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Einige methodologische Probleme internationaler arbeitssoziologischer Vergleiche

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International vergleichende Organisationsforschung
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Zusammenfassung

Die Methode des internationalen Vergleiches, die ebenso alt wie die Soziologie selber ist, gewinnt seit etwas mehr als 30 Jahren wieder an Bedeutung.1 Im folgenden werden wir einige der methodologischen Probleme, die mit diesem Ansatz verbunden sind, diskutieren. Zunächst werden wir unseren Untersuchungsgegenstand durch eine Klassifizierung internationaler Vergleiche von Industriearbeit — die im Zentrum unserer Analyse steht — genauer bestimmen. Dann werden wir einige der Schwierigkeiten, die mit der Abgrenzung einer aussagekräftigen Analyseeinheit und mit den Beziehungen zwischen beobachteten Differenzen und Ähnlichkeiten einerseits und erklärenden Aussagen andererseits verbunden sind, näher analysieren. Wir schließen mit einigen Hinweisen für eine Weiterentwicklung der vergleichenden Methode in eine Richtung, die sowohl statische als auch dynamische Analysen — ebenso wie ein genaueres Verständnis der Beziehungen zwischen dem Allgemeinen und dem Besonderen — ermöglicht.

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Literatur

  1. Für den Zeitraum 1950 bis 1963 schätzt Marsh (1967) die Zahl der Vergleiche auf mehr als 1.000. Aktuellere Literaturhinweise finden sich bei Przeworski/Teune (1970), Garfin (1971), Elder (1976), Ragin (1981) und Kohn (1987).

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  2. Smelser hat zwischenzeitlich seine Einschätzung zur Stellung der vergleichenden Analyse in der Soziologie modifiziert. Zunächst (Smelser 1973) betrachtete er sie als eine Methode, die sich radikal von der statistischen Herangehensweise unterscheidet. Später (Smelser 1976) betrachtete er Vergleiche als Annäherung an die statistische Methode. Man müsse auf die erstere zurückgreifen. wenn eine statistische Untersuchung unmöglich wire, erhielte dann jedoch weniger beweiskräftige Ergebnisse als durch die letztere Methode.

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  3. Bekanntlich ist die Bildung von Typologien ein zentrales Anliegen vieler Forscher in diesem Gebiet gewesen. Vgl. z.B. Scheuch (1968), Smelser (1973), Hopkins/Wallerstein (1967), Marsh (1967), Grimshaw (1973), Berting (1979), Skocpol/Somers (1980), Kohn (1987).

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  4. Auf diese Weise grenzen wir unsere Fragestellung ein. Wir interessieren uns also vor allem für Fallstudien. Ohne die beiden Untersuchungstypen gegenüberstellen zu wollen, nehmen wir an, daß eine statistische Analyse zusätzliche und besondere Probleme aufwirft (vgl. z.B. Lijphart 1971, 1975 ). Wir behandeln also weder quantitative, international vergleichende Untersuchungen noch Arbeiten, die als »Karikaturen« des soziologischen Denkens im Bereich internationaler Bereiche bezeichnet werden können: Man kontrolliert ein Maximum an Variablen und erklärt die verbleibenden organisationellen Differenzen durch die Besonderheiten der nationalen »Kultur« (Solche Úberlegungen werden häufig von Autoren, die der Managementlehre nahestehen, formuliert; vgl. u.a. Richardson (1956) und Hofstede (1980)).

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  5. Eine Darstellung konvergenztheoretischer Thesen, ihre Kritik und eventuelle Entgegnungen finden sich in folgenden Texten: Weinberg (1969), Meyer (1970), Kerr/Dunlop/Harbison/Myers (1971), Millar (1972), Deutsch (1973), Hollingsworth (1973), Meyer/Boli-Benett/Chase-Dunn (1975), Fliegel (1976), Form (1979). Wir möchten noch anmerken, daß die entschiedensten Vertreter dieses Ansatzes ihn auch nuancierter gefaßt haben; vgl. hierzu etwa Moore (1979) und Kerr (1983).

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  6. Für die technischen Aspekte dieser vergleichenden Untersuchung vgl. die Arbeit von Form (1973). Die Hypothese des »industrial man« (Inkeles 1960)), die von Inkeles/Smith (1974) und von Form (1983) noch einmal bestätigt wird, wird von Armer/Schnaiberg (1973) radikal kritisiert.

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  7. Vgl. ebenso Dore (1979); Whitehill/Takezawa (1968) und Cole (1979).

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  8. Diese Ambiguität taucht selbst in Arbeiten auf, die zu relativ allgemeinen Aussagen (wie etwa Burawoy 1985) gelangen. Es wird in dieser Arbeit nicht deutlich, ob er eine allgemeine Theorie des Fabrikregimes vorschlägt oder ob seine Thesen nur unter bestimmten Bedingungen gelten (vgl. hierzu Casassus-Montero (1986) und Mahnkopf (1986)).

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  9. Dies gilt insbesondere, wenn die Varianz innerhalb einer Nation größer ist als diejenige zwischen Nationen (vgl. z.B. Bella 1986). Welche Bedeutung haben in diesem Fall gesellschaftliche Effekte? Sollte festgestellt werden, daß in diesem Fall die Varianz nicht durch gesellschaftliche Effekte erklärt werden kann oder sollte im Gegenteil untersucht werden, in welchem Ausmaß sie diese Varianz erklären können? Vgl. hierzu fir den Bereich der Organisationssoziologie Azumi/Hull (1981).

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  10. Ohne Zweifel wäre es sinnvoll, in diesem Rahmen die Ergebnisse der historischen Soziologie — insbesondere Aussagen über die Entstehung von Nationen — einzubeziehen. (vgl. beispielsweise Eisenstadt 1980, Zolberg 1980).

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  11. Trotz der offensichtlichen Probleme, die mit diesem Begriff verbunden sind, geht es nicht darum, den Begriff der sozialen Klasse zu relativieren; es ist klar, daß die koreanischen Arbeiter dem Lohnarbeitsverhältnis unterworfen sind und eine Arbeiterklasse bilden. Die obigen Überlegungen betreffen den Klassenbegriff und den Begriff des Klassenbewußtseins.

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  12. Vgl. hierzu auch Suchman (1964); Jeffries/Morris/Schweitzer (1979). Dieselbe Frage könnte auch hinsichtlich der Beziehung zwischen der Homogenität der Arbeiterklasse und dem politischen Konsens (Form 1981) gestellt werden — oder für das Ansehen von Berufen und Berufsgruppen (Treiman 1977 ).

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  13. Aus diesem Grund kann die Position von Kohn (1987) kaum akzeptiert werden. Dieser reduziert diese Problematik größtenteils auf die Frage nach einer Interpretation der Vergleichsergebnisse.

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© 1991 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Desmarez, P. (1991). Einige methodologische Probleme internationaler arbeitssoziologischer Vergleiche. In: Heidenreich, M., Schmidt, G. (eds) International vergleichende Organisationsforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12179-4_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-12179-4_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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