Zusammenfassung
Piaget schreibt:
„Üblicherweise wird freilich das Wasser des Regens auf eine Fabrikation im eigentlichen Sinne des Wortes zurückgeführt, wobei man sich oft fragen darf, ob das Schweigen oder Kichern der jüngeren Kinder, wenn sie von den ‘Hahnen’ oder Schläuchen sprechen, nicht in bestimmten Fällen bis zu einem gewissen Grade eine ziemlich eindeutige symbolische Bedeutung habe (mehr soll damit nicht unterschoben werden).“1
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Literatur
Piaget 1981, S. 248.
Es mag einen Zusammenhang zwischen beidem geben, der Person Piaget und dem Wissenschaftler. Im Rahmen einer Untersuchung von Kindheitskonstruktionen interessiert hier der Wissenschaftler.
“In seiner eigenen Praxis als Entwicklungspsychologe verhält sich Piaget jedoch anders; während es in seiner erkenntnistheoretischen Selbstreflexion so erscheint, als würde er das Kind auf analoge Weise als Objekt behandeln, wie die Naturwissenschaft mit ihren Gegenständen verfährt, als würde er das Individuum wie ein Ding studieren, weil es sich wie eine Monade entwickeln soll, ohne irgendwelche struktiven Einwirkungen der Methode auf den Gegenstand zu erkennen, hat sein tatsächliches Verhalten gegenüber dem Kind - und dies gilt vor allem für die frühen Schriften - durchaus den Charakter einer hermeneutischen Kommunikation mit dem Ziel, die Besonderheiten des kindlichen Denkens zu erkennen, statt ihm einen vorweg feststehenden Maßstab anzulegen und es daran lediglich zu messen” (Harten 1977, S. 1430.
Piaget 1981, S. 36.
A.a.O., S. 13.
“Solche Fakten zeigen zumindest, daß es eine zum Teil vom äußeren Druck unabhängige Struktur gibt” (S. 35) “Der Begriff ‘Lebewesen’ ist vom Kind von einem erwachsenen Wort her konstruiert worden. Er hat aber einen ganz anderen Inhalt als der erwachsene Begriff ‘Leben’ und zeugt von einer durch und durch eigenständigen Vorstellung von der Welt.” (S. 36)
A. a. O., S. 33.
A.a.O., S. 37.
Dazu gehört vor allem der Kreis der Phänomenologen (Langeveld, Beekmann, MeyerDrawe etc. oder Donaldson)
Piaget 1981, S. 107.
Piaget 1981, zit. n. Meyer-Drawe 1984, S. 165.
Langeveld 1987, S. 157.
In einer fast untergehenden Bemerkung greift Piaget zu einer historisch ausholenden Bewertung aus: “Der Realismus: das ist die anthropozentrische Illusion, das ist der Finalismus, das sind all diese Täuschungen, von denen die Geschichte der Wissenschaften übervoll ist.” (S. 40)
Hier wird verständlich, warum Piaget sich später von seinen frühen Beobachtungen an seinem Sohn im wissenschaftlichen Sinne distanzierte (Vgl. Kap. 2.2).
Piaget 1976, S. 19.
Wünsche 1988, S. d59. Mit “er” ist Piagets Sohn gemeint.
Kesselring 1988, S. 9.
Dazu zählen vor allem Lippitz, Danner und Meyer-Drawe von den lebenden deutschen Autoren; Ton Beekmann von den holländischen. Der Kreis beruft sich auch sehr stark auf Langeveld, was zum Teil zutreffend ist, zum Teil nicht. Langeveld hat sich selbst nicht als Phänomenologen gesehen. In einem Gespräch sagte er sinngemäß, er habe so etwas wie “Feld und Wiesen Phänomenologie” betrieben. Ich verkenne nicht die Unterschiedlichkeit der Ansätze und Auffassungen der verschiedenen Autoren auch zu dem von mir vorgetragenen Problem. In meinem Zusammenhang würde es zu weit führen, diese Differenzen und Differenzierungen auszuführen, was angesichts der Breite des Begriffes “Phänomenologie” auch kaum zu bewältigen wäre.
Lippitz 1980.
Beekmann 1984, S. 79.
Barritt u.a. 1983. Ich greife auf diesen Aufsatz statt auf seine deutsche Fassung zurück, erstens weil er zeitlich später liegt und zweitens klarer formuliert ist. Die deutsche Fassung findet sich bei Barritt u.a. 1984, wobei die Erstauflage 1982 erschien.
A.a.O., S. 160.
A.a.O., S. 154f.
A.a.O., S. 141.
Vgl. ebd.
A.a.O., S. 140f.
Meyer-Drawe 1984, S.248.
Meyer-Drawe 1984, S.20.
Biemel 1972.
Husserl 1962, S. 322.
A.a.O., S. 342.
Biemel 1972, S. 55.
Krisis S. 329.
Meyer-Drawe 1984, S. 59.
A.a.O., S. 260; in verständlicherer Formulierung bei Langeveld 1987, S. 157.
A.a.O., S. 167.
Waldenfels 1980, zit. n. Meyer Drawe 1984, S. 202.
Lippitz 1989.
A.a.O., S. 43.
A.a.O., S. 45
a.A.a.O., S. 45.
A.a.O., S. 46.
Mollenhauer schreibt: “Fingererzählungen repräsentieren, mit Bezug auf Leib, Du, Sprache und Naturbeherrschung die Gehamt des Ich.” (S. 49)
Vgl. Wälde 1988.
Weyand 1972, Spalte 550.
Zum Begriff siehe Lippitz 1989.
Boas 1966.
Vgl. Boas 1966, S. 60.
A.a.O., S. 61.
Ebd.
Ebd. Boas unterscheidet zwei Formen dieser Vorstellung, deren Gemeinsamkeit er in die Formel faßt: “Law of Recapitualtion”. Die eine Form verbindet eben Phylogenese mit Ontogenese; die andere “… asserted a parallelism between the child and primitive man…” (Ebd.).
Es ist u.a. Paul Radin, der gegen die Vorstellung der Primitivität der Naturvölker zu Felde zieht und dabei auch vor bekannten Namen keinen Halt macht: “… there are a number of comparative philogists and philosophers of language, such as E. Cassirer and L.Levy-Bruhl, who seem to believe that aboriginal peoples do not think abstractly and cannot form generalized concepts because most of their abstract words can be shown to be built up of stems that, etymologically, possess concrete meanings”. (Radin 1927, S. xxii). Dagegen schreibt er: “… it would be easy to demonstrate that the languages of aboriginal peoples are frequently more complex structurally than our own…” (Ebd.) und beweist dies auch in seinem Buch.
Kesselring 1988, S. 64.
A.a.O., S. 83f.
Ich möchte auf einen weiteren Strang hinweisen, dessen Aufarbeitung eine eigene Arbeit erforderte. Ich erwähne ihn, um zu zeigen, welche unterschiedlichen Grundvorstellungen sich der These der Parallelität von Ontogenese und Phylogenese bedienen. Helmut Stoffer, der mit seinem Buch “Die Bedeutung der Kindlichkeit in der modernen Welt” (1964) eine “Philosophische Pädologie” vorlegt, siedelt seine Überlegungen im Kontext der Phänomenologie Heideggers an. Stoffer schreibt: “Der Gedanke, eine Parallelität zwischen kindlicher Reifung und Reifung der Menschheit in der Geschichte anzunehmen, liegt nach alledem immer noch nahe. Nur kann damit keine einsinnige, durchgängige Reifung im Sinne des ständigen Fortschritts gemeint sein. Ein solcher Gedanke bleibt, was er für Kant in seiner Schrift ‘Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht’ war: regulative Idee.” (S. 44) Am Ende des Buches wird deutlich, was mit “regulativer Idee” gemeint ist: “Der gegenwärtige Mensch […] dieser ‘Mensch im Widerspruch’ hat - um mit Kierkegaard zu reden - das Kind als existierendes Korrektiv” (S. 118). Hier wird das Kind zum Garanten der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
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Scholz, G. (1994). Das sich entwickelnde Kind. In: Die Konstruktion des Kindes. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12043-8_3
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