Zusammenfassung
Im Jahr 1993 haben in der Bundesrepublik über 4,4 Millionen Personen die Stadt bzw. Gemeinde, in der sie lebten, verlassen. Bezogen auf den Ausgangsbestand zu Beginn des Jahres waren das ca. 5,5% der Bevölkerung. Ungefähr eine Million Personen sind dabei in ein anderes Bundesland, ca. 800.000 Personen — darunter knapp 87.000 Deutsche — ins Ausland gezogen.1 Warum unternehmen Menschen einen solchen Schritt? Die Fragestellung gewinnt dadurch an Bedeutung, daß die Entscheidung zu dieser Handlung in der Regel keine einfache zu sein scheint: Viele Menschen vermeiden sie über sehr lange Zeiträume, einige ihr Leben lang: In der zweiten Welle des Sozioökonomischen Panels (SOEP) Weste2, das heißt im Jahr 1985, leben 54% aller befragten Deutschen über 16 Jahre (47% aller Befragten über 30 Jahre) immer noch in der Stadt oder in der Gegend, in der sie überwiegend ihre Kindheit verbracht haben. In der Studie des Projekts ‚Migrationspotentiale‘3 geben 32% aller Befragten (17–70 Jahre) in den alten Bundesländern an, daß sie noch nie in ihrem Leben den Wohnort gewechselt haben. Bei den Befragten, die 30 Jahre und älter sind, liegt der Anteil bei 28%. In den neuen Bundesländern ist diese Art der Immobilität noch höher: 37% aller 17–70jährigen bzw. 36% aller mindestens 30jährigen wohnen noch in ihrem Geburtsort. Warum sind Personen so stark mit ihrer lokalen Umgebung verbunden? Diese Formulierung ist nur die umgekehrte Betrachtungsweise des Problems dieser Arbeit: Warum werden Wohnorte gewechselt?
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Kalter, F. (1997). Einleitung. In: Wohnortwechsel in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11886-2_1
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