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Vom Paradigma der Ästhetik zum Paradigma des Spiels

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Weltbilder Wahrnehmung Wirklichkeit

Zusammenfassung

Seitdem die Computer nicht mehr nur Lochkarten annehmen und Zahlen prozessieren können, sondern an einen Bildschirm angeschlossen sind, der die Transformation von Zahlen in grafische Darstellungen ermöglicht, hat sich auch die Wissenschaft verändert. Mit der Leistungskraft der Computer sind viele bislang von der Wissenschaft ausgesparten Systeme, deren Verhalten zu berechnen bislang zu kompliziert war oder zuviel Zeit verschlungen hätte, erst in den Blick gekommen. Man hat die strukturelle und funktionelle Komplexität sowie singuläre, historisch bedingte Prozesse als Forschungsgegenstand entdeckt, während zuvor die Wissenschaft, zumal im mechanischen Zeitalter, dem Reduktionismus und Determinismus verschrieben war. Das läßt sich heute auch als Ökonomie verstehen, die zur Tugend umgemünzt wurde.

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Anmerkungen

  1. 1 „Die fraktale Geometrie ist die Geometrie des Chaos. Chaos hat immer Komplexität, die sich in der Zeit äußert, die sich in der Zeitreihe des beobachteten Phänomens niederschlägt. Die Messung dieser Zeitreihe kann ich auch dazu benutzen, ein Bild zu machen, indem ich mir vorstelle, daß die Zeitreihe eine Bewegung ist, die ich durch ein kleines Glühlämpchen darstelle, das sich in einem Raum bewegt. Dadurch zeichnet es eine Spur auf einem Film. Wenn Chaos im Hintergrund abläuft, erwarte ich eine Spur, die sehr komplex ist. Das so gezeichnete Bild wäre ein typisches Fraktal. Es würde summarisch die Entwicklung des Systems festhalten, aber es würde nicht mehr die Information enthalten, was von einem Zeitpunkt zum nächsten passiert ist, weil es nur ein zweidimensionales Abbild der Bewegung ist. Trotzdem kann man aus den Mustern eines solchen Bildes Rückschlüsse auf Ordnung im Chaos ziehen… sie zeigen immer Ordnungsstrukturen, die man ganz oberflächlich so beschreiben kann, daß sich bestimmte geometrische Aspekte immer wieder […] wiederholen […] So kann man über die fraktale Geometrie und deren Ordnungsmuster die Ordnung im Chaos entdecken.“ Heinz-Otto Peitgen. In: Florian Rötzer (Hrsg.): Vorn Chaos zur Endophysik. München 1994, S. 106f).

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© 1995 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Rötzer, F. (1995). Vom Paradigma der Ästhetik zum Paradigma des Spiels. In: Baacke, D., Röll, F.J. (eds) Weltbilder Wahrnehmung Wirklichkeit. Schriftenreihe der Gesellschaft für Medien und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e. V., vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11825-1_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11825-1_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-11826-8

  • Online ISBN: 978-3-663-11825-1

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