Zusammenfassung
Das Bild vom Kind als Mittler zwischen Vergangenheit und Zukunft bedarf der Ergänzung. Es ist nicht nur Mittler zwischen den Generationen, sondern auch zwischen Natur und Kultur und zwischen Diesseits und Jenseits. Wenn es richtig ist, daß das Kind als Mittler Ausdruck der Wünsche und Ängste der Erwachsenen ist, so gibt der moderne Wunsch, das Kind künstlich herzustellen, Anlaß dazu, über diese Wünsche und Ängste nachzudenken.
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Literatur
Clift o. J., S. 243.
Blumenberg 1971.
A.a.O., S. 50.
A.a.O., S. 23.
Krieg 1987, S. 29.
A.a.O., S. 30.
Ebd.
A.a.O., S. 110.
A.a.O., S. 135.
Vgl. Krieg 1987, S. 112.
Maaß 1903, S.43.
A.a.O., S.15.
Krieg 1987, S. 136.
A.a.O., S. 23.
A.a.O., S. 179.
Lachmann 1988, S. 159.
Vgl. Lenzen 1985, S. 227f.
Mir scheint es zu kurz gegriffen, wenn man das katholische Argument der “persönlichen Freiheit” lediglich als strategisches gegenüber dem Staat anerkennen will. Vgl. Krieg 1987, S. 25, Anm. 9.
Vgl. a.a.O., S. 113.
A.a.O., S. 202.
A.a.O., S. 122.
Clericus, zit. n. Krieg 1987, S. 122.
Schreber, M., 1858, zit. n. Schatzmann 1974, S. 26.
Krieg 1987, S. 204.
Zu diesem Komplex siehe Lenzen 1985, S. 238f.
Wenn sich entsprechende Zitate in der Sekundärliteratur ausschließlich auf sexuelle Zusammenhänge beziehen, so liegt das m.E. daran, daß der moderne Leser Sexualität als etwas natürliches auffaßt und die Abwehr sexueller Neigungen als gegen die Natur gerichtet versteht.
Autoren, die diesen Zusammenhang sehen sind Gelis u.a. 1980: “Zwar ist das Kind Ausdruck des Bösen, aber zugleich auch wehrlos, bloß, formbar und ohne Eigenverantwortlichkeit. Die Haltung der römisch-katholischen Kirche dem Kind gegenüber ist durchaus zwiespältig, wobei die Vorstellung von der durch die Erbsünde herbeigeführten Verderbtheit vor der des Jesu-Knäbleins verblaßt.” (S. 28). Nun bezieht sich diese Aussage auf Tendenzen des 16. und 17. Jahrhunderts. Aber diese Tendenzänderungen sind nur vor dem Hintergrund erklärbar, daß die Haltung der Kirche zwiespältig ist.
Malinowski 1979, S. 143.
Vgl. a.a.O., S. 128ff.
Paul Radin wendet sich gegen den Romantizismus des europäischen Auffassung vom “Wilden” und versucht an einer Reihe von Beispielen zu belegen, daß die Menschen der traditionalen Gesellschaften Vorgänge ihres täglichen Lebens mit ihrer alltäglichen Vernunft zu begreifen versuchten: “It is true that the facts of everyday life, in every primitive community, are clothed in a magical and ritualistic dress, yet it is not unfair to say that it is not the average native who is beguiled into an erroneous interpretation of this dress but the ethnologist.” (Radin 1927, S. 19)
Eliade 1984, S. 10.
Das Wasser, das zur Verjüngung dient, ist das Element des Chaos. Vgl. Kap.
Malinowski 1979, S. 128.
Ebd.
Vgl. ebd.
A.a.O., S. 344.
A.a.O., S. 129.
Lee 1984.
A.a.O., S. 173.
A.a.O., S. 177.
A.a.O., S. 343.
A.a.O., S. 52f.
Clift o.J., S. 243.
“In the presented study - the result of over twenty years of research, including extensive fieldwork with children - I am attempting two difficult tasks. The first is to define what ist meant by the genius of childhood as a common human possession and a biological condition peculiar to man. The second consists of showing that a major clue to mental and psychosocial, as well as psychophysical, health lies in the spontaneous and innately creative imagination of childhood, boths as a form of learning and as a function of the organizing powers of the perceiving nervous system.” (Cobb o.J., S. 15)
Boas 1966, S. 12.
Vgl. a.a.O., S. 16.
Boas schreibt: “The child as a model for adults never occurs in any of the writings that I have been able to examine” (A.a.O., S. 19). Die Aussage bezieht sich auf die lateinische Literatur des Mittelalters.
Ende 1987, S. 599.
Winfried Kaminski wirft Ende vor, gegenüber der Phantasie und dem Phantastischen ein zweideutig Haltung einzunehmen: “Indem er sie feiert, warnt er davor. Seine Hauptgegner sind regellose Phantastereien, Spinnereien ohne Verantwortung” (Kaminski 1989, S. 149).
A.a.O., S. 33.
Klee 1976, S. 97f.
Werckmeister 1981.
Klee, zit. n. Werckmeister 1981, S. 124.
Vgl. Werckmeister 1981, S. 125.
Klee, zit. n. Werckmeister 1981, S. 150.
Klee, zit. n. Werckmeister 1981, S. 151.
Das bezieht sich auf Kerschensteiners Frage: “Wie entwickelt sich die graphische Ausdrucksfähigkeit des unbeeinflußten Kindes vom primitiven Schema bis zur vollendeten Raumdarstellung”? (zit. n. Werckmeister 1981, S. 141f.) Werckmeister führt aus, daß “diese Theorie einer Entwicklung des Zeichentalents vom Schematismus zum Realismus, die nichts weniger sein sollte als eine empirisch begründete, wissenschaftliche Beschreibung des natürlichen Wachstums des Menschen als potentiellen Künstlers, das gerade Gegenteil der Postulate sowohl Kandinskys als auch Klees über die Bedeutung von Kinderzeichnungen für moderne Kunst (war)” (S. 143).
Geist, zit. n. Werckmeister 1981, S. 163.
“Dem Maler Klee ist es gelungen, sich mit seiner Hände Arbeit zu einem Stadium durchzuringen, das alle anderen Menschen als Quintaner durchmachen, wenn sie, vom Unterricht gelangweilt, ihre Löschblätter bemalen.” (Arnheim, zit. n. Werckmeister 1981, S. 164).
Vgl. Werckmeister 1981, S. 165.
A.a.O., S. 167.
A.a.O., S. 170.
Mattenklott 1989, S. 292.
Mattenklott 1988, S. 29.
Vgl. ebd.
Vgl. Ende 1987.
Vgl. Rudhardt 1987.
Schua 1981, S. 34.
Kohlwanger 1988. S. 5.
An Jugendliche gerichtet, veranstalteten die Volksbanken und Raiffeisenkassen einen Wettbewerb mit dem Titel “Wasser ist Leben”. In dem Prospekt, der zur Teilnahme an dem Wettbewerb auffordert, werden die Eltern gefragt: “Kennen Sie unser wichtigstes Lebensmittel?” Die Zeitschrift “GEO” nennt in ihrem Sonderheft “Wasser, Leben, Umwelt” das Wasser “Quell des Lebens”.
In bezug auf das Wasser heißt die Devise der Umweltschützer: “Wasser sparen”. Statt sich zu baden soll geduscht werden. Nun ist es eine Erfindung unseres Jahrhunderts, Wasser dazu zu benutzen, um sauber zu werden und wach. “Reinigung” hieß immer Reinigung von Körper und Seele zugleich. Wasser diente nicht der Hygiene, sondern der Lust und der Bildung.
In den vor allem von amerikanischen Autoren beeinflußten psychologischen Ratgebern der sechziger Jahre deutet sich der Gedanke der Herstellung des guten Kindes bereits an. “Alle Eltern wollen,daß sich ihre Kinder sicher und glücklich fühlen. […] Dieses Buch will den Eltern helfen, die Ziele der Erziehung der Natur ihrer Kinder gemäß zu bestimmen, und es möchte auf die Wege hinweisen, auf denen diese Ziele erreicht werden können.” (Ginott 1965, S. 8).
Das ist symbolisch und wörtlich zu verstehen. Die technisch zu bewältigende Aufgabe, mit der sich die ägyptische und alle anderen auf Bewässerung beruhenden Kulturen konfrontiert sahen und sehen, läßt sich anhand von zwei miteinander zusammenhängenden Problemen beschreiben: Es war lebenswichtig, die Bewässerungsbauwerke und die Deiche so anzulegen, daß der Nil zwar über die Ufer trat, aber nicht bei ungewöhnlich starkem Hochwasser Felder und menschliche Ansiedlungen verwüstete. Und es mußte dem Nilwasser die Möglichkeit gegeben werden, den Schlamm abzulagern, ohne daß der Boden durch Versalzung unbrauchbar wurde. Dazu bedarf der Fluß einer bestimmten Fließgeschwindigkeit. Erst der Bau des modernen Assuan-Staudammes scheint der 3000 Jahre alten Wasserbaukultur in Ägypten ein Ende zu setzen. Vor allem, weil die Fließgeschwindigkeit zu gering geworden ist und der Schlamm sich im See, statt auf den Feldern absetzt. Und nur Optimisten können einen Bruch der Staumauer - mit verheerenden Folgen - ausschließen.
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Scholz, G. (1994). Das Kind als Mittler. In: Die Konstruktion des Kindes. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12043-8_5
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