’Iribarne (in diesem Band), der auf möglicherweise Jahrhunderte alte Traditionen von Arbeit und sozialen Beziehungen hinweist.
Diese Kritik ist allerdings auch schon bei Weber (1972, S. 10) angelegt: »Man muß sich klar sein, daß auf soziologischem Gebiete »Durchschnitte« und also »Durchschnittstypen« sich nur da einigermaßen eindeutig bilden lassen, wo es sich nur um Gradunterschiede qualitativ gleichartigen sinnhaft bestimmten Verhaltens handelt. Das kommt vor. In der Mehrzahl der Fälle ist aber das historisch oder soziologisch relevante Handeln von qualitativ heterogenen Motiven beeinflußt, zwischen denen ein »Durchschnitt« im eigentlichen Sinn gar nicht zu ziehen ist«
Vgl. hierzu auch Casassus-Montero (in diesem Band).
Die Gegenüberstellung von experimentellem und ganzheitlichen, Design weist Parallelen zum Positivismusstreit in der westdeutschen Soziologie auf. Vgl. etwa die folgende, frühe Passage aus Arbeiten der Frankfurter Schule, die sich gegen die positive Soziologie im Sinne Comtes wendet und in der schon der spätere Positivismusstreit in nuce angelegt ist:
»Bloße Induktion ersetzt das Bewußtsein der dynamischen Totalität der Gesellschaft… Erst wenn die Sammlung aller Protokollsätze einmal abgeschlossen sei, wäre die umfassende und verpflich- tende Theorie zu formulieren. Aber auch dort, wo vom Ganzen gesprochen wird, wird es im gleichzeitig angehören, wie Familie, Beruf, Religion, Partei, Wohngebiet. Es bleibt bei der klassifizierenden Aufzählung; die Interdependenz jener Bereich wird nicht begriffen.. (Institut für Sozialforschung 1956, S. 12 )
Maurice u.a. ( 1982, S. 12) benennen diese drei Aspekte wie folgt: rapport educedf ou rapport professionnel, rapport organisationnel, rapport industriel«
Vgl. hierzu ausführlicher Heidenreich (1990) und Fischer/Minssen ( 1986, S. 67).
Vgl. Lockwood (1970). In Anlehnung an die Weber’sche Herrschaftssoziologie lassen sich zwei analytisch unterscheidbare Formen der Sozialintegration gegenüberstellen, die hier verkürzt als »höher« oder »niedrigere bezeichnet werden: Einerseits eine Integration von Beschäftigtenverhalten ausschließlich durch Anknüpfung an ihre unmittelbaren Interessen, andererseits eine auch normative Absicherung von Verhaltenserwartungen. Letzteres setzt eine gemeinsame Konsensbasis von Management und Beschäftigten voraus.
Während in der Bundesrepublik bei Politiken der personellen Flexibilisierung stärker auf die auch normative Integration der Beschäftigten gesetzt wird — dies gilt insbesondere für die beruflich qualifizierten Näherinnen, die als »Flexibilitätsträger« eingesetzt werden —, stützen sich alle drei französischen Produktionskonzepte stärker auf die extrinsische Motivierung der Beschäftigten. Die normative Integration ist sowohl in größeren Betrieben als auch bei Subunternehmern und im »Sender« gering.
Das Projekt hat den Titel »Neue Technologien und betriebspolitische Prozesse — Implementatíonspfade und Nutzungsformen mikroelektronisch gestützter Informations-und Kommunikationstechnologien in der fertigungsnahen Industrieverwaltung französischer, italienischer und bundesdeutscher Unternehmen«. Es wird an der Universität Bielefeld unter der Leitung von G. Schmidt im Zeitraum 1989/1991 durchgefiihrt und von der »Deutschen Forschungsgemeinschaft« finanziert.
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Heidenreich, M. (1991). Verallgemeinerungsprobleme in der international vergleichenden Organisationsforschung. In: Heidenreich, M., Schmidt, G. (eds) International vergleichende Organisationsforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12179-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-12179-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12202-1
Online ISBN: 978-3-663-12179-4
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