Arbeitslosenversicherung: Regelungen und Leistungen

Zusammenfassung

Die Arbeitsmarktentwicklung in den Industrieländern ist von einem anhaltenden Anstieg der Arbeitslosenzahlen gekennzeichnet. Anfang der 70er Jahre lag die Arbeitslosenquote im EG-Durchschnitt noch bei 2,5% und in den OECD-Ländern bei 3,5%. Für das Jahr 1994 werden demgegenüber nach Schätzungen der OECD im EG-Durchschnitt 12% und in den OECD-Länder 8,5% Arbeitslosigkeit (Huckemann/Suntum van 1994) erreicht. Die gestiegenen Arbeitslosenquoten sind jedoch nicht primär mit einer Veningerung von Arbeitsplätzen erklärbar, denn die Zahl der Arbeitsplätze hat im gleichen Zeitraum zugenommen. Vielmehr ist die Zahl der Menschen gestiegen, die einen Arbeitsplatz suchen (in den letzten beiden Jahrzehnten um 19% in OECD-Europa und um 30% im gesamten OECD-Raum). Hinter den gestiegenen Arbeitslosenquoten verbirgt sich auch eine gestiegene Sockelarbeitslosigkeit, d.h., daß in Phasen des konjunkturellen Aufschwungs die Arbeitslosigkeit nicht mehr abgebaut werden kann, die in der vorhergehenden Rezession geschaffen wurde. Zugleich sind derzeit die klassischen Vollbeschäftigungsländer (v.a. die Schweiz und Schweden, aber auch die anderen skandinavischen Staaten) ebenfalls unter Druck geraten.