Zusammenfassung
Da der Begriff „Biographie“ in den pädagogischen Enzyklopädien und Wörterbüchern der Gegenwart kaum bzw. zu kurz abgehandelt wird’, wende ich mich um umfangreicherer Sachkenntnis willen zunächst allgemeinen Lexika und Enzyklopädien zu. Im „Brockhaus“ wird das Wort „Biographie“ wie folgt definiert:
„Darstellung der Lebensgeschichte eines Menschen sowohl hinsichtlich der äußeren Lebensumstände und Ereignisse — bes. der Verflochtenheit mit den histo. und sozialen Verhältnissen der Zeit — als auch der geistig-seelischen Entwicklung.“2
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Literatur
Die Biographie als eigenständiges Stichwort ist in der “Enzyklopädie Erziehungswissenschaft” nicht zu finden.
Brockhaus Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu veränderte Aufl. Bd. 3 (Stichwort ‘Biographie’), Mannheim 1987, S. 337–338.
Alheit, P.: Artikel ‘Biographie’. In: Sandkühler, H.J. (Hrsg.): Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Hamburg 1990, S. 405.
Vgl. Schulze, Th.: Pädagogische Dimension der Biographieforschung. In: Hoeming, E.M. u.a.: Biographieforschung und Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn/Obb 1991, S. 140.
Vgl. Neumann, B.: Identität und Rollenzwang. Zur Theorie der Autobiographie. Frankfurt a.M. 1970, S. 12.
Vgl. a.a.O., S. 25.
Haan, G. de, Langewand, A., Schulze, Th.: Autobiographie. In: Enzyklopädie Erziehungs- wissenschaft Bd. 1.: Theorien und Begriffe der Erziehung und Bildung. Hrsg. von D. Lenzen und K. Mollenhauer. Stuttgart 1983, S. 316.
Vgl. Schulze, Th.: Pädagogische Dimension der Biographieforschung. In: Hoeming, E.M. u.a.: Biographieforschung und Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn/Obb 1991, S. 149.
Vgl. Schulze, Th.: a.a.O., S. 143.
Vgl. Burckhardt, J.: Die Kultur der Renaissance in Italien. Ein Versuch. Stuttgart 1952, S. 305–315. Burckhardt beschäftigt sich mit der Biographik vor allem im 5. Kapitel im IV. Abschnitt.
Vgl. Fuchs-Heinritz, W.; Lautmann, R.: Lexikon zur Soziologie. 3. Aufl. Opladen 1994, S. 107f.
Vgl. Vollbrecht, R.: Die biographische Methode in der erziehungswissenschaftlichen Biographieforschung. In: Zeitschrift für internationale erziehungs-und sozialwissenschaftliche Forschung 1/1986, S. 93.
Vgl. Szczepanski, J.: Die biographische Methode. In: König, R.: Handbuch der empirischen Sozialforschung. Stuttgart 1967, S. 551. Dazu auch ders.: biographische Methode. In: Berndorf, W.: Wörterbuch der Soziologie. Stuttgart 1969, S. 121.
Thomae, H.: Die biographische Methode in den anthropologischen Wissenschaften. In: Studium Generale V. 3. 1952, S. 163.
Vgl. Lehmann, A.: Autobiographische Methoden. In: Ethnologie Europa 11/1, S. 53.
Hoering, E. M.: Biographische Methode in der Sozialforschung. In: Das Argument. 22. Jg. 1980, S. 677–687.
Kohli, M.: Wie es zur “biographischen Methode” kam und was daraus geworden ist. Ein Kapitel aus der Geschichte der Sozialforschung. In: Zeitschrift fir Soziologie, Jg. 10. 3. 1981, S. 273–293.
Vgl. Fischer, W.: Biographische Methode. In: Haft, H., Kordes, H. (Hrsg.): Enzyklopädie Erziehungswissenschaft. Bd. 2. Methoden der Erziehungs-und Bildungsforschung. Stuttgart 1984, S. 478.
Zur Autobiographie im römischen Zeitalter vgl. Misch, G.: Geschichte der Autobiographie. Erster Band. Erste Hälfte. Frankfurt a.M. 1949, S. 215f.
Vgl. Misch, G.: Geschichte der Autobiographie. Zweiter Band. Erster Teil. a.a.O., S. 310.
Vgl. Misch, G.: Geschichte der Autobiographie. Erster Band. Zweite Hälfte. a.a.O., S. 642.
Vgl. Misch, G.: Geschichte der Autobiographie. Erster Band. Zweite Hälfte. a.a.O., S. 655.
Vgl. Ijsewijn, J.: Die humanistische Biographie. In: Biographie und Autobiographie in der Renaissance. Arbeitsgespräch in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel vom 1. bis 3. Nov. Vorträge. hrsg. von August Buck. Wiesbaden 1983, S. 2.
Vgl. Romein, J.: Die Biographie. Einführung in ihre Geschichte und ihre Problematik. Bern 1948, S. 37.
Vgl. Romein, J.: a.a.O., S. 42.
Ich werde nachgehend im ersten Teil zeigen, daß Dilthey die Biographie bei der Grundlegung der Geisteswissenschaften als ihr Fundament zu begreifen versucht.
Misch formuliert: “Da die Bildung der Persönlichkeit einerseits von der jeweiligen sozialen Umwelt, andererseits von der Selbstbestimmung des Individuums abhängt, ist die Autobiographie in zweifacher Hinsicht zu beachten: als eine eigene Literaturgattung und als eine elementare, allgemeine menschliche Form der Aussprache der Lebenserfahrung.” (Misch, G.: a.a.O., 1949, S. 5f.)
Vgl. Alheit, P.: a.a.O., S. 414f.
Vgl. Uhlig, K.: Die Autobiographie als erziehungswissenschaftliche Quelle. Hamburg 1936. Hoffmann, E.: Kindheitserinnerungen als Quelle pädagogischer Kinderkunde. Heidelberg 1960.
Vgl. Henningsen, J.: Autobiographie und Erziehungswissenschaft. Eine methodologische Erörterung. In: Neue Sammlung. Göttinger Blatter f. Kultur u. Erziehung. Göttingen. 2. Jg. 1962, S. 450–461. Dieser Aufsatz ist in den 80er Jahren in einem Sammelband erneut abgedruckt worden. Vgl. Autobiographie und Erziehungswissenschaft. Essen 1981, S. 9–27.
Loch, W.: Lebenslauf und Erziehung. Essen 1979, S. B.
Vgl. Baacke, D.; Schulze, Th. (Hrsg.): Aus Geschichten lernen. Zur Einübung pädagogischen Verstehens. Weinheim und München 1979. Das Buch ist im Jahr 1993 erneut herausgenommen.
Baacke, D., Schulze, Th. (Hrsg.): Pädagogische Biographieforschung. Orientierungen, Probleme, Beispiele. Weinheim; Basel 1985.
Vgl. Baacke, D.: a.a.O., 1985, S. 13.
Heinze, Th.; Klusemann, H.W.; Soeffner, H.G. (Hg.): Interpretation einer Bildungsgeschichte. Bensheim 1980.
Vollbrecht, R.: Die biographische Methode in der erziehungswissenschaftlichen Forschung. In: Zeitschrift für internationale erziehungs-und sozialwissenschaftliche Forschung 1. 1986.
Kokemohr, R., Marotzki, W. (Hrsg.): Interaktionsanalyse in pädagogischer Absicht. Frankfurt a.M.; Bern; New York 1985. Ders. (Hrsg.): Biographien in komplexen Institutionen: Studienbiographien I. Frankfurt a.M.; Bern; New York 1988. Ders. (Hrsg.): Biographien in komplexen Institutionen: Studienbiographien II. Weinheim 1990.
Marotzki, W.: Aspekte einer bildungstheoretisch orientierten Biographieforschung. In: Hoffmann, D.; Heid, H. (Hrsg.): Bilanzierungen erziehungswissenschaftlicher Theorieentwicklung: Erfolgskontrolle durch Wissenschaftsforschung. Weinheim 1991, S. 127.
Vgl. Alheit, P.: Biographizität als Projekt. Bremen 1990. Alheit nennt wie folgt sechs Ansätze: den “anthropologischen Ansatz”; den “kompensatorischen Ansatz”; den “autobiographischen Ansatz”; den “historischen Ansatz”; den “interkulturellen Ansatz”; den “emanzipatorischen Ansatz”. Was mir beim Biographiekonzept Alheits jedoch für die pädagogische Fragestellung wichtig scheint, ist dies, daß es auf die soziale Wirklichkeit des Biographischen, die produktive Spannung von Objekt-und Subjektperspektive aufmerksam macht und schließlich für eine biographische Kompetenz, “die Biographizität”, plädiert; “die Fähigkeit, moderne Wissensbestände an biographische Sinnressourcen anzuschließen und sich mit diesem Wissen neu zu assoziieren” (a.a.O., S. 66.).
Vgl. Schulze, Th.: Pädagogische Dimension der Biographieforschung. In: Hoering, E. M. (Hrsg.): Biographieforschung und Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn/Obb 1991, S. 135–181. Schulze, Th.: Biographisch orientierte Pädagogik. In: Petersen, J.; Reinert, G. B. (Hrsg.): Pädagogische Konzeptionen. Donauwörth 1992, S. 269–294. Jetzt auch in: Baacke, D.; Schulze, Th.: Aus Geschichten lernen. Neuausg. Weinheim; München 1993, S. 13–40. Schulze hat fiinf Theorieansätze zur Biographieforschung in der Pädagogik aufgestellt: Der soziologische und sozialisationstheoretische Ansatz; Der entwicklungspsychologische Ansatz; Der anthropologische, phänomenologische Ansatz; Der hermeneutische Ansatz und kommunikationstheoretische Ansatz; Der bildungstheoretische oder lerntheoretische Ansatz
Vgl. Krüger, H.-H: Bilanz und Zukunft der erziehungswissenschaftlichen Biographieforschung. In: Krüger, H.-H; Marotzki, W. (Hrsg.): Erziehungswissenschaftliche Biographieforschung. Opladen 1995, S. 32–54. In diesem Aufsatz zieht Krüger nicht nur die empirische Bilanz der erziehungswissenschaftlichen Biographieforschung, sondern erläutert auch ihre theoretischen und methodischen Problemlagen und wirft weiterhin einen Blick auf die Zukunftschancen dieses Forschungsbereichs in Zusammenarbeit mit ihren Nachbardisziplinen.
Vgl. Alheit, P.: Biographizität als Projekt. Bremen 1990, S. 24.
Vgl. Krüger, H.-H; Marotzki, W.(Hrsg.): Erziehungswissenschaftliche Biographieforschung. Opladen 1995.
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Son, SN. (1997). Grundlagen der Biographieforschung in der Pädagogik. In: Wilhelm Dilthey und die pädagogische Biographieforschung. Studien zur Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, vol 12. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11849-7_2
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