Zusammenfassung
In die Lebensalter sind allgemeine gesellschaftliche Definitionen der Lebensführung, des gesellschaftlichen Status und des sozialen „Spielraums“ der Menschen eingelassen. Die Lebensalter haben genauso eine subjektivbiografische Seite: Diese kann mit dem Konzept des „Generationenerlebens“ (als lebensalterbezogenem Zeitverständnis) gefaßt werden. Jugendliche verstehen sich in derselben äußeren gesellschaftlichen Zeit anders als Erwachsene und ältere Menschen. Generationsverbundenheit und Generationskonflikte sind im Zusammenhang „der Generationenlagerung“ (Mannheim 1929) zu sehen. Dasselbe Ereignis wird von Jungen und Alten — aufgrund ihrer verschiedenen Lebensalter und damit anderen Zeiterlebnisse — unterschiedlich interpretiert. Bei den Jungen ohne Rücksicht auf das Vergangene, bei den Älteren meist im Vergleich zum Vergangenen oder im Gefühl bzw. der Integration des Gegenwärtigen als des Gewordenen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, ob die gesellschaftlichen Bilder von Lebensalter, Lebenslauf und das subjektive biografische Lebens- und Generationsempfinden in der jeweiligen Lebensphase miteinander konvergieren oder auseinanderfallen.
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Literatur
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Sloterdijk, P.: Im selben Boot. Frankfurt a.M. 1993.
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Böhnisch, L. (1998). Das Generationenproblem im Lichte der Biografisierung und der Relativierung der Lebensalter. In: Ecarius, J. (eds) Was will die jüngere mit der älteren Generation?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11816-9_4
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