Zusammenfassung
Am Anfang steht fir Langeveld eine Beziehung: die Beziehung des Kindes zur Welt und des Erwachsenen zu dem Kind. In der ersten Begegnungl mutet das Kind den Erwachsenen als menschliches und hilfloses Wesen an:
„Es ist also das kleine Kind in der Begegnung unmittelbar erkannt als ein Wesen, das lebt mit einer Innerlichkeit derselben Art wie die unsrige; von derselben Art, ‘aber noch nicht’ wie die unsrige.... Vom ersten Lebensaugenblick an sprechen wir das Kind also auf den zweiten, den späteren Lebensausblick an... Wie unverkennbar spricht die Erziehungsaufgabe aus uns zum Kinde, aber nicht nur aus uns, sondern vor allem auch vom kindlichen Sein in uns aufgerufen!“2
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Literatur
“Begegnung” meint nicht, wie dies im heutigen Sprachgebrauch üblich ist “sich treffen, sich gegenüberstehen”: “Wer einem Kind ‘begegnet’, begibt sich in ein Zusammensein, das Fremdwahrnehmung und Ausdrucksverständnis hinter sich gelassen hat in einer doppelten Innerlichkeit des ‘Ich-bin-bei-dir’ und ’Du-bist-bei-mir” (Langeveld 1960, S. 24).
Langeveld 1960, S. 25.
Vgl. Lassahn 1983.
Langeveld 1968, S. 142.
A.a.O., S. 147.
Portmann 1958, S. 15f.
Langeveld 1973, S. 106f.
A.a.O., S. 110.
Langeveld 1959, S. 16.
A.a.O., S. 17.
Vgl. Langeveld 1968, S. 143.
A.a.O., S. 151.
Ebd.
Langeveld 1959, S. 21.
Langeveld 1960a, S. 32.
Ebd.
Langeveld setzt sich in dem Aufsatz “Was die Anthropologie des Kindes dem Theologen zu sagen hat?” vehement gegen eine Religionsdidaktik ein, die glaubt, durch Unterricht Religiösität vermitteln zu können. Sie muß “offenbar” werden.
Vgl. Altner 1987.
Schulze in Schleiermacher 1983, S. XI.
A.a.O., S. XII.
Schleiermacher 1983, S. 48.
Ebd.
A.a.O., S. 31.
Zum Begriff Vgl. de Haan 1985.
“Das Ende der Erziehung ist die Darstellung einer persönlichen Eigentümlichkeit des Einzelnen.” (S. 34)
“… so ist doch jede pädagogische Einwirkung eine solche Ausfüllung eines Lebensmomentes in dem zu erziehenden Subjekt, welche ihre Richtung zugleich auf die Zukunft berechnet, und deren Wert in dem besteht, was in der Zukunft daraus hervorgehen soll.” (S. 45)
A.a.O., S. 49.
Ebd.
A.a.O., S. 50.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
“Ist der Mensch sich der Entwicklung bewußt, so ist das zugleich Befriedigung der Gegenwart und der Zukunft.” (S. 51)
A.a.O., S. 9.
A.a.O., S. 181.
A.a.O., S. 33 Aus meiner Sicht ist deshalb auch Wunsches Interpretation, nach der Schleiermacher den Termin für erzieherische Maßnahmen an den leiblichen Zustand des Kindes gebunden habe (Wünsche 1989, S. 184) nicht zutreffend. Der leibliche Zustand des Kindes ist nur das Potential, dessen Aktualisierung erst in der erzieherischen Begegnung geschieht. Deshalb auch gibt Schleiermacher keine Antwort auf die Frage, zu welchem Zeitpunkt Erziehung beginnt - “sobald sich das Kind im Mutterleib regt”; “wenn ein Kind geboren wird”; “wenn das menschliche Leben… durch Äußerung der Intelligenz sich bekundet” (S. 14). Denn der Zeitpunkt ergibt sich aus dem Zusammenspiel von pädagogischer Einwirkung und kindlichem Verhalten.
A.a.O., S. 200.
Ebd.
Ebd.
A.a.O., S. 201.
Schleiermacher 1983, S. 19.
Ebd.
Vgl. Schleiermacher 1983, S. 421.
“… wir müssen dabei auf das, was uns wirklich gegeben ist, zurückgehen; dies ist aber nichts anderes als die Unentschiedenheit der anthropologischen Voraussetzungen. Die Pädagogik müßte demnach so konstruiert werden, daß sie nicht fehlt, wenn das eine, (die Allmacht der Pädagogik - G. Sch.) und auch nicht fehlt, wenn das andere (die Unfähigkeit der Pädagogik - G.Sch.) wahr ist.” (S. 19)
Vgl. Schulze in Schleiermacher 1983, S. XIII.
Vgl. dazu de Haan 1989.
Vgl. de Haan 1989, S. 5.
Eine der schönsten Stellen in Langevelds Werk scheint mir das Kapitel “Die ‘geheime Stelle im Leben des Kindes’ (Langeveld 1960, S. 74–99) zu sein. In der ”geheimen Stelle“ ist Frieden. Sie ist der unbestimmte Ort, an dem das Kind bei sich und damit - nach Langeveld - in der Welt ist. Hier ist dem Kind die Initiative überlassen, hier ist die Seele frei. Die Schule ist notwendig als Einrichtung, die gegenüber der freien Seele die Kultur der Erwachsenen, die Ansprüche der Sozialität, die Objektivität gegenüber einer Subjektivität vertritt, der alles zum Mittel wird. Denn das Kind ”… kann leider nicht bloß Wunder und Unikum bleiben.“ (S. 72). Langeveld möchte nicht die Schule zum Lebensraum des Kindes gestalten, sondern stellt sie eindeutig diesem eigenen Lebensraum des Kindes gegenüber, als Anforderung und Herausforderung. Sie verschafft dem Kind ein Stück ”’zweiter Natur“(Ebd.).
A.a.O., S. 73.
Bernhard Schwenk beendet seinen Lexikonbeitrag zum Stichwort “Bildung” mit dem Satz: “Im pädagogischen Bildungsbegriff, so wie er in Anknüpfung an die klassische Tradition von der deutschsprachigen Erziehungsphilosophie fortgeschrieben worden ist, mit welchen Formeln auch immer, Spontaneität, Mündigkeit oder Emanzipation, wird auch die Erinnerung daran bewahrt, daß der Mensch dem Menschen nicht voll verfügbar ist, nicht einmal sich selbst.” (Schwenk 1989, S. 221)
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Scholz, G. (1994). Das Kind Gottes. In: Die Konstruktion des Kindes. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12043-8_4
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