Zusammenfassung
Obwohl der Begriff „Wertewandel“ seit Jahrzehnten benutzt wird, um zahlreiche gravierende Einstellungs- und Verhaltensveränderungen in unserer Gesellschaft zu beschreiben, wird bis heute unermüdlich darüber gestritten, was man unter „Werten“ überhaupt verstehen darf. Wer sich an der „Freiheit“ orientiert, orientiert sich gewiss an einem Wert, das Gleiche gilt sicherlich für die „Gleichheit“ oder die „soziale Gerechtigkeit“. Aber wie ist es, wenn jemand zu seiner Abendentspannung durch die Fernsehkanäle zappt, um nach einem spannenden Krimi, einer halbwegs lustigen Soap-Oper und nach irgendeinem halbwegs lustvollen Erotikprogramm zu suchen? Solche Genres wie „Krimi“, „Soap“, „Erotik“, „Talk“ und Ähnliches würden einer wissenschaftlichen Definition von Werten kaum gerecht werden. Der entsprechende Suchprozess würde unter dem Gesichtspunkt von Präferenzen ablaufen. Der übergeordnete Wert dabei wäre vielleicht „Starke Erlebnisse haben“, vielleicht wäre es auch ein Agglomerat von Werten, das hier verhaltenssteuernd am Werk ist. Denn die Erlebnisse werden in diesem Fall ja nicht in der primären Erlebniswelt gesucht, sondern im sanktionsgeschützten Raum der Fiktion oder der sekundären, medienvermittelten Wirklichkeit. Präferenzen wie Bequemlichkeit, Risikoscheu, die Liebe zum Bier oder zu Salzgebäck spielen mit hinein.
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Piel, E. (2001). Werteorientierung älterer Menschen — Neuere Entwicklungen. In: Oesterdiekhoff, G.W., Jegelka, N. (eds) Werte und Wertewandel in westlichen Gesellschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11838-1_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11838-1_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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