Zusammenfassung
Wir wollen uns ins Gedächtnis rufen, daß der von uns betrachtete Zeitraum ungefähr ein halbes Jahrhundert umfaßt. Das ist bei der historischen Dynamik des 19. Jahrhunderts eine relativ lange Periode. Die Literatur erfährt in dieser Zeit krisenhafte Umbrüche, die zu den Innovationen der ‚Moderne‘ um die Jahrhundertwende führen. Die Arbeiterliteratur ist sozusagen ein historischer ‚Quereinsteiger‘ ohne Wirkung auf die Beschleunigungen und Veränderungen. Das muß betont werden, weil die organisierte Arbeiterbewegung durchaus in einem umfassenderen Sinn die Modernitätsschübe der Literatur insgesamt verstärkt.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. Die Befreiung der Menschheit, Freiheitsideen in Vergangenheit und Gegenwart [= Jezower, 1977 ].
“Die unausgesprochenen und vielleicht unaussprechlichen Gesetze der Aesthetik haben an sich mit dem Klassenkampf so wenig zu tun wie das Einmaleins.” (Franz, [1896], 12)
Vgl. Pêcheux, 1984, 61ff u. 1984a, 63ff.
So Roth, 1963.
Vgl. dazu den instruktiven Exkurs von Wolfgang Emmerich, in: Emmerich, 1974, Bd. 1, 30ff.
Vgl. Schöttler, 1989, 85ff.
Vgl. Plumpe, 1985, 9ff.
Unter diesem Gesichtspunkt ist sie Moderne’ Literatur.
Karl Kautsky: Bernstein und das sozialdemokratische Programm (1899), zit. n. Trommler, 1976, 75.
Vgl. Stephan, 1981, 121ff.
J. B. Schweitzer, zit. n. Stephan, 1981, 110f.
Stephan, 1981, 118.
Wilhelm Liebknecht, zit. n. Stephan, 1981, 113.
Vgl. Hamann/Hermand, 1971, Bd. 1 u. Mahal, 1973. Der Epochenbegriff ist eine kulturhistorische Hilfskonstruktion. Eine literaturtheoretische Aufarbeitung der epigonalen Literatur der zweiten Jahrhunderthälfte steht bis heute noch aus.
Karl Marx: Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte, in: MEW Bd. 8, 117.
Scaevola, zit. n. Münchow, 1981, 204.
Leopold Jacoby: Der deutschen Sprache Lobgesang (1871), in: Barth, 1978, 337.
Vgl. Mahal, 1973.
Vgl. Gert Mattenklott: Epigonalität, in: Mattenklott, 1986, 93.
Anonym.: Die Arbeiterpoesie (1893), in: Barth, 1978, 344.
Vgl. Mattenklott, 1986, 72f.
Link, 1985, 235.
Vgl. Mattenklott, 1986, 92.
Ibid. 246. Erst 1870/71 herrschen ‘ordentliche’ Familienverhältnisse. ’Mutter Deutschlands’ Leidensweg gelangt an ein glückliches Ende. Geibel reimt: “Drum wirf hinweg den Witwenschleier! Drum schmücke dich zur Hochzeitsfeier, O Deutschland, mit dem grünsten Kranz! Flicht yrten in die Lorbeerreiser! Dein Bräut’gam naht, dein Herr und Kaiser, Und führt dich Heim im Siegesglanz.” (E. Geibel: An Deutschland, in: Mahal, 1973, 43.).
Eduard Fuchs: Der Prometheus unserer Zeit, in: Münchow, 1982, 173. In Lassalles historischer Tragödie ‘Franz von Sickingen’ klärt der Protagonist in einer dem Posa-Auftritt vor Philipp II. in Schillers ’Don Carlos’ nachempfundenen Szene den jungen Kaiser Karl V. vergeblich über den Gang der Weltgeschichte und die Rolle ’großer Männer’ auf. Mit Hilfe der Kaiserschnitt-Metapher, die zugleich ein Wortspiel ist, werden hier Reform ’von oben/außen’ und Revolution ’von unten/innen’ rhetorisch-dramatisch konfrontiert:
Eduard Fuchs: Der Prometheus unserer Zeit, in: Münchow, 1982, 174.
Eduard Fuchs: Dichter, da ist dein Platz! in: Münchow, 1982, 177.
Vgl. Link, 1985, 246.
Vgl. ibid. 247.
Helene Adolf (Hg.): Im Neuen Reich 1871–1914. Deutsche Literatur. Sammlung literarischer Kunst-und Kulturdenkmäler in Entwicklungsreihen, Reihe Politische Dichtung Bd. 7, Leipzig 1932, 75ff.
Ferdinand Freiligrath: Hurra, Germania! in: Mahal, 1973, 45.
Ferdinand Freiligrath: Die Revolution, in: Diederich, 1911, Bd. 1, 373.
Friedrich Karl von Gerock: Eine alte Geschichte, in: Mahal, 1973, 38.
Felix Dahn: Bei der Kriegserklärung Frankreichs, in: Mahal, 1973, 39.
Friedrich Karl von Gerock: Deutsche Ostern. Osterwoche 1871, in: Mahal 1973, 53.
Ibid. 54.
Friedrich Karl von Gerock: Die Geister der alten Helden, in: Mahal, 1973, 99.
Ibid. 82, 43, 94.
Ibid. 70ff. Der Bismarck-Verehrung hält die Arbeiterbewegung ihren Lassalle-Kult entgegen.
Ernst von Wildenbruch: Deutschlands Jubellied, in: Mahal, 1973, 52.
Oskar von Redwitz: Da liegt es nun…, in: Mahal, 1973, 59.
Karl Stieler: Zufrieden, in: Mahal, 1973, 125.
Anonym. (= C. Alberti): Was erwartet die deutsche Kunst von Kaiser Wilhelm II. Zeitgemäße Anregungen, Leipzig 1888, 13f.
M. Flürscheim: Die heutige Aufgabe der Demokratie, in: Meyer, 1973, 77.
Conrad Alberti: Entwicklung und Ergebnisse der ‘großen Revolution’, in: Meyer, 1973, 83
Fritz Lienhard: Reformation der Litteratur, in: Die Gesellschaft, 4. Jg. (1888), 145.
Wolfgang Kirchbach: Was kann die Dichtung für die moderne Welt noch bedeuten? in: Meyer, 1973, 89.
Vgl. Sollmann, 1982.
Diesen Abschnitt des IV. Kapitels habe ich in leicht überarbeiteter Fassung auf dem Essener Symposium ‘Willkommen und Abschied der Maschinen’ vorgetragen (Bogdal, 1988, 69ff).
Conrad Alberti: Maschinen (1895), zit. n. Bullivant/ Ridley, 1976, 92.
Arno Holz: Phantasus (1886), in: Schutte, 1982, 84 u. 85.
Conrad Alberti: Wer ist der Stärkere? Ein sozialer Roman aus dem modernen Berlin, Leipzig 1888, Bd. 2, 267.
Gerhart Hauptmann: Bahnwärter Thiel, in: Münchow, 1970, 128.
E. Zola: Das Tier im Menschen, ins Deutsche übertragen nach der von M. Le Blond besorgten Gesamtausgabe von Zolas Werken, hg. v. Rita Schober, Berlin/DDR (o. J.), 180f.
Ibid. 409. u. 410.
Hermann Bahr: Die gute Schule, Berlin 1890, 132ff.
Max Kretzer: Meister Timpe. Sozialer Roman (1888), Stuttgart 1976, 139.
Ernst von Wildenbruch: Meister Balzer (1893), in: Bullivant/Ridley, 1976, 67.
Arno Holz u. Johannes Schlaf: Familie Selicke (1890), in: Münchow, 1970, 368f.
Kretzer: Meister Timpe, a. a. 0. 139 (Anm. 76).
Karl Bleibtreu: Die Wechselbeziehung zwischen Kunst und Leben, in: Bleibtreu: Schlechte Gesellschaft. Realistische Novellen, 1886, 243.
Arne Garborg: Müde Seelen, Berlin 21897, 299.
Felix Hollaender: Jesus und Judas, Berlin 21891, 154.
Alberti: Wer ist der Stärkere? a. a. 0.45 (Anm. 68).
John Henry Mackay: Die Anarchisten, Zürich 1891.
Kretzer: Meister Timpe, a. a. 0.27 (Anm. 76).
Alberti: Wer ist der Stärkere? a. a. 0.299 (Anm. 68).
Wilhelm Bölsche: Die Mittagsgöttin (1891), Jena 1921, Bd. 2, 126.
Johannes Schaf: Frühling, in: Musenalmanach auf das Jahr 1894, hg. v. O. J. Bierbaum, München o. J., 281.
Hugo von Hofmannsthal: Gabriele d’Annunzio, in: H. von Hofmannsthal: Prosa I, Frankfurt a. M. 1956, 149.
Karl Marx: Das Kapital Bd. 1, in: MEW Bd. 23, 369.
Robert Schweichel: Die Bildung der Arbeiterklasse (1868), in: Barth, 1978, 172.
Schiller Seff: Selbstbefreiung. Festspiel für vier Personen (1883), in: Witte, 1977, 182.
Karl Henckell: An das Proletariat (1890), in: Schutte, 1982, 145. Eine Ausnahme bildet eine unveröffentliche Zuschrift an den ‘Sozialdemokrat’. Dort heißt es unter dem Titel ’Die Maschine als Verwandlerin lebendiger Kraft’: “Wild wiehernd es die Zähne wetzt Im Takte schauerlich, Am Menschenblute bas ergötzt Das Ungeheuer sich.” (Steinberg, 1983, 23).
Karl Marx: Das Kapitel Bd. 1, in: MEW Bd. 23, 345.
Jakob Audorf: Lied der deutschen Arbeiter (1864), in: Witte, 1977, 26.
Michael Georg Conrad: Emile Zola, Berlin 1906, 1.
Ernst Klaar: Prolog zum Stiftungsfest politischer Arbeitervereine (1906), in: Witte, 1977, 38.
Max Kegel: Märzlied (1880), in: Witte, 1977, 71.
Karl Henckell: An das Proletariat; in: Schutte, 1982, 145.
Karl Henckell: Die neue Zeit, in: Henckell, 1893, 423.
Heinrich Kämpchen: Zum Sturm (1995), zit. n. Münchow, 1981, 202.
Karl Henckell: An das Proletariat, in: Schutte, 1982, 145.
Jakob Audorf: Unsere feste Burg (1865), in: Witte, 1977, 84.
Rudolf Lavant: In Reih und Glied (1890), in: Witte, 1977, 153f.
Heinrich Kämpchen: Zum Sturm, zit. n. Münchow, 1981, 202.
Rights and permissions
Copyright information
© 1991 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Bogdal, KM. (1991). Zwischen Epigonalität und Modernität. In: Zwischen Alltag und Utopie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11924-1_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11924-1_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12053-9
Online ISBN: 978-3-663-11924-1
eBook Packages: Springer Book Archive