Das Beschäftigungsprogramm „Mehr Dienstleistung — Arbeitsplätze für junge Menschen“ — Eine Chance für Französinnen?

Zusammenfassung

Frankreich gilt als Arbeitnehmersozialstaat mit ausgeprägten familienpolitischen Arrangements wie z. B. ein ausgebautes Betreuungsangebot für Kinder und der Familienlastenausgleich. Ansätze sozialer Grundsicherung (minima sociaux) und Elemente staatlich aktiv unterstützter Erwerbsintegration von Männern und Frauen werden miteinander verbunden. Frankreich wird in Bezug auf die Arbeitsteilung zwischen Männern und Frauen als ein „moderates Ernährermodell“ (Lewis/Ostner 1994; Ostner 1995) bezeichnet, in dem kontinuierliche vollzeitige Erwerbsbeteiligung von Frauen als normal gilt. Jugendliche profitieren nicht von den „starken“ Säulen des französischen Sozialstaatssystems, der Familien- und Arbeitnehmerversicherung, da sie zumeist weder eine Familie gegründet noch als Schulabgängerinnen in die erwerbsabhängigen Versicherungen eingezahlt haben. Seit Mitte der 1970er Jahre ist Frankreich von anhaltender Arbeitslosigkeit betroffen. Diese betrifft, neben den Arbeitnehmerinnen, die am Ende des Erwerbslebens stehen, vor allem diejenigen, die erstmalig in den Arbeitsmarkt eintreten, insbesondere junge Frauen. Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der französischen Arbeitsmarktpolitik.

Ich danke Karin Gottschall für ihre hilfreichen Kommentare und ihre freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieses Artikels.