Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht es um die Einschleusung von Migranten, den ersten von insgesamt vier Zuwanderungstypen, die in der vorliegenden Arbeit analysiert werden. Die Schleusung hat sich in jüngster Vergangenheit zu einem neuen Massenphänomen internationaler Wanderung entwickelt (4.1). Diese Entwicklung läßt sich erklären, wenn man von makrostrukturellen Schwachstellen ausgeht, die in den Migrationsbarrieren westlicher Gesellschaften vorhanden sind (4.2). Solche Schwachstellen werden von Schleusern ausgenutzt, indem sie bestimmte Methoden entwickeln, die es illegalen Migranten erleichtern, in ihr Zielland einzureisen. Menschenschmuggel ist ein Geschäft mit illegaler Einreise, bei dem Schmuggler ihre Dienste zum Tausch gegen Geld anbieten, um möglichst viel Profit zu machen (4.3). Die starke Expansion des Schleusertums hängt eng mit Vorgängen auf der intermediären Ebene des sozialen Kontextes zusammen, nämlich mit (eigendynamischen) Organisationsbildungsprozessen, die aus gestiegenen Zuwanderungswünschen und vermehrten finanziellen Ressourcen hervorgehen (4.4). Die Aktivitäten mancher Schleuserorganisationen reichen weit über die Hilfe zur illegalen Einreise hinaus und tragen ebenfalls zur Erklärung der gestiegenen Schleusung bei. Sie zeigen darüber hinaus die vielfach inhumanen Seiten des heutigen Menschenschmuggels (4.5). Durch die von westlichen Staaten ergriffenen Bekämpfungsmaßnahmen entsteht eine zwischen Schleuserorganisationen und ihren unmittelbaren Gegenspielern ablaufende Interaktion, die sich auch auf die Dynamik der Einschleusung auswirkt (4.6).
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Müller-Schneider, T. (2000). Einschleusung. In: Zuwanderung in westliche Gesellschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11922-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11922-7_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2692-7
Online ISBN: 978-3-663-11922-7
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