Zusammenfassung
Frauen „leiden und klagen“ mehr als Männer, äußern mehr Beschwerden, nehmen mehr medizinische Leistungen in Anspruch, bekommen mehr Medikamente verschrieben und werden häufiger als Männer wegen seelischer Leiden behandelt. Männer äußern weniger Beschwerden, „klagen und jammern“ nicht, nehmen weniger Leistungen in Anspruch, haben eher organische und chronische Krankheiten, wie z.B. koronare Herzkrankheiten und sind geneigt, Beschwerden nicht zu äußern oder wahrzunehmen. Dieses Männer- und Frauenbild konnte für den Bereich der Beschwerden und subjektiven Selbst- und Fremdsicht der Geschlechter belegt werden. Die Unterschiede zeigen sich bei den medizinisch-epidemiologischen Indikatoren wie Krankheiten oder Arbeitsunfähigkeit nicht in dieser Schärfe, bzw. diese Indikatoren weisen in die entgegengesetzte Richtung. So ist die Lebenserwartung der Frauen deutlich höher als die der Männer.
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Maschewsky-Schneider, U., Sonntag, U., Klesse, R. (1999). Das Frauenbild in der Prävention — Psychologisierung der weiblichen Gesundheit?. In: Brähler, E., Felder, H. (eds) Weiblichkeit, Männlichkeit und Gesundheit. Psycholsoziale Medizin und Gesundheitswissenschaften, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11823-7_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-13239-6
Online ISBN: 978-3-663-11823-7
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