Zusammenfassung
Im folgenden wird über ein Forschun§sprojekt berichtet, das im Zeitraum von 1982 bis 1986 durchgeführt wurde.1 Dieses Projekt war Teil eines vom Massachusetts Institute of Technology koordinierten internationalen Forschungsprogrammes über »Die Zukunft des Automobils« (siehe Altshuler u.a. 1984). Unser Untersuchungsziel war die Analyse der Arbeitssituation in den modernisierten Fabriken der Automobilherstellung nach dem Modernisierungsschub Anfang der achtziger Jahre. Wir stellten uns die Frage nach den »Risiken und Chancen«, die diese Umstrukturierung für die noch verbleibende Produktionsbelegschaft mit sich brachte. Zwar sah es nach dem zweiten Ölpreisschock an vielen Produktionsstandorten so aus, als würde die zukünftige Entwicklung für die Beschäftigten vorwiegend von Risiken, von einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und von Arbeitsplatzabbau geprägt sein. Es gab aber auch einige Anhaltspunkte für — im Sinne der Beschäftigteninteressen — positive Entwicklungstrends. Zum einen eröffnete der enorme Investitionsschub Spielräume für die Gestaltung von Produktions-und Arbeitsprozessen, die bisher durch Technik, Prozeßstrukturen und räumliche Bedingungen versperrt waren. Zum anderen ergab die Ursachenanalyse der japanischen Wettbewerbsstärke zahlreiche Anstöße für ein Überdenken der bisherigen tayloristisch-fordistischen Produktionsorganisation westlicher Unternehmen. Schließlich hatten die in den siebziger Jahren weitverbreiteten, privatwirtschaftlichen und staatlichen Programme der Organisationsentwicklung (0E), Humanisierung der Arbeit/-Quality of Work Life (QWL) und Humanressourcenentwicklung (HRE) zur Herausbildung neuer Konzepte der Produktions- und Arbeitsorganisation geführt.
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Literature
Es handelt sich um das Projekt »Risiken und Chancen der gegenwärtigen Umstrukturierung in der Weltautomobilindustrie für die Arbeitnehmer. Ein internationaler Vergleich der Formen des Arbeitseinsatzes in Automobilbetrieben» am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Projektmitglieder in der Kernphase der Untersuchung waren Knuth Dohse, Ulrich Jürgens und Thomas Matsch. Das Projekt erhielt eine Zusatzfinanzierung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Im folgenden wird teilweise auf die Ausführungen des abschließenden Projektberichts (Jürgens u. a. 1989) zurückgegriffen.
Unsere Betriebsfallstudien schlossen typischerweise die folgenden Interviews auf Managementseite ein: Leiter (bzw. Stellvertreter — dies gilt auch für die folgenden Funktionsträger der Personal- abteilung sowie der Abteilung Industrial Relations/Labor Relations, Employee Relations u.ä.)
Die Anzahl der Arbeiterinnen in der Produktionsbelegschaft der Untersuchungsbetriebe war in vielen Fällen allerdings schon an zwei Händen abzählbar.
Diese Strategie des amerikanischen Multis Konzern B bietet ein Beispiel auch für einen Bruch mit der von vielen Beobachtern festgestellten auf kurzfristige Resultate abzielenden Strategieorientierung amerikanischer Unternehmen.
Die Strategie der Nutzung der verfiigbaren Facharbeiterpotentiale in den 80er Jahren könnte bei veränderter Arbeitsmarktsituation aber auch eine Abhängigkeit der geschaffenen Betriebsorganisation von der Verfügbarkeit von Facharbeitern bedeuten.
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Jürgens, U. (1991). Industrielle Restrukturierung und Wandel des betrieblichen Arbeitseinsatzes: Methodisches Design und ausgewählte Ergebnisse eines internationalen zwischenbetrieblichen Vergleichs westlicher Automobilkonzerne. In: Heidenreich, M., Schmidt, G. (eds) International vergleichende Organisationsforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12179-4_17
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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